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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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würde.
    Ich gönnte ihr das Vergnügen, denn wenigstens war die Tür schalldicht.
    Cynthia Dangon hatte einmal kurz und erschreckt aufgeblickt und bei dieser Gelegenheit konnte ich zum ersten Mal erkennen, dass sie große, tiefdunkelblaue Augen hatte.
    Dann senkten sich ihre Lider wieder.
    »Miss Dangon, ich möchte Ihnen die Herren Cotton und Decker vom Federal Bureau of Investigation vorstellen«, sagte Harris.
    Wieder streifte uns ein diesmal erstaunter Blick der blauen Augen, aber sie antwortete nicht.
    »Die beiden Herren haben sich in Ihren Fall eingeschaltet und möchten Sie einiges fragen«, erklärte der Anwalt.
    »Ja?«, erklang es leise.
    Um keine Zeit zu verlieren, fragte Phil: »Haben Sie jemals etwas von einem Mann gehört, den man den Propheten nennt?«
    »Ich wüsste nicht, was das mit meiner Sache zu tun hat, aber ich habe tatsächlich so etwas gehört. Alexander behauptete an diesem schrecklichen Abend, es gäbe selbst heutzutage etwas Derartiges, allerdings seien das falsche Propheten und er empfahl mir, mich vor solchen Leuten und ihren Anhängern zu hüten. Ich lachte ihn aus und antwortete, dass ich an solchen Humbug nicht glaube. Da ereiferte er sich und meinte, es sei durchaus kein Humbug, sondern eine ebenso gefährliche wie gemeine Angelegenheit. Er habe durch Zufall davon Wind bekommen und möchte nicht, dass ich auf einen derartigen Schwindel hereinfalle. Ich erklärte ihn für verrückt, aber er wollte mir nicht abnehmen, dass ich nichts davon wisse. Er wollte auch keine näheren Erläuterungen geben, sondern sagte nur, er werde den Propheten mitsamt seiner verbrecherischen Clique auffliegen lassen und er wolle mich nur warnen, die Finger davon zu lassen. Da wurde ich ernsthaft böse. Und das war der Streit, von dem Miss Ardmore sprach.«
    »Warum haben Sie das nicht vor Gericht im Einzelnen erklärt?«, fragte mein Freund.
    »Weil ich das für vollkommen nebensächlich hielt. Es war ja behauptet worden, ich hätte Alexander eine Eifersuchtsszene gemacht, aber davon konnte keine Rede sein.«
    »Und nun, Cynthia, geben Sie uns eine ehrliche Antwort. Liebten Sie Alexander Rhodes?«
    Sie schüttelte den Kopf, aber in ihren Augen standen Tränen. Diese Tränen sagten uns alles.
    »Also ist es auch durchaus möglich, dass Miss Ardmore etwas davon gemerkt hat«, sagte ich.
    »Nein, sie kann nichts gemerkt haben.« Sie schwieg einen Augenblick, legten den Kopf mit den weizenblonden Haaren auf die Arme und flüsterte: »Alexander wusste doch gar nichts davon. Er behandelte mich wie eine Schwester und ich… Ich wagte nicht, mir etwas anmerken zu lassen.«
    Es war ein Glück, dass die Wärterin dieses Geständnis nicht gehört hatte.
    Es wäre eine neue Waffe für Staatsanwalt Blunt gewesen.
    »Kennen Sie einen Mann namens Fabian? Er hat ein Detektiv-Büro in der Third Avenue?«
    »Fabian? Ich habe den Namen irgendwo oder irgendwann gehört, aber ich erinnere mich nicht. Jedenfalls kenne ich ihn nicht.«
    »Sie haben ihm auch keinen Auftrag gegeben, Mister Rhodes zu überwachen, und Sie haben ihm kein Honorar bezahlt?«
    »Niemals. Hat das jemand behauptet.«
    »Ja, Mister Fabian selbst, aber ich konnte es mir gleich nicht denken.«
    »Wann sind Sie an dem Abend, an dem Mister Rhodes ermordet wurde, zu Bett gegangen?«, fragte Phil.
    »Ungefähr um halb elf.«
    »Gingen Sie vom Wohnzimmer geradewegs in Ihr Schlafzimmer, oder waren Sie noch an einem anderen Ort?«
    »Ich ging sofort schlafen. Ich war todmüde.«
    »Und Sie schliefen auch sofort ein?«
    »Ja, und ich wachte erst auf, als Mrs. Rice mich weckte.«
    »Sie waren also keineswegs in Mister Rhodes Zimmer?«
    »Nein, ich habe ihn nicht mehr gesehen.«
    »Haben Sie denn, als Sie Ihr Schlafzimmer betraten, den Flakon nicht bemerkt, der auf Ihrem Toilettentisch stand und Gift enthielt?«
    »Nein. Erstens hatte ich am Toilettentisch nichts mehr zu tun und außerdem stand das kleine Fläschchen verborgen hinter einem großen Parfümzerstäuber.«
    »Lieutenant Angel behauptet, er habe Ihnen das Fläschchen zwar gezeigt, aber Sie hätten es nicht berührt. Trotzdem fanden sich Ihre Fingerabdrücke darauf.«
    »Da irrt sich der Lieutenant eben. Er zeigte mir den Flakon. Ich erinnere mich bestimmt, dass ich ihn mit Daumen und Zeigefinger anfasste und genau prüfte. Dann gab ich ihn zurück und sagte, ich hätte ihn noch nie gesehen.«
    »Sind Sie dessen ganz sicher, Miss Cynthia? Es ist kaum glaublich, dass ein geübter Detective-Lieutenant sich

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