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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellte er fest. „Zum Glück steht sie so tief, daß ihre Strahlen von den Bergen abgeschirmt werden."
    „Der Planet scheint der größeren Sonne immer die gleiche Seite zuzuwenden", sagte Tratlo. „Sonne Bsteht etwas abseits, so, daß ein Teil der Nachtseite dieser Welt noch von ihr erhellt wird."
    „Können Sie Spuren einer Zivilisation entdecken?" kl ang Leutnant Baroons Stimme im Helmlautsprecher auf.
    Tratlo erstickte seinen aufsteigenden Zorn und verneinte. Er hatte nicht verhindern können, daß der von Baroon getaufte Planet seinen Namen behalten hatte. Die Besatzung der KI-33 hatte den Vorschlag sofort übernommen.
    Tratlo war erleichtert, als Batins in seinem Spezialanzug neben ihm auftauchte.
    „Eine trostlose Welt", sagte der kosmische Ingenieur. „Hier droht uns nicht nur Gefahr von den Tefrodern, sondern auch von der lebensfeindlichen Umwelt."
    „Wir ziehen uns ins Gebirge zurück", sagte Tratlo. „Mit Hilfe unserer tragbaren Ortungsgeräte werden wir schnell eine Höhle finden, in der wir uns verstecken können," Batins deutete zur Korvette hinüber, in deren Polkappe ein klaffendes Leck zu sehen war.
    „Was geschieht mit dem Schiff?" fragte er. „Wollen Sie es den Tefrodern in die Hände fallen lassen?"
    „Nein", versicherte Tratlo grimmig. „Die Katastrophenschaltung läuft bereits. Die KI-Dreiunddreißig wird in zehn Minuten explodieren. Die Tefroder werden höchstens noch ein paar ausgeglühte Metallplatten finden."
    Die Besatzung hatte sich um Tratlo versammelt. Alle tragbaren Spezialgeräte befanden sich im Freien.
    Der Captain war froh, daß sie über diese hochwertige Ausrüstung verfügten. Sie hätten damit einen Planeten mit urweltlichen Bewohnern jederzeit erobern können, Zwanzigtöter besaß jedoch weder eine Atmosphäre, noch zeigten sich irgendwo Anzeichen einer Zivilisation. Der größte Feind der Schiffbrüchigen war im Augenblick Sonne A, deren sengende Glut die Oberfläche des Planeten rissig gemacht hatte.
    Tratlo blickte zur Korvette zurück. Er kniff beide Augen zu, als er eine Gestalt zur Schleuse hochschweben sah.
    Er packte den neben ihm stehenden Borkmann am Arm. „Wer ist das?" rief er ärgerlich. „Ich bin es, Captain: Leutnant Baroon!" antwortete der Reyaner anstelle des Sergeanten.
    „Kommen Sie sofort zurück!" schrie Tratlo aufgebracht. „In wenigen Minuten wird die Korvette explodieren. Was wollen Sie innerhalb des Schiffes noch tun?"
    „Ich muß einige private Dinge retten, Captain", verkündete Baroon, ohne seinen Flug zu unterbrechen, Tratlo beobachtete, wie die Gestalt in der offenen Schleuse verschwand.
    „Ich befehle Ihnen, sofort umzukehren!" Tratlos Stimme überschlug sich fast, „Tut mir leid, Captain", sagte der Genius von Reyan.
    „Das ist Befehlsverweigerung!" brüllte Tratlo.
    „Keineswegs", widersprach der Leutnant. „Im Falle eines Schiffbruches haben die beiden ranghöchsten Offiziere das uneingeschränkte Recht, sich solange an Bord aufzuhalten, wie sie es für richtig finden."
    „Sie kennen wohl die Dienstvorschriften auswendig?" erkundigte sich Tratlo wütend.
    „Als Oberst Alurin mir sagte, daß ich an Bord einer von Ihnen befehligten Korvette Erster Offizier sein würde, hielt ich es für besser, mich damit zu beschäftigen", erklärte Baroon liebenswürdig.
    „Machen Sie, was Sie wollen", grollte Tratlo.
    Er wandte sich wieder der Besatzung zu. „Wir fliegen los!" ordnete er an. „Borkmann, Sie übernehmen die Spitze. Steuern Sie möglichst direkt auf die Berge zu. Von unserer Ausrüstung darf nichts zurückbleiben."
    Sergeant Borkmann schaltete sein Flugaggregat ein und hob sich vom Boden ab. Die Schwerkraft auf Zwanzigtöter war wesentlich geringer als an Bord der Korvette. Tratlo wartete, bis die Besatzung der KI-33 losgeflogen war. Er warf einen Blick auf seine Uhr. In drei Minuten würde die Korvette explodieren.
    Endlich erschien Kaarn Baroon in der Schleuse. Er hielt irgend etwas in den Händen, das Tratlos auf diese Entfernung nicht erkennen konnte.
    „Da bin ich wieder, Captain", klang Baroons Stimme auf. „Es kann losgehen."
    Der Leutnant flog über Tratlo hinweg und gewann rasch Anschluß an die vorausfliegenden Raumfahrer.
    Tratlo warf einen letzten Blick auf die Korvette und startete ebenfalls. Die größere der Sonnen schien alles in sich aufzusaugen. Tratlo spürte die Hitze trotz des isolierten Kampfanzuges.
    Als Tratlo den Leutnant eingeholt hatte, sah er, daß Baroon ein Gemälde unter die Brust

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