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0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang

0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang

Titel: 0257 - Ein Grabstein ist kein Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Grabstein ist kein Kugelfang
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Abby Makulis angegeben hat«, sagte Phil, als wir vorsichtig im Schein von Phils Taschenlampe durch die Fabrikhalle tappten.
    Wir näherten uns der Treppe, die in die Kellergewölbe führte. In dem Kellergewölbe blieb alles still.
    Wir traten vorsichtig ein, und als Phil den Schein der Taschenlampe in eine Ecke richtete, fuhren wir erschrocken zusammen. Dort lag ein zusammengeschnürtes Bündel.
    Wir traten näher. Der Mann war gefesselt, hatte das Gesicht nach unten gekehrt und bewegte sich nicht.
    Phil faßte ihn an der Schulter und drehte ihn auf den Rücken. »Henry Haitch«, sagte ich und spürte, wie mir ein Frösteln Über den Rücken lief.
    Der fünffache Mörder war tot, erstickt im Kofferraum eines Pontiac, wie wir später von Condor, Low und Tomson erfuhren, die sich unter den festgenommenen Gangstern befanden.
    Wir standen noch vor der Leiche des Vogelfreien, als ich ein Geräusch an der Tür vernahm. Ich fuhr herum, und im gleichen Augenblick erstrahlte der Kellerraum im hellen Licht einer großen Deckenleuchte.
    In der Tür stand ein Mann, der eben die Hand von dem Lichtschalter rechts hinter der Tür zurücknahm. Er hielt eine schwere Pistole auf uns gerichtet und sagte: »Bevor ich durch meinen Notausgang aus diesem Bau verschwinde, lege ich euch um.«
    Es war Nick Morris Kysella.
    Ich war im ersten Augenblick so erstaunt, daß ich ein recht einfältiges Gesicht geschnitten haben muß.
    »Der Boß der Mafia also«, sagte Phil.
    »Genau der«, bestätigte Kysella, und ich sah, wie er den Finger am Abzug seiner Pistole krümmte.
    Der Schuß dröhnte entsetzlich in dem engen Kellergewölbe. Aber es war nicht Kysellas Pistole, die den Lärm verursachte.
    »Ich konnte nichts anderes tun«, sagte Sergeant Quentin entschuldigend und trat hinter Kysella aus dem Gang.
    Der Selbstschützer lehnte mit kreideweißem Gesicht an der Wand. Seine Pistole war zu Boden gefallen. Von der rechten Hand Kysellas tropfte Blut in dicken Tropfen. Ich muß zugeben, daß Quentin ein guter Schütze war.
    Phil und ich verdanken dem Sergeant Bob Quentin eine ganze Menge — wir drei sind übrigens seit jener Nacht in der Bowery dicke Freunde.
    ***
    Noch in der gleichen Nacht wurde Louis Papesca wegen dreifachen Mordes verhaftet. Der Mörder, der sich der Giftschlangen in raffinierter Weise bedient hatte, wurde nicht etwa durch ein Mitglied der Mafia-Gang verpfiffen, sondern durch einen Zettel verraten.
    Auf dem Papier stand:
    Louis Papesca hat die drei Schlangen -morde begangen. Haitch und seine Weiber wollten ihn ausnehmen. Wir werden absahnen. Condor, Low, Tomson.
    Wir fanden den Zettel in einem kleinen, eisernen Kasten, der in dem Kellerraum stand. Es war so eine Art Nachrichtenübermittlung, der sich die Bande bediente. Immer dann, wenn einer der Gangster einen Coup ausgekundschaftet hatte, machte er dem Mafiaboß auf diese Weise Meldung. Kysella pflegte dann — wenn die Bande wieder abgezogen war — zu erscheinen, die Nachricht zu lesen und nur die Gangster zu beteiligen, die ihm den Coup vorgeschlagen hatten. Er selbst schöpfte den Rahm bei den Erpressungen und vor allem bei dem Handel mit dem Rauschgift ab.
    Als wir Condor, Low und Tomson den Zettel vorlegten, gestanden sie. Der Rest war Angelegenheit der Mordkommission der City Police. Es vergingen keine zwei Tage, dann konnte man Papesca die Morde und den Einbruch im Zoo nachweisen.
    Wir fanden in dem Keller in der Bowery auch die Lautsprecheranlage. Sie führte zu einer kleinen Kammer, von deren Existenz außer dem Boß der Mafia niemand etwas gewußt hatte. Der kleine Raum lag fast unmittelbar neben dem Kellergewölbe, nur durch eine dicke Steinmauer getrennt. Der Zugang befand sich in einem Zimmer im Parterre. Man mußte die Bohlen emporheben und konnte dann.in das kleine Gewölbe springen. Wir fanden dort nicht nur eine perfekte Lautsprecheranlage, sondern auch ein Tonbandgerät, auf das der Boß seine Befehle sprach — wenn er einmal selbst nicht die Zeit hatte, zu mitternächtlicher Stunde anwesend zu sein.
    Wenn die Bande den Kellerraum betreten hatte, so mußte stets einer der Gangster an einem Stein drehen, der in eine Seitenwand eingelassen war. Wie wir feststellten, befand sich unter diesem Stein ein Knopf, der eine Verbindung zu dem Tonbandgerät hatte, das auf diese Weise ein- und ausgeschaltet wurde. So konnte der Boß auch dann Befehle erteilen, wenn er ganz woanders weilte — wie in der Nacht, als Kysella den Neger Makulis gegen Mitternacht

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