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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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hatte.
    »Fabian?«, überlegte mein Freund. »Den Namen sollte ich kennen.«
    Wir schlugen das Verzeichnis der lizenzierten Privatdetektive auf und fanden ihn schnell: Joe Fabian, 1000 Eyes, Third Avenue 106.
    »Also auf zu Mister Fabians tausend Augen«, sagte Phil.
    ***
    Third Avenue 206 war ein Haus, mit dem man keinen Staat machen konnte. Vor fünfzig Jahren war der Backsteinbau wahrscheinlich neu und rot gewesen. Jetzt hatten ihn der Ruß und die Dünste der Millionenstadt geschwärzt. Die Steinstufen waren ausgetreten.
    Eine unmäßig dicke Frau war dabei, den Boden zu fegen, wobei sie Wolken von Staub aufwirbelte.
    Ein Paternoster quietschte und klapperte. An der Wand befand sich eine Tafel, auf der Namen angegeben waren. Mister Fabian, mit den tausend Augen, hauste im dritten Stock.
    Sein Öüro war genauso schäbig, wie der Rest des Hauses, und es schien ein Ein-Mann-Unternehmen zu sein. Es war ein glatzköpfiger, kleiner Bursche mit verschmitzten Augen, einer Knollennase und einem Spitzbärtchen.
    Er hämmerte so energisch auf den Tasten seiner Schreibmaschine herum, dass er uns nicht kommen hörte. Erst als mein Freund sich räusperte, blickte er auf.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, meine Herren«, forderte er uns auf und verschanzte sich hinter seinem Schreibtisch.
    »Sie hatten kürzlich eine Klientin namens Cynthia Dangon«, begann ich.
    »Ich gebe aus Prinzip keine Auskunft über meine Klienten«, sagte er und versuchte, seiner Stimme einen überlegenden Ton zu geben.
    »Sie werden diese Auskunft aber geben müssen«, erwiderte ich und legte meinen Ausweis auf den Tisch. »Es handelt sich, wie Sie wissen müssen, um Mord. Sie hätten sich schon längst selbst melden müssen.«
    »Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich nichts zu sagen hatte. Miss Dangon hat mir einen vertraulichen Auftrag gegeben, den ich trotz des niedrigen Honorars von fünfzig Dollar annahm. Das Mädchen tat mir aus irgendwelchen Gründen leid. Als ich dann von dem Mord und ihrer Verhaftung hörte, stellte ich die Nachforschungen selbstverständlich ein.«
    »Und was hatten Sie bis dahin ermittelt, Mister Fabian?«
    »Nichts von Bedeutung, das versichere ich Ihnen.«
    »Kann ich die Akten des Falles einmal sehen?«
    »Sie können sie nicht sehen, weil noch keine darüber existieren. Ich war, wie gesagt, noch am Beginn.«
    »Und was haben Sie über den Propheten erfahren?«
    Er machte ein Gesicht, als habe er eine Ohrfeige erhalten, aber er fing sich wieder.
    »Ich weiß nicht, was Sie damit meinen, Mister Cotton. Ich weiß von keinem Propheten.«
    »Ja, was in drei Teufels Namen, wissen Sie denn?«, schnauzte ich ihn an. »Es ist mir bekannt, dass Sie gewisse Informationen gesammelt haben und wenn Sie sich weigern, uns darüber zu informieren, nehme ich Sie einfach als unwilligen Zeugen in Haft. Dann werden Sie es sich wohl überlegen.«
    »Tja, wenn Sie mir so kommen, dann kann ich wohl nicht anders, als gegen meine Prinzipien zu verstoßen. Ich habe eine einzige Sache ermittelt. Es wurde mir gesagt, dass in einem Lokal in der 57. Straße zwei Männer verkehren, die mir über Mister Rhodes einiges Interessantes erzählen könnten.«
    »Und wie heißt dieses Lokal?«
    »The Dump. Ich persönlich kenne es nicht, und ich habe auch in dieser Hinsicht nichts unternommen.«
    »Wer sind diese beiden Männer?«
    »Ich sollte nach Al und Jim fragen, und es wurde mir gesagt, dass diesem Al der kleine Finger an der linken Hand fehle.«
    »Und was noch, Mister Fabian?«
    »Nichts. Ich schwöre Ihnen, dass ich sonst nichts weiß.«
    »Schön, wir werden das nachprüfen. Gnade Ihnen Gott, wenn Sie uns belogen haben.«
    Damit stand ich auf, und Phil folgte meinem Beispiel.
    ***
    »Wir hätten ihn fragen sollen, von wem er den Tipp gehabt hat«, meint mein Freund, als wir im Paternoster standen.
    »Das ist Nebensache. Viel wichtiger erscheint mir der Umstand, dass er uns dieselbe Adresse gegeben hat wie Kathleen, die dorthin tanzen gehen will. Das kann doch kein Zufall sein.«
    »Das werden wir herausfinden. Wir gehen selbstverständlich hin.«
    Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit dem Studium unserer und der Polizeiakten, ohne dass dabei viel herauskam.
    Um acht Uhr gingen wir essen und trieben uns noch etwas herum. Gegen zehn stoppten wir dort, wo die Gleise in Richtung des NYC Güterbahnhofs die 57. Straße kreuzen und gingen die paar hundert Fuß hinunter.
    Es war eine noch trostlosere Gegend, als ich gedacht hatte.
    The Dump machte gar

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