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0255 - Dynamit für Bohrturm 3

0255 - Dynamit für Bohrturm 3

Titel: 0255 - Dynamit für Bohrturm 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dynamit für Bohrturm 3
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Für eine halbe Nacht bekommt ihr mehr Geld als für ’ne gewöhnliche Woche!«
    Ich richtete mich wieder auf.
    »Das ist doch ’ne schräge Sache, Hawkins! Die Gesellschaft legt sich niemals mit der Gewerkschaft an. Sie gehen jeden einzelnen Fall nach, wenn sie eine Lohnzahlung für eine Wochenendarbeit in den Büchern finden.«
    Hawkins erreichte mühelos die Lautstärke, mit der er uns auf dem Ölfeld antrieb. Das kleine Zimmer drohte auseinanderzuplatzen, so brüllte er.
    »Ist mir egal, aus welcher Kasse sie mich bezahlen. Meinetwegen sollen sie die Scheine aus der Kasse für Direktorengehälter nehmen. Aber wenn ihr Idioten nicht wollt, ich finde auch noch einen anderen!«
    Ich stieg vom Bett herunter.
    »Zeig mir den Arbeitsauftrag!«, verlangte ich.
    Hawkins brach sein Geschrei ab. Ein misstrauischer Blick aus seinen tief liegenden Augen traf mich. Er fuhr in die Brusttasche seines Overalls und gab mir zögernd ein zusammengefaltetes Papier.
    Ich faltete das Blatt auseinander. Es war eines der üblichen Formulare, wie sie als Unterlagen für Sonderaufträge benutzt wurden. In der entsprechenden Spalte war der Zweck angegeben: Reparatur an der Panzerung des Greifbaggers an Bohrloch 3. Ausgeglühte Sicherungsbolzen ersetzen. Alle Bolzen überprüfen!
    Das Formular trug den Stempel der Company-Polizei unter einem mit Schreibmaschine geschriebenen Text:
    Arbeiten genehmigt! Inhaber dieser Anweisung darf Kontrollsperre passieren! Dieser Vermerk trug Loft Crossbeens Unterschrift.
    Ich gab dem Vormann das Blatt zurück.
    »Okay«, sagte ich langsam. »Ich komme mit!«
    Ich erwartete ein zufriedenes Grinsen, aber es blieb aus.
    »Also gut«, antwortete er knapp. »Hilf mir, den Werkzeugwagen zu packen!«
    »Pack ihn allein! Ich muss erst wieder in die Arbeitskluft steigen!«
    Er zögerte, das Zimmer, zu verlassen.
    Ich brüllte ihn an: »Hau ab, sonst überlege ich es mir noch!«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und stampfte hinaus.
    Phil band sich die Krawatte wieder ab.
    »Augenblick!«, stoppte ich ihn. »Binde dir den Schlips ruhig um! Ich weiß nicht, ob das ein neuer Dreh ist, oder ob wirklich etwas an dem Bagger repariert werden muss. Bisher haben wir nicht festgestellt, dass Hawkins auch einer der Leute ist, die für die Gangster arbeiten. Ich werde es erfahren, wenn ich mit ihm gehe!«
    »Gut, gehen wir beide!«
    »No, du musst sehen, dass du Lorrow sprechen kannst. Sag ihm, ich hielte es für richtig, wenn er zwischen elf Uhr und Mitternacht an Bohrloch 3 auftaucht. Entweder ist bis dahin irgendetwas geschehen, und er kann eingreifen, bevor Crossbeen mit seiner Company-Polizei eine krumme Tour versucht, oder nichts ist passiert. Dann kann sich unser Kollege wieder trollen. Sobald du Lorrow gesprochen hast, kümmere dich um Harry und Jack! Fühle ihnen gründlich auf den Zahn!«
    »Einverstanden«, nickte Phil, sah mich an und setzte leiser hinzu: »Brich dir nicht den Hals, Jerry!«
    Zwanzig Minuten später traf ich Sam Hawkins in der schon beginnenden Dunkelheit vor dem Geräteschuppen 6. Er belud einen zum Werkzeugwagen umgebauten Jeep mit allem Material und Geräten, die er für notwendig hielt.
    Ich machte mich daran, ihm zu helfen. Wir schleppten zusammen die Sauerstoffflaschen für das Schweißgerät, die Werkzeugkisten und die Bolzen. Im Gegensatz zu seiner sonstigen Gewohnheit arbeitete Hawkins schweigend und nicht einmal eilig. Wir brauchten fast eine Stunde, bis der Wagen beladen war, und dann trödelte Hawkins noch herum, behauptete, alles noch einmal nachprüfen zu müssen, erklärte eine Kiste mit Bolzen als unbrauchbar und verfiel in einen plötzlichen Tobsuchtsanfall, als der Magazinverwalter behauptete, keine zweite Kiste zu besitzen.
    Schließlich starteten wir bei schon völliger Dunkelheit. Der Company-Polizist am Lagertor hielt uns an, kontrollierte den Arbeitsauftrag und ließ uns passieren.
    ***
    Hawkins fuhr selbst. Er benutzte die ausgefahrene Piste, die zum Ölfeld führte, und hielt die Richtung auf den roten Schimmer, den die brennende Quelle an den Nachthimmel malte. Je mehr wir uns näherten, desto heller wurde der Feuerschein, und schließlich sahen wir die Flammenfontäne in ihrer ganzen Größe vor uns, hörten ihr entfesseltes Fauchen. In einem Umkreis von mehr als fünfhundert Yards tauchte sie ihre Umgebung in ein flackerndes, unwirklich und doch grelles Licht wie eine riesige Kerze.
    Ein Jeep der Company-Polizei tauchte auf und stoppte uns. Einer der Männer kam heran

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