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0258 - Die Totenkopf-Brigade

0258 - Die Totenkopf-Brigade

Titel: 0258 - Die Totenkopf-Brigade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die hinführt. Wir müssen uns schon auf die guten Reifen des Bentley verlassen.«
    »Die sind okay«, erklärte Gold.
    Damit sich die Stimmung seiner Freunde ein wenig besserte, schaltete Glenn Kelly das Radio ein. Disco-Musik dudelte aus den Boxen, und der Anwalt beschwerte sich.
    Es ging hin und her. Fast sah es aus, als würden sich die Freunde gegenseitig an die Gurgel fahren. Bis Ecclow schließlich ein Machtwort sprach und Ruhe einkehrte.
    Zudem hatten sie nicht mehr sehr weit zu fahren, und die Straßen wurden bereits schlechter.
    Sehr eng waren die Kurven. Hin und wieder war der Straßenbelag durch Schlaglöcher aufgerissen, und der Bentley bekam so manchen Schlag mit.
    Als es dunkel wurde, hatten sie das Gefühl, durch einen nie aufhörenden schwarzen Tunnel zu fahren, in den nur die hellen Lichtspeere der Scheinwerfer Löcher rissen.
    Schließlich meldete Glenn Kelly das Erreichen des Ziels. »Festhalten, Freunde, wir fahren gleich in den Talkessel.« Zuerst ging es bergauf. Die Wände wuchsen nahe des Weges so sehr zusammen, daß sie sich fast berührten.
    Der Wagen kam gerade noch hindurch.
    Im Schrittempo ging es voran. Nicht einmal über einen Pfad konnten sie fahren. Die vier Männer kamen sich vor wie auf einem Schiff. Sie wurden von einer Seite zur anderen geschaukelt, ihre Mägen begannen zu hüpfen, standen nahe vor einer Revolte, und die Männer preßten hart die Lippen zusammen. Es hatte niemand mehr Lust, auch nur ein Wort zu reden. Jeder schaute gebannt nach vorn, obwohl er so gut wie nichts sehen konnte, denn die Dunkelheit umgab sie wie ein Tuch.
    Nur vorn, wo der helle Teppich manchmal über die Schneefelder strich, war es heller.
    Und dann kamen sie nicht mehr weiter. Mit einem Jeep oder Geländewagen wäre es gegangen, der Bentley packte es nicht.
    »Aussteigen«, erklärte Glenn Kelly. »Und vergeßt eure Kutten sowie die Schädel nicht, wir werden beides brauchen.«
    Eine Minute später standen die vier Männer zusammen. Sie schwiegen und schauten nach vorn in die Talmulde hinein. Jeder war mit seinen Gedanken beschäftigt.
    Lionel Linton hauchte: »Merkt ihr es? Spürt ihr es? Wie damals vor zwanzig Jahren. Die gleiche Atmosphäre. Hier hat sich nichts verändert. Ich habe das Gefühl, als wäre die Zeit stehengeblieben.«
    Glenn Kelly hatte schon eine trockene Bemerkung auf den Lippen.
    In Anbetracht der Sachlage schluckte er sie jedoch runter und gab mit dem Kopf ein Zeichen.
    Abmarsch!
    Im Gänsemarsch schritten die Männer los. Sie beeilten sich nicht, zudem gestaltete sich das Gelände als schwierig. Der Boden war glatt, oft auch mit Eis bedeckt, und die Männer mußten achtgeben, wo sie hintraten. Sehr weit hatten sie nicht zu laufen, denn Glenn Kelly war wirklich bis fast an die Felsen gefahren. Den Hang kam er jedoch nicht hoch.
    Er hatte auch die Führung übernommen und blieb plötzlich stehen.
    »Was ist denn?« wurde er gefragt.
    »Ich bin dafür, daß wir unsere Kutten überziehen.«
    »Jetzt schon?« fragte Harry Gold verschüchtert.
    »Ja, jetzt!«
    Harry zuckte zusammen, schaute die anderen an und sah nur teilnahmslose Gesichter.
    Die vier Männer begannen damit, sich umzuziehen. Sie brauchten die Kutten nur über ihre Kleidung zu streifen, alles andere ließen sie an. Es waren sehr weite Kutten, sie glänzten in einem kräftigen Gelb und besaßen an den Schultern breite Schalaufsätze. Die Kapuzen streiften die Männer ebenfalls über und zogen sie so weit in die Stirn, daß von einem Großteil ihrer Gesichter kaum etwas zu sehen war und sie wie schwarze Flächen wirkten.
    »Und jetzt noch die Schädel!« sagte Ecclow. Er hatte seine Stimme gesenkt. Jeder von ihnen spürte, daß sich etwas anbahnte. Keiner konnte sich dieser seltsamen Atmosphäre entziehen. Obwohl niemand darüber sprach, bewegte derselbe Gedanke jeden von ihnen.
    Wie würden sie jetzt dem Schwarzen Tod gegenüberstehen? Noch so unbeschwert wie damals?
    Daran wollte keiner so recht glauben. Es, war aber auch niemand da, der es aussprach.
    Dem durchtrainierten Glenn Kelly machte es nichts aus, den steilen Weg hochzugehen. Gold und Ecclow hatten aber Schwierigkeiten. Und alle mußten auf ihre Schädel achten, denn sie waren wichtig.
    Vor 20 Jahren hatten sie die Beschwörung durchgeführt. Und die Schädel gehörten dazu. In dem Buch hatte gestanden, daß die Köpfe Verstorbener ausgegraben werden mußten, um der Beschwörung das schmückende Beiwerk zu geben.
    Das hatten sie getan, und sie hatten diese

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