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0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen

Titel: 0256 - Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder läßt sein Opfer grüßen
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Vergnügungspark aufzusuchen. Der Betrieb dort ging allnächtlich bis vier Uhr früh, sodass wir uns noch eine knappe Stunde auf dem Platz umsehen konnten. Aber das stürmische Winterwetter hatte unsere Absicht vereitelt, denn als wir ankamen, fanden wir den Platz bereits im Dunkeln. Offenbar war wegen des Schneetreibens der Besucherstrom nicht so gewesen, dass es sich gelohnt hätte, bis vier Uhr früh den Betrieb in Gang zu halten.
    Wir verabredeten mit den drei Revierdetectives, dass wir uns am nächsten Vormittag um elf Uhr wieder im Revier treffen wollten, dann trennten wir uns. Phil und ich setzten uns in den Jaguar und fuhren nach Hause, während die drei Kollegen von der Stadtpolizei mit ihrem Dienstwagen zurück zum Revier fuhren.
    An Fläche bedeckt Brooklyn ein ganz schönes Areal, und wir hatten noch nicht einmal die Hälfte dieses Stadtteils auf unserer Rückfahrt nach Manhattan durchquert, als wir von der FBI-Leitstelle über das Sprechfunkgerät gerufen wurden. Phil schaltete den Lautsprecher ein, sodass ich das Gespräch mithören konnte, während er schon den Hörer nahm und sich meldete.
    »Hallo, Decker«, sagte ein Kollege aus der Leitstelle. »Cris Gailing versucht, Sie oder Cotton zu erreichen. Soll ich verbinden?«
    »Ja, bitte«, erwiderte Phil und brummte halblaut: »Bin gespannt, was Gailing will. Wenn er mitten in der Nacht hinter uns hertelefoniert, muss es etwas Wichtiges sein.«
    »Anzunehmen«, nickte ich.
    »Hallo?«, ertönte Gailings fragende Stimme aus dem Lautsprecher im Armaturenbrett.
    »Decker«, sagte Phil. »Gehen Sie heute nicht mehr schlafen, Gailing?«
    »Keine Zeit«, erwiderte der Leiter der Mordkommission lakonisch. »Wenn ein Kollege umgebracht und seine Frau schwer verletzt wird, ist das eine Schweinerei, die zum Himmel stinkt. Wo sind Sie jetzt?«
    »So genau kenne ich Brooklyn nun auch wieder nicht«, erwiderte Phil, nachdem er durch das Fenster hinaus auf die vorbeihuschende Straße geblickt hatte.
    »Nicht mehr weit vom Grand Army, schätze ich. Auf der Rückfahrt nach Manhattan.«
    »Kommen Sie bei mir vorbei«, sagte Gailing knapp. »Ich habe etwas Interessantes. Bis gleich!«
    Phil kam nicht einmal mehr zu einer Erwiderung, so schnell hatte der Lieutenant aufgelegt.
    »Er hätte wenigstens eine Andeutung machen können«, brummte Phil. »Neugierde war schon immer meine starke Seite.«
    »Das gehört bei uns ja wohl zum Beruf«, erwiderte ich und bog von der schnurgerade Straße ab, die uns weiter im Norden auf die Manhattan Bridge gebracht hätte. Ungefähr zwanzig Minuten später standen wir vor Gailings Schreibtisch. Er sah uns flüchtig an und brummte: »Einer meiner Leute war so clever, etwas zu bemerken, was uns allen nicht aufgefallen ist. Hier, sehen Sie sich diese Tüte einmal an!«
    Aus der mittleren Lade seines Schreibtisches holte er eine Cellophantüte hervor, die er vor uns hinlegte. Die Tüte war mit dem Aufdruck eines bekannten Lebensmittelkonzerns versehen und enthielt ungefähr noch die Hälfte ihrer ursprünglichen Füllung von Erdnüssen.
    »Ist das die Tüte, die man bei Cummon im Mantel fand?«, fragte Phil.
    »Ja«, nickte Gailing. »Fällt Ihnen irgendetwas daran auf?«
    Wir beäugten die Tüte von allen Seiten. Wir lasen Buchstabe für Buchstabe des Aufdrucks, aber wir mussten endlich den Kopf schütteln und zugeben, dass wir nichts Auffälliges finden konnten.
    »Ich habe es auch nicht gesehen«, brummte der Lieutenant. »Da sieht man mal wieder, dass man eigentlich mit geschlossenen Augen durch die Gegend rennt. Ich sehe solche Tüten mindestens täglich dreimal. An jedem Kiosk, in jedem Warenhaus und in jedem zweiten Haushalt liegt doch etwas herum, was von demselben Konzern stammt und auf die gleiche Art aufgemacht ist wie diese Tüte. Trotzdem merkt man es nicht. Einer von den Anfängern in meiner Kommission hat es gesehdn. Hier, sehen Sie sich diese Tüte an!«
    Wieder öffnete er die Schublade und zog eine zweite Tüte mit Erdnüssen heraus, die jedoch noch nicht geöffnet war. Wir verglichen die Aufmachung der beiden Tüten und merkten jetzt allerdings sofort den Unterschied.
    »Hier ist der Firmenname rot unterstrichen«, sagte ich, »und bei der Tüte, die Cummon bei sich hatte, ist der dicke Balken blau.«
    »Das ist es«, nickte Gailing. »Nachdem ich mir eine halbe Stunde lang Mühe gegeben hatte, gelang es mir, einen Direktor dieses Konzerns aus dem Bett zu klingeln. Seine Auskunft ist klar und knapp: Der Konzern lässt nur

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