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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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ich, dass Phils Finger über die Wand glitten. Wahrscheinlich suchte er den Knopf für die Treppenhausbeleuchtung. Ich zog meine Taschenlampe und half ihm. Er drückte den Knopf nieder. Im ganzen Treppenhaus wurde es schlagartig hell. Im selben Augenblick aber klappte weiter oben auch schon eine Tür.
    Wir sahen uns nach einem Fahrstuhl um, aber es gab keinen. Phil verzog das Gesicht, während er auf die ausgetretene Steintreppe deutete, die hinauf in die oberen Stockwerke führte. Für einen New Yorker sind ellenlange Treppen ein Art Gräuel, weil man sich längst an den Eahrstuhl gewöhnt hat. Wir stapften die Stufen hinauf. Als wir kurz vor der zweiten Etage waren, kamen uns von oben drei Männer entgegen. Ich fühlte, wie ihre Blicke über uns glitten, aber ich dachte mir nichts dabei. Wortlos drängten wir uns auf dem Treppenabsatz aneinander vorbei. Ich sah gerade noch, dass der letzte von den dreien einen Schlips von so giftgrüner Farbe trug, dass es den Augen wehtat, dann war er auch schon an mir vorbei und wir konnten unseren Weg fortsetzen.
    Als wir die vierte Etage erreicht hatten, stieß mich Phil plötzlich an. Er schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn und rief leise: »Oh, wir Idioten!«
    Dann machte er jählings kehrt und lief eine halbe Treppe wieder hinab. Dort befand sich ein Treppenhausfenster, das nach vorn auf die Straße hinausging. Verwundert sah ich, wie Phil in höchster Eile das Fenster aufriss und sich weit hinauslehnte. Gleich darauf schloss er das Fenster wieder und kam mit einem halb enttäuschten, halb wütenden Gesicht wieder die halbe Treppe herauf.
    »Was ist auf einmal in dich gefahren?«, fragte ich.
    Er sah mich ernst an.
    »Weißt du, wie spät es ist?«
    »Ich schätze gegen zwei.«
    »Eben«, sagte Phil. »Gegen zwei Uhr früh. Und dies ist keine Kneipe oder sonst ein öffentliches Haus. Was, zum Teufel, tun drei solche Burschen wie die, die uns auf der Treppe entgegenkamen, nachts um zwei in einem Mietshaus, he?«
    Ich runzelte die Stirn und wollte schon verständnislos den Kopf schütteln, als mir plötzlich ein Licht aufging. Ich spürte, wie sich meine Kopfhaut fröstelnd zusammenzog.
    »Um Gottes willen«, sagte ich tonlos und sprang auf die Tür zu, die in die linke Wohnung führte. Sie war verschlossen. Ich sah mich nach dem Klingelknopf um und hob schon die Hand, als Phil mir den Arm wegschob.
    »Wenn du klingelst, werden die Kinder wach«, sagte er. »Cummon soll doch fünf Kinder haben, nicht wahr?«
    Er kniete vor der Wohnungstür nieder und stocherte mit seinem Universaldietrich im Türschloss herum. Es dauerte denn auch nicht lange, bis es ein leises Kläcken gab und die Tür aufging.
    Phil richtete sich auf. Durch den Türspalt konnten wir sehen, dass im Flur Licht brannte. Außerdem erkannten wir eine weit offen stehende Tür, hinter der ebenfalls Licht brannte.
    »Mrs. Cummon!«, rief Phil leise in den Flur hinein. »Hallo, Mrs. Cummon! Bitte, erschrecken Sie nicht! Wir sind Freunde Ihres Mannes!«
    Nichts rührte sich. Es blieb still. Unheimlich still.
    Phil sah mich fragend an. Ich machte kurz entschlossen eine energische Kopfbewegung auf die offen stehende Tür zu. Leise traten wir über die Schwelle. Mitten im Flur wiederholte Phil seinen leisen Ruf. Aber auch diesmal bekam er keine Antwort.
    Und dann hatten wir die offen stehende Tür erreicht. Schon von der Schwelle aus konnten wir sie sehen.
    Die Frau lag zwei oder drei Schritte von der Tür entfernt. Sie lag halb auf der linken Seite, halb auf der Brust. Aus dem Rücken ragte der Griff eines Messers.
    Die Mordkommission traf acht Minuten nach den! Anruf ein, den ich über das Sprechfunkgerät in meinem Jaguar getätigt hatte. Sie wurde von Detective-Lieutenant Cris Gailing geleitet.
    Der Doc der Mordkommission kniete neben der Frau nieder. Es war höchstens anderthalb Minuten vergangen, als er plötzlich auf sprang und sich jäh umdrehte. Sein Gesicht hatte sich vor Aufregung gerötet.
    »Eine-Trage!«, bellte er. »Benachrichtigung an das nächste Krankenhaus! Und vor allem Tempo, Tempo, Tempo. Sie lebt noch!«
    ***
    Um drei Uhr trafen wir uns mit Clifton, Harden und dem dritten Detective im Revier. Sie hatten bei der Mordkommission nicht viel erfahren können, denn kurz nach ihrem Erscheinen dort war mein Anruf gekommen, der die Kommission abberief. Phil und ich schilderten den erschrockenen Detectives des Reviers, wie wir Mrs. Cummon aufgefunden hatten.
    Dann verließen wir das Revier, um den

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