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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns bringen?" fragte Jens Borkmann. Tratlo blickte auf und sah, daß der Faunese ebenfalls einen Kampfanzug trug. Sie unterhielten sich über die Sprechfunkgeräte, von denen in jedem Helm eines eingebaut war.
    Tratlo kehrte zum Kommandositz zurück.
    „Ich glaube, ich weiß es", sagte er. „Sie transportieren uns zu dieser Wüstenwelt, die wir bei unserer Ankunft entdeckt haben."
    „Sie haben recht, Captain", klang Leutnant Baroons Stimme in Tratlos Helmempfänger auf. „Ich frage mich nur, wann der Kommandant des unbekannten Kugelraumers die Geschwindigkeit herabsetzen will.
    Wenn er weiterfliegt, werden wir eine recht unsanfte Landung vollführen."
    Ein Blick auf die Kontrollen überzeugte Arl Tratlo von der Richtigkeit dieser Vermutung. Die Konsequenz, die sich aus dem Verhalten des Gegners ergab, war ebenso eindeutig wie erschreckend.
    „Sie wollen uns über der Wüstenwelt aus dem Traktorstrahl freigeben", sagte Tratlo. „Um Himmels willen, Leutnant, wenn wir unser Triebwerk bis dahin nicht in Schwung bringen, werden wir auf der Oberfläche des Planeten zerschellen."
    Innerhalb der Zentrale konnte der Captain im Augenblick nichts tun. So schnell es ging, begab er sich in den Maschinenraum. Er traf auf sieben fluchende und erbitterte Männer, die sich verzweifelt bemühten, wenigstens das Normaltriebwerk in Gang zu bringen. Tratlo sah die Sergeanten Horun und Slate. Auch Peyt Veroni war anwesend.
    „Schnell!" rief er den Männern zu. „Wir werden abstürzen, wenn wir uns nicht beeilen."
    „Es liegt an der Energiezufuhr, Captain!" rief jemand. „Irgendwo ist eine Unterbrechung eingetreten.
    Wahrscheinlich handelt es sich nur um einen unbedeutenden Schaden, aber um ihn zu beheben, müssen wir ihn zunächst einmal finden."
    „Haben Sie schon auf die Notaggregate umgeschaltet?" erkundigte sich Arl Tratlo. „Es genügt, wenn wir einige Minuten herausschinden."
    „In den anderen Räumen ist Feuer ausgebrochen", wurde ihm eine weitere Hiobsbotschaft übermittelt.
    „Es ist zu riskant, die Notaggregate jetzt auf die Normaltriebwerke umzuschalten. Wir unterbrechen damit die Energiezufuhr in alle übrigen Teile des Schiffes. Außerdem lösen wir Explosionsgefahr aus."
    „Warten Sie hier!" befahl Tratlo. Er setzte sich in Bewegung und umrundete die mächtigen Konverteranlagen.
    „Was haben Sie vor, Captain?" rief ihm Slate nach. „Dort hinten brennt es."
    Tratlo hörte nicht auf die Warnung. Wenn es ihnen nicht gelang, die Notaggregate umzuschalten, brauchten sie sich um ihre Zukunft keine Sorgen mehr zu machen.
    Das Schott zum hinteren Maschinenraum war geschlossen. Tratlo mußte seine ganze Kraft aufbieten, um es zu öffnen. Die heftigen Erschütterungen hatten es verklemmt. Als es endlich aufschwang, tauchte eine untersetzte Gestalt im Kampfanzug neben Tratlo auf.
    „Slate!" rief Tratlo. „Bleiben Sie hier und helfen Sie den anderen."
    Hinter der Sichtscheibe verzog sich das Gesicht des Sergeanten zu einem grimmigen Lächeln. Er deutete in den in Flammen stehenden Raum.
    „Mir scheint, daß ich dort benötigt werde, Sir."
    Tratlo hob die Schultern und ging weiter. Ohne die Anzüge hätten sie wahrscheinlich keine zehn Meter zurücklegen können. Der Boden war von verschmorten Plastikteilen bedeckt. Die Verkleidungen an den Wänden waren schwarz vom Rauch. Tratlo hatte Mühe, sich zu orientieren. Wie er erwartet hatte, brannten die Notaggregate ebenfalls. Aber es war nur die Isolation, die allmählich verschmorte. „Was nun, Sir?" fragte Slate. „Wir schalten sie um", erklärte Tratlo.
    Wahrscheinlich kam er dem Sergeanten wie ein Verrückter vor, der seine Zeit damit vergeudete, etwas völlig Sinnloses zu tun. Trotzdem blieb Slate an seiner Seite, als sie zwischen den Notaggregaten hindurch zu den Kontrollen gingen. Der Zustand der Schaltungen ließ Tratlo das Schlimmste befürchten.
    Ohne Handschuhe hätte er die Schalthebel nicht anfassen können. Er zögerte nicht, die nötigen Schaltungen vorzunehmen. Einen Augenblick schloß er die Augen und wartete auf die Explosion.
    „Sir!" krächzte Slate. „Wir müssen hier heraus."
    Nebeneinander stürmten sie zum Schott zurück.
    Tratlo wußte, daß er alles getan hatte, um das Schiff und seine Besatzung zu retten. Jetzt brauchten sie nur ein bißchen Glück, um die Notlandung zu überstehen.
    Die Männer im großen Konverterraum begrüßten ihn mit Triumphgeschrei. Da wußte Tratlo, daß die Normaltriebwerke angelaufen waren. Nun besaßen sie eine

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