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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hielt und es auf diese Weise vor der Sonne zu schützen versuchte. Voller Genugtuung beobachtete Tratlo, daß sich überall auf dem Bild Blasen bildeten und die Farbe zu zerfließen begann.
    „Ich mache mir Sorgen um Ihr Kunstwerk, Leutnant", sagte Tratlo freundlich. „Seine Hauptbestandteile tropfen auf den Boden hinab;" Hastig zog Baroon das Gemälde hervor und betrachtete es, ohne den Flug zu verlangsamen.
    „Es ist der Opfertanz der Weltraumfee", sagte er niedergeschlagen. „Selten habe ich länger an eine mGemälde gearbeitet."
    Er ließ das Bild fallen. Wenige Augenblicke später landete es zwischen den Felsen und verschmorte.
    „Jeder lebensfeindliche Planet besitzt irgendwelche Vorzüge", bemerkte Tratlo und überholte den traurig in die Tiefe blickenden Baroon.
    „Ihre philosophischen Erkenntnisse beeindrucken mich", sagte Baroon. „Es ist ein wahrer Trost, Sie sprechen zu hören."
    Captain Tratlo wußte, daß die gesamte Besatzung der KI-33 das Gespräch mithören konnte. Deshalb hielt er es für besser, dem Reyaner nicht zu antworten.
    Der unverhoffte Angriff und der Verlust ihres Schiffes hatte das Verhältnis zwischen Tratlo und Baroon nicht bessern können.
    Im Augenblick höchster Gefahr, davon war Tratlo überzeugt, würden sie notgedrungen zusammenarbeiten. Das war aber auch alles.
    Als sie bereits über den Ausläufern der Berge flogen, explodierte die Korvette. Obwohl ihm am Ende niemand von der KI-33 die Schuld geben konnte, empfand Tratlo den Verlust als persönliches Mißgeschick. Immer wieder dachte er daran, wie er den Angriff des Tefroderschiffes rechtzeitig hätte abwehren können.
    Jetzt, da die Korvette nicht mehr existierte, konzentrierte sich die Hoffnung des Merediers auf die CREST III. Tratlos Gruppe führte drei tragbare Hyperfunkgeräte mit, so, daß die Möglichkeit bestand, die Besatzung des Ultraschiffes zu warnen, bevor sie in die gleiche Falle flog, die der KI-33 zum Verhängnis geworden war.
    Arl Tratlo überholte die vor ihm fliegenden Raumfahrer. Die Flugaggregate, die zu den Kampfanzügen gehörten, waren mit Antigravprojektoren gekoppelte Mikrotriebwerke, so, daß dem Träger offenstand, auf welche Weise er sich fortbewegte. Im Laufe der Jahre waren die Kampfanzüge immer wieder verbessert worden, so, daß sie jetzt alle Vorzüge in sich vereinten, die früher nur von mehreren Anzügen erreicht worden waren. Mit den Kampfanzügen bestand sogar innerhalb des Weltraumes eine Überlebenschance, wenn schnell genug Hilfe eintraf.
    „Unter uns scheinen sich ausgedehnte Hohlräume zu befinden", wurde Tratlo von Ellis Weingarth mitgeteilt, der eines der Ortungsgeräte transportierte. „Wahrscheinlich gibt es hier ein Höhlenlabyrinth."
    „Sehr gut", erwiderte Tratlo zufrieden. „Wir werden irgendwo eine Einflugstelle finden, von der aus wir ins Innere eindringen können. Dort sind wir vorläufig in Sicherheit."
    „Die Massetaster sprechen ebenfalls an, Sir", rief Korporal Weingarth erregt. „Ziemlich stark sogar. Man könnte glauben, daß unter uns Erzablagerungen von besonderer Reinheit liegen,"
    „Unmöglich!" entfuhr es Tratlo. „Die gesamte Struktur des Planeten spricht dagegen. Nirgendwo sind auf der Oberfläche Spuren von Erzadern zu sehen."
    Der Dreitöter beeilte sich, an Weingarths Seite zu fliegen. Er las die Werte auf der Kontrollskala des Ortungsgerätes ab. Weingarth hatte sich nicht getäuscht.
    „Haben Sie eine Erklärung dafür, Batins?" fragte Tratlo den Paddler.
    „Hohlräume und Erzlager passen nicht zusammen", sagte Batins nachdenklich. „Aber es könnte sich in diesen Hohlräumen irgend etwas anderes befinden, was die Ortungsgeräte ansprechen läßt."
    „Sir!" rief Jens Borkmann. „Denken Sie an Luna. Auch der Mond ist vollkommen ausgehöhlt und mit Maschinenanlagen vollgestopft."
    „Keine voreiligen Schlüsse!" mahnte Tratlo. „Wenn sich dort unten eine Station der Tefroder befindet, müßten wir auf der Oberfläche irgendwelche Anzeichen entdecken können. Zumindest nach der Explosion der Korvette hätte sich jemand um uns kümmern müssen."
    „Borkmanns Idee ist nicht so ausgefallen, wie es im ersten Augenblick erscheint, Sir", meinte Leutnant Baroon. „Denken Sie an das Wachschiff. Wenn unter uns eine unterirdische Anlage liegt, wissen wir, was dieses Schiff zu bewachen hat,"
    „Alles nur Theorie", knurrte Tratlo. Er gestand sich ein, daß Borkmann recht haben konnte, aber es gefiel ihm nicht, daß Baroon den Gedanken des

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