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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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noch den anderen zu erledigen, und die Quelle brennt mindestens noch drei Wochen. Passen Sie bloß auf das Ding auf, Lorrow!«
    Ich fand in dieser Nacht keinen richtigen Schlaf. Jeden Augenblick wartete ich auf den dumpfen Knall einer fernen Explosion, der anzeigte, dass auch der zweite Bagger außer Gefecht gesetzt worden war. Nichts geschah, und als wir am Morgen zum Bohrloch gebracht wurden, sahen wir schon von Weitem die Maschine wie ein seltsames Tier vor dem Graben stehen. Freilich, gegen die hochschießende Feuersäule nahm sich der Bagger fast winzig aus, ein Hund, der einen Elefanten angreifen will.
    Zwei Dutzend Tankwagen waren aufgefahren worden. Wir legten Leitungen zu einem Dutzend Sprühstellen.
    Um neun Uhr kamen mehrere Wagen. Aus einem von ihnen stieg Ted Wagh. Er trug einen silberglänzenden Asbestanzug und eine Art komischen Helm unter dem Arm, der ebenfalls aus Asbest bestand und nur Sehschlitze hatte.
    Die anderen Wagen brachten Ingenieure, Company-Polizisten, zwei Ärzte und natürlich den Chef, Chester Boulwer. Ihn begleiteten der Sekretär, James Colloway und Charles Lorrow.
    Boulwer wälzte eine mächtige schwarze Zigarre zwischen den Lippen. Er kaute nervös darauf herum, aber sie war selbstverständlich nicht angezündet. Auf einem Ölfeld ist das Rauchen auch für einen Direktor verboten.
    Er sprach mit Wagh. Ich konnte nicht hören, was sie sagten. Phil und ich waren an eine der Schlauchleitungen gestellt worden. Wir hatten den Auftrag, den Wasserstrahl auf den Bagger zu richten, sobald dieser über die Stahlrampe den Graben verließ. Sie hatten Hochdruckpumpen an die Tankwagen angeschlossen, die für einen Wasserstrahl von sechzig bis siebzig Yards sorgten. Es bedurfte der Kraft von zwei ausgewachsenen Männern, um den Schlauch zu halten.
    Ted Wagh kletterte in das Fahrerhaus des gepanzerten Greifers. Der schwere Motor brüllte auf. Langsam setzte sich die Maschine in Bewegung. Wie ein U-Boot, das auf Sehrohrtiefe taucht, fuhr der Bagger in den Graben ein. Nur der Greifarm und ein Teil des Fahrerhauses blickten über den Grabenrand.
    Dann erreichte er die schräge Rampe und begann wieder aufzutauchen.
    Die Männer an den Tankwagen setzten die Hochdruckpumpen in Betrieb.
    Der Schlauch in unseren Armen wurde lebendig. Er schlug wie eine gefangene Riesenschlange. Phil und ich brauchten alle Kraft, um ihn zu bändigen und den Strahl auf Waghs Bagger zu richten.
    Der Bagger hatte den Grabenrand erreicht und rollte auf seinen Raupenbändern direkt auf die Feuersäule zu. Das hier war das riskanteste Stück des Weges. Da es unmöglich war, ungeschützt so nahe an der Feuersäule zu arbeiten, hatte dieses Stück nicht planiert werden können. Der durch die Panzerung überschwer gewordene Bagger konnte, wenn er einseitig einsank, umkippen.
    Wahrscheinlich hielt jeder von den Zuschauern den Atem an und vergaß für Minuten die sengende Hitze.
    Bis auf zehn, acht, fünf Yards rollte der Bagger an die Quelle heran. Wassermassen stürzten aus sechs Schläuchen über ihn nieder. Wenn Wasser die Feuersäule traf, stieg sofort weißer Dampf zischend hoch.
    Wagh schwenkte den Greifarm weiter aus. Gleichzeitig legte er das Gegengewicht aus. Der Baggerkopf öffnete weit das stahlgezähnte Maul. Die Stahlseile rasselten. Die aufzischenden Dampfwolken entzogen zeitweise die Maschine der Sicht. Dann setzte sie sich ruckend rückwärts in Bewegung.
    Hatte der Greifer gefasst? Als der Bagger fünf, sechs Yards rückwärts gerollt war, sahen wir, dass zwischen den Zähnen des Baggers glühender, verworrener Stahl hing, den er nachschleifte wie ein Raubtier eine zu große Beute.
    Plötzlich brach alles, was sich auf dem Feld befand, in tosenden Jubel aus.
    Unter den Wasserstrahlen zischten die Stahlreste des Bohrturmes, die Wagh dem Feuer entrissen hatte, auf. Die Weißglut erlosch zu dunklem Grau.
    Der Bagger glitt rückwärts die Rampe hinunter. Das Stahlgewirr wurde teils mit in den Graben, teils darüber hinweg geschleift. Dann öffnete sich der Bagger und gab seine Beute frei.
    Sechs Männer mit Schweißgeräten krochen in den Graben, schnitten das Stahlgerüst auseinander. Die einzelnen Stücke wurden abtransportiert. Zwei Stunden später konnte Wagh zu einem neuen Angriff vorrollen.
    Ich glaube, alle rechneten damit, dass es ihm wieder gelingen würde, glühenden Stahl aus der Flamme zu zerren, aber dann sahen wir, dass das Geschäft des »Salamanders« nicht so einfach war. Dreimal glitten die Zähne des

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