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0257 - Der Dreitöter

Titel: 0257 - Der Dreitöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus den Impulskanonen der Korvette zwang eines der Schiffe zur Notlandung. Die anderen ergriffen die Flucht.
    Längst hatten die Orter die Lage der Tefroder-Station festgestellt. Nur dort konnten Tratlo und seine Begleiter an die Oberfläche kommen. Einen Augenblick kreiste Redhorse mit der Korvette über den Bergen, dann ließ er sie wieder zur Oberfläche hinabsinken.
    „Dort unten bewegt sich etwas!" rief einer der Männer neben dem Major.
    Redhorse blickte auf den Bildschirm.
    „Das sind Tefroder!" schrie er überrascht. „Sie haben Tratlo den Weg abgeschnitten."
    Bevor er das Feuer auf die gegnerischen Soldaten eröffnen konnte, hatten diese sich in die Höhlen zurückgezogen. Schnell setzte Redhorse die Korvette auf der Oberfläche des Zwanzigtöters auf.
    Der Landungssteg wurde ausgefahren.
    „Schnell!" kommandierte Redhorse. „Zehn Mann gehen mit den Kampfrobotern hinaus und besetzen die Höhleneingänge."
    Er wußte, daß es keinen Sinn hatte, den Tefrodern in die Höhlen zu folgen. Wenn dort unten ein Gefecht tobte, dann würde es für die Terraner schwer sein, Freund und Feind zu unterscheiden. Sie konnten nur vor den Höhleneingängen darauf warten, wer zuerst herauskam. Die USO-Leute oder die Tefroder.
     
    *
     
    Tratlo erfuhr von den Vorgängen an der Oberfläche über die tragbaren Funkgeräte. So wußte er auch, daß irgendwo Tefroder in das Höhlenlabyrinth eingedrungen waren.
    „Ich werde mich umsehen", erbot sich Gucky.
    Bevor der Captain protestieren konnte, war der Mausbiber bereits verschwunden. Arl Tratlo befahl seinen Männern, auf dem Boden der Höhle zu landen. Major Redhorse hatte die Höhleneingänge besetzen lassen. Der Dreitöter war sich darüber im klaren, daß der Cheyenne nicht mehr tun konnte. Auf jeden Fall würde er verhindern, daß weitere Tefroder in die Höhlen eindrangen.
    Arl Tratlo fühlte, daß seine Müdigkeit einer eigenartigen Spannung wich, wie er sie bisher nur einmal in seinem Leben empfunden hatte. Das war damals, als er mit wildem Triumphgebrüll unter der Tarak-Echse hervorgekrochen war und einem Randler gegenübergestanden hatte, der durch den Blutgeruch der Bestie angelockt worden war.
    Der Randler war mindestens so überrascht wie Tratlo, und seine bösartigen, kleinen Augen starrten den halbnackten und blutverschmierten Mann an, der so plötzlich vor ihm aufgetaucht war. Vielleicht geschah es zum erstenmal in der Besiedlungsgeschichte von Meredi IV, daß ein Randler vor einem Menschen zurückwich - und dieses Ereignis nutzte Arl Tratlo aus.
    Mit einem Aufschrei stürzte er auf das bärenähnliche Monstrum, das lange Jagdmesser aus dem Gürtel ziehend. Er sah, wie der Randler sich zum Sprung duckte, dann war er schon über ihm. Der Randler fauchte, und seine Krallen durchfurchten Tratlos muskelbepackten Rücken. Mit einem Arm umklammerte der Meredier den Hals des Tieres, mit dem anderen hob er das Messer. Er wußte, daß er nur einmal Gelegenheit zum Zuschlagen erhalten würde.
    Das Jagdmesser bohrte sich in den Körper des Randlers, der sich aufbäumte und den in seinem Rücken sitzenden Mann davonschleuderte. Tratlo hörte das Fauchen der Bestie, und er kroch instinktiv unter den Körper der Tarak-Echse. Das wütende Scharren des Randlers klang noch einen Augenblick an seine Ohren, dann hörte er nur noch das Summen der Insekten, die sich in dichten Schwärmen auf dem Körper der Echse niederließen.
    Tratlo kroch ins Freie. Der Randler lag ausgestreckt neben der Echse. Das Messer ragte aus seinem Bauch. Tratlo zitterte vor Erregung. Er wußte, daß er unglaubliches Glück gehabt hatte. Tratlos Gedanken kehrten aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück, gerade rechtzeitig, um seine Aufmerksamkeit dem Mausbiber widmen zu können, der wieder materialisierte.
    „Es sind sechzehn Tefroder", berichtete Gucky. „Sie sind gut bewaffnet und tragen Schutzanzüge.
    Allerdings haben sie sich verteilt, so, daß wir eine Chance für einen raschen Durchbruch haben."
    Tratlo zögerte keine Sekunde. Er hob sich vom Boden ab.
    „Wir brechen durch!" ordnete er an. „Zusammenbleiben!"
    Neben ihm flackerte ein Scheinwerfer auf. Es war Borkmanns schmächtige Gestalt, die hinter dem Lichtkegel sichtbar wurde. Plötzlich blitzte es vor ihnen auf.
    „Weiterfliegen!" schrie Tratlo in sein Helmmikrophon.
    Er zog den Desintegrator und schoß in die Dunkelheit hinein.
    Die Waffe zuckte in seiner Hand, Er spürte, daß dumpfer Groll in ihm aufstieg. Er war unfähig, die

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