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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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Baggers ab. Wagh musste einen Rückzug antreten, weil der Greifarm selbst zu glühen drohte.
    Beim nächsten Mal fassten die Zähne, aber das Stück Stahl, das er erwischte, war so lächerlich klein, dass wir gegen unseren Willen lachen mussten.
    Am frühen Nachmittag wurde die Arbeit abgebrochen. Ich sah Ted Wagh, als er aus dem Bagger kletterte und seinen komischen Helm abnahm. Der Mann sah um Jahre gealtert aus.
    ***
    Die ganze Woche arbeitete der »Salamander« mit dem Bagger an der brennenden Quelle. Ich weiß nicht, wie viel Tonnen Wasser wir über ihn schütteten. Längst war es ihm gelungen, die Masse der Bohrturmreste vom Bohrloch zu entfernen, aber immer noch war er nicht zufrieden, sondern stocherte mit dem Bagger in den Flammen herum. Schon am Donnerstag hatte er den Baggerkopf wechseln und einen mit kleineren Zähnen einsetzen lassen.
    Unter den Arbeitern entstanden hitzige Diskussionen. Die meisten hielten die übertriebene Sorgfalt für überflüssig, aber andere wollten wissen, dass die geringsten glühenden Reste das Löschen durch eine Nitroglyzerinladung verhindern konnten.
    Am Freitag wurde bekannt gegeben, dass am Montag noch einmal der Bagger eingesetzt würde, dass aber am Dienstag oder am Mittwoch die Löschung versucht werden sollte.
    Phil und ich wechselten einen Blick. Seit Montag waren wir jeden Abend zwischen acht ünd neun Uhr im Oil Inn aufgetaucht, und jedes Mal hatten Rollan und Storno an der Theke gestanden. Beide hatten behauptet, von den Tawells nichts gehört zu haben.
    »Verdammt«, knurrte ich, als wir von dem letzten Einsatz des Baggers am Montag erfuhren, »entweder nehmen uns die Gangster auf den Arm und belügen uns nach Strich und Faden, oder es muss an diesem Wochenende noch irgendetwas passieren.«
    »Du vergisst die dritte Möglichkeit«, antwortete Phil. »Die Jungs haben es aufgegeben, aus der South Oil Kapital zu schlagen.«
    Ich wollte erwidern, dass nach meiner Meinung eher der Himmel einstürzen könne, als die Tür geöffnet wurde. Mit bärenhaften Schritten wälzte sich Sam Hawkins in unseren Raum.
    Wie alle Oil-Worker waren wir an diesem Freitagabend dabei, uns für das übliche Wochenende in Sonoita landfein zu machen. Phil stand vor dem Spiegel und band sich die Krawatte um, während ich auf dem Bett lag und darauf wartete, dass er den Platz vor dem Spiegel räumte.
    Unser Vormann grinste über das ganze stoppelbärtige Gesicht von einem Ohr zum anderen. Er steckte im verdreckten Overall und schien sich noch nicht einmal die Hände gewaschen zu haben.
    »Hallo«, grunzte er, aber sein Gesicht verfinsterte sich sofort, und er knurrte: »Ihr wollt wohl auch nach Sonoita, he? Verdammt, ich komm überall zu spät.«
    Hawkins hatte noch nie unser Zimmer betreten. Sein Auftauchen bedeutete eine ziemliche Überraschung, denn der Antreiber verkehrte außerhalb der Arbeitszeit mit niemandem. Die Worker behaupteten, er säße in seinem Zimmer und bewache seine gehäuften Dollars.
    »Was willst du von uns?«, fragten Phil und ich wie aus einem Mund.
    »Rylinger (das war der Name eines Ingenieurs der Gesellschaft) hat mir ’nen Reparaturauftrag für den Greifbagger an Bohrloch 3 gegeben. Ein paar Bolzen an der Panzerung haben sich gelockert. Die Dinger müssen ersetzt werden, bevor der ›Salamander‹ am Montag damit wieder losgeht. Wenn eine von den Platten runterfällt, während der Bagger am Bohrloch arbeitet, wird Wagh trotz seines Asbestanzuges und eurer Wassersprit -zerei auf der Stelle gebraten.«
    Ich wurde sehr aufmerksam, als ich hörte, dass es sich um den Greifer handelte, aber ich ließ mich wieder auf das Bett fallen, tat uninteressiert und antwortete: »Okay, reparieren wir den Bagger am Montag!«
    »Geht nicht! Die Reparatur dauert ein paar Stunden. Wagh kann dann am Dienstag erst wieder starten.«
    »Na und? Ob die Quelle einen Tag länger brennt oder nicht, ist mir völlig gleichgültig! Lies die Gewerkschaftsstatuten, Hawkins! Arbeit am Wochenende ist grundsätzlich verboten!«
    »Mann«, antwortete er, »ich spucke auf deine Gewerkschaft! Ich mache allein mehr Dollar, als die mit ihren Statuten für mich rausholen können.«
    »Also mach deine Dollars und lass uns in Ruhe!«
    Er spuckte Flüche aus wie eine angebohrte Ölquelle Öl!
    »Ich kann’s doch nicht allein machen«, schrie er. »Ich brauche wenigstens einen zur Hilfe. Überlegt euch doch, wie viel Geld das bringt. Hundert Prozent auf den Grundlohn und die hundert Prozent Gefahrenzulage.

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