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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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Sekretariat hat mir soeben mitgeteilt, dass von Ihnen und Ihrem Kollegen Decker ein Ersuchen vorliegt, die des Mordes beschuldigte Cynthia Dangon im Untersuchungsgefängnis sprechen zu dürfen. Ich nehme an, dass ein Irrtum vorliegt, ein Irrtum Ihrerseits natürlich, denn der Fall fällt ausschließlich unter die Zuständigkeit der City Police.«
    »Es tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, Mister Blunt. Wir haben uns in den Fall Rhodes eingeschaltet und zwar aus guten Gründen. Im Zusammenhang mit diesem Fall würde ein Mordversuch an einem G-man verübt.«
    »Dann hat dieser G-man wahrscheinlich seine Befugnisse überschritten, denn er hatte ja nichts damit zu tun«, triumphierte der D. A..
    »Wieder verkehrt, Mister Blunt, aber es tut mir leid, Ihnen keine genauen Auskünfte geben zu dürfen. Die Sache ist top secret, streng geheim.«
    »Dann bedaure ich, Ihnen die Besuchserlaubnis verweigern zu müssen.«
    »Es dürfte Ihnen bekannt sein, dass wir aufgrund unserer Vollmachten auch ohne formelle Erlaubnis Zutritt zum Untersuchungsgefängnis haben. Wenn wir Sie unterrichteten, so war das nicht mehr als eine Geste der Höflichkeit, der gleichen Höflichkeit, von der Sie, Mister Blunt, nicht viel zu halten scheinen.«
    Er räusperte sich so laut, dass ich unwillkürlich den Hörer vom Ohr nahm, und dann antwortete er: »Na schön, mir kann es schließlich egal sein. Die Beweise sind so erdrückend, dass auch ein ganzes Regiment von G-men daran nichts ändern kann.«
    »Wie Sie meinen, Mister Blunt. Schicken Sie uns nun die offizielle Genehmigung oder nicht?«
    »Sie bekommen den Wisch, aber wenn…«
    »Sehr erfreut, Mister Blunt«, antwortete ich und legte auf.
    Eine Stunde später hielten wir die Besuchsscheine mit der schwungvollen Unterschrift von Blunt in den Händen und um ein Uhr hatte auch Harris den seinen.
    Um drei Uhr trafen wir uns vor dem Untersuchungsgefängnis in der Center Street.
    ***
    Das Gebäude war einer dieser deprimierenden, alten Backsteinbauten, mit einem mächtigen Portal vor dem vollkommen unnötigerweise ein Cop Posten stand. Ein paar Minuten später standen wir in einem kleinen, weiß gekalkten Raum, dessen vergitterte Fenster über einen Hof hinweg auf andere vergitterte Fenster blickten.
    Hoch oben an der Decke hing eine nackte Birne und in der Mitte stand ein langer Tisch, auf dessen einer Seite ein einzelner und auf der anderen drei Stühle standen.
    Derartige Räume haben schon immer einen deprimierenden Eindruck auf mich gemacht.
    Ich hatte die für die Ausstattung und Einrichtung verantwortlichen Behörden im Verdacht, dass dieser Eindruck beabsichtigt war, um sowohl dem Gefangenen als auch dem Besucher sofort klarzumachen, dass es keinen Zweck habe, sich unnötigen Hoffnungen hinzugeben.
    Eine große, dünne Wärterin brachte Cynthia Dangon herein und blieb an der geschlossenen Tür stehen.
    Cynthia trug dasselbe Kleid wie bei der Gerichtsverhandlung.
    Ihr Gesicht zeigte, dass sie geweint hatte und das weizenblonde Haar hing ihr zwar sorgfältig, aber ohne Liebe gekämmt, bis.fast auf die Schultern.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, Miss Dangon«, forderte Rechtsanwalt Harris auf.
    Die Wärterin stand steif wie ein Stock und wartete darauf, dass irgendetwas geschehe, was gegen das Reglement verstieß und ihr das Recht geben würde, sich einzumischen.
    Ich wusste genau wie Phil, dass die Wärterinnen die die Gefangene vorführten, nichts weiter waren als die Spitzel der Staatsanwaltschaft. Sie würde Blunt jedes Wort hinterbringen, was gesprochen wurde, obwohl sie gar nicht berechtigt war, eine Unterredung zwischen Klient und Rechtsanwalt mit anzuhören.
    Ich machte eine Handbewegung, aus der sie hätte entnehmen müssen, dass sie unerwünscht war, aber das störte sie nicht.
    »Verziehen Sie sich«, sagte ich. »Sie wissen genau, dass Ihre Anwesenheit gegen die Vorschriften verstößt.«
    »Wenn es sich um den Verteidiger der Angeklagten handelt«, entgegnete sie im arroganten Ton. »Aber nicht, wenn dieser von unbekannten Personen begleitet wird.«
    Phil und ich holten gleichzeitig unsere blaugoldenen Sterne aus der Tasche und hielten sie ihr unter die Nase.
    »Wissen Sie, was das ist? Wenn Sie nicht sofort die Tür von außen zu machen, setze ich Sie hinaus«, schnauzte ich.
    Sie kniff böse die Augen zusammen, biss sich wütend auf die Unterlippe und verkrümelte sich, aber ich wusste, dass sie vor der Tür stehen blieb und ihr Auge nicht von dem darin befindlichen Spion nehmen

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