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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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An einem Büffet wurden unablässig Drinks ausgeschenkt.
    In der Mitte des Raumes hatte sich ein Ring von Menschen gebildet, die rhythmisch klatschten und anfeuernde Rufe ausstießen.
    Wir drängten uns durch, bis wir sehen konnten, was die Menschen so in Ekstase versetzte. Zwei Mädchen tanzten Twist. Sie waren beide bestimmt nicht älter als zwanzig Jahre. Sie lachten und stießen kleine, schrille Schreie aus.
    Die Musik hämmert unablässig. Die Saxophone schrillten und quakten, die Bewegungen der beiden wurden so schnell, dass man ihnen kaum mit den Blicken folgen konnte.
    Dann begann die eine zu taumeln und sackte zusammen.
    Im Nu wurde sie von der Tanzfläche gezogen, und eine andere sprang für sie ein.
    Das also war das vergnügte Tanzlokal, das Kathleen hatte besuchen wollen.
    Ich sah mich nach ihr um und erblickte sie. Sie stand unter den Zuschauern. Ihr Gesicht war vor Erregung gerötet. Es würde nicht lange dauern, bis auch sie reif war, um bis zur Erschöpfung mitzumachen Ich fasste, sie am Arm und sagte: »Guten Abend, Kathleen.«
    Sie blickte mich an, als ob sie mich nicht erkenne, aber dann lächelte sie plötzlich.
    »Ist das nicht wundervoll?«
    »Ich könnte mir etwas Schöneres denken. Ich finde das abscheulich.«
    »Seien Sie nicht so langweilig«, lachte sie. »Kommen Sie. Spendieren Sie mir einen Drink.«
    Genau in diesem Augenblick sah ich die Bewegung in der Eingangstür.
    ***
    Eine Gruppe Burschen drang ein. An ihrer Spitze bemerkte ich den Kerl mit dem Messer. Sein Kumpan, den ich niedergeschlagen hatte; fehlte. Außer ihm aber waren es noch ein gutes Dutzend typischer Galgenvögel und ich wusste, wen sie suchten.
    An der Tür trennte sich der Haufen. Wie eine Schützenlinie arbeiteten sie sich durch die aufgeputschte Menge. Es gab nur eines und das waren die Cops. Wir glitten beide hinter die Bar, auf dem das Telefon stand.
    »Keinen Laut«, raunte ich dem Barmann, der neben mir stand, zu und drückte ihm die 38er zwischen die Rippen.
    Er wurde blass und erstarrte.
    »Mach weiter«, zischte ich, hob den Hörer ab und wählte.
    Phil stand dicht hinter mir.
    »Hallo, Hallo. Hier 57. Straße 562, Tanzlokal The Dump. Überfall.«
    In diesem Augenblick knallte es. Die Kugel streifte mein Jackett an der Schulter, und hinter mir zerklirrte eine Flasche. Ich duckte mich hinter die Theke, denn antworten konnte ich nicht, ohne harmlose Gäste zu gefährden. Noch ein paar Schüsse knallten.
    Frauen schrien, Männer schimpften. Wir mussten weg, so schnell wie möglich.
    »Wo ist der Ausgang?«, fragte ich den Barkeeper.
    »Rechts, neben der Theke.«
    »Los, schnell.«
    Ich hob die Pistole und feuerte gegen die Decke und in die Lampen. Es gab ein gewaltiges Geschepper und große Stücke Putz regneten herunter. Diesen Augenblick der Verwirrung benutzten wir, um zur Tür zu kommen.
    Eine Sirene heulte. Wir standen auf dem Treppenabsatz vor der Tür, fest entschlossen, niemanden durchzulassen. Die Musik hatte schon zu Beginn der Schießerei aufgehört. Da vernahmen wir Poltern und eilige Schritte.
    Die Sirene wurde lauter, heulte noch einmal auf und dann schwieg sie. Die Cops waren da. Als wir die Tür wieder aufrissen, war der Saal leer.
    Nur zertrümmerte Flaschen und Gläser lagen herum, sogar der Barkeeper hatte das Feld geräumt und keiner hatte den Versuch gemacht, durch die Tür zu entkommen, durch die wir geflüchtet waren.
    Der Sergeant des Streifenwagens wollte uns zuerst kassieren, als er aber unsere Ausweise sah, wurde er umgänglich. Er sagte, man habe das Lokal schon längere Zeit beobachtet, weil dort, wie er sagte, merkwürdige Leute verkehrten.
    »Was meinen Sie damit, Sergeant?«, fragte ich.
    »Es kommen eine ganze Menge Menschen von der Ostseite herüber, also vornehme Leute, und es soll hier manchmal wüst getobt werden. Sie sind heute zu früh gekommen. Um zwei Uhr wird der Laden unten dichtgemacht, aber der Betrieb geht weiter, und man kann das Geschrei Häuser weit hören. Wir wollten eingreifen, aber da wurde uns eine Bescheinigung vorgelegt, es handele sich um einen Club, der nur für Mitglieder zugänglich sei. Es ist eine Schande, was sich heute alles Club nennt.«
    »Wie heißt der Besitzer des Ladens?«, fragte ich.
    »Es gibt keinen Besitzer, sondern nur einen Geschäftsführer, und der heißt Nick Cole. Wo er wohnt, weiß ich nicht. Er ist ein älterer und auf den ersten Blick solider Mann, dem man niemals Zutrauen würde, dass er einen solchen Saftladen führt. Übrigens

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