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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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der sich unmittelbar an unseren Chef, Mister High, wendete und sich bitter über die Einmischung unqualifizierter G-men in seine Angelegenheiten beschwerte.
    Mister High wies die Beschwerde ab und nahm uns in Schutz.
    »Ich bin neugierig, was für Maßnahmen Blunt und Lieutenant Angel jetzt ergreifen«, meinte Phil. »Von Rechts wegen müssten sie das ältliche Fräulein Ardmore gewaltig in die Zange nehmen, bis sie gesteht, was sie mit dem Fläschchen angefangen hat und warum sie es überhaupt aufhob.«
    »Wetten, dass er nichts dergleichen tut«, grinste ich. »Angel ist trotz deines frommen Namens und seines Benehmens bestimmt so wütend, dass er uns entweder laut oder im Stillen mit saftigen Ausdrücken und Wünschen belegt. Wenn er allerdings gar nichts tut, werde ich mir von Mister High Vollmacht holen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Meinst du nicht, es wäre klüger, wenn unser Chef den High Commissioner der Stadtpolizei anruft, damit er dem guten Angel auf die Sprünge hilft. Dann haben wir wenigstens keine Arbeit.«
    »Trotzdem, etwas werde ich auf alle Fälle tun. Irgendwo muss das Gift ja hergekommen sein. Man kann ja nün nicht einfach in die nächste Apotheke gehen und sagen, ich möchte ein halbes Pfund davon. Ich möchte nämlich jemanden umbringen. Man kann sich das Zeug auch auf andere Art beschaffen.«
    Ich begab mich zu Dr. Price in seinem Labor.
    »Hören Sie, Doc, was alles kann man mit dem Gift anfangen?«
    »Seine Erbtante umbringen«, grinste er. »Aber das schließt ein gewisses Risiko ein. Wenn der Arzt, der die Tote untersucht, nur etwas clever ist, so merkt er das.«
    »Reden Sie keinen Unsinn, Doktor. Ich möchte wissen, was man damit tun kann, ohne seine Mitmenschen um die Ecke zu bringen.«
    »Gärtner benutzen es zur Ungeziefervertilgung, aber nur bei Pflanzen, deren Früchte nicht zum Essen dienen. Es ist sogar verboten, die dafür im Handel befindliche Lösung im gleichen Garten zu benutzen, in dem essbare Dinge wachsen oder in dem Vieh oder auch Kinder herumlaufen. Sie sehen also, wir sind recht vorsichtig geworden.«
    »Sonst noch etwas, Doktor?«
    »Nicht dass ich wüsste. Wenn es Sie interessiert, so kann ich Ihnen verraten, dass bereits 0,06 Gramm genügen, um einen ausgewachsenen Menschen zu töten.«
    0,06 Gramm ist eine winzige Menge, ungefähr so viel wie nötig gewesen war, um die Rasierklinge zu einer tödlichen Waffe zu machen.
    ***
    »Ich komme gleich wieder«, rief ich meinen Partner zu, holte meinen Jaguar und fuhr los.
    Mir war ein Gedanke gekommen, den ich sofort in die Tat umsetzen musste, wenn ich nicht riskieren wollte, dass jemand mir zuvorkam.
    In der 99. Straße West stoppte ich vor Mrs. Rhodes Haus.
    Zu meiner Befriedigung bemerkte ich nicht weit entfernt einen Polizeiwagen und die Limousine der Staatsanwaltschaft. Miss Ardmore würde auf alle Fälle eine unangenehme halbe Stunde verleben, denn wie ich Blunt kannte, würde er wütend sein, dass sie etwas verschwiegen und dadurch der Verteidigung Gelegenheit gegeben hatte dem D. A. eine Nase zu drehen.
    Das alles interessierte mich nicht. Ich schlug mich seitwärts in die Büsche und peilte ein Gewächshaus im Hintergrund an, neben dem sich ein kleiner Schuppen befand. Kein Mensch war zu sehen.
    Der Schuppen hatte ein Vorhängschloss, aber dieses war nicht eingeschnappt. Ich ging hinein und befand mich zwischen einer Menge von Gartengeräten, Säcken mit Erde und Papiertüten mit Blumen- und Pflanzendünger.
    Ich nahm ein paar Flaschen aufs Korn, öffnete jede einzelne und roch an dem Inhalt. Das Zeug roch entweder überhaupt nicht oder ausgesprochen schlecht, aber keinesfalls hatte es den Geruch, den ich suchte.
    Ich stöberte alles durch, sogar ein kleines Wandschränkchen, das aber nur Binden, Pflaster, Jod und sonstige Dinge für Erste Hilfe enthielt. Dann war ich fertig und enttäuscht.
    Ich hatte mir so große Hoffnungen gemacht, und diese waren nicht erfüllt worden. Oder sollte doch schon jemand vor mir da gewesen sein? Nur, um nichts zu versäumen, öffnete ich das Gewächshaus und ging hinein.
    Eine feuchte, schwüle Hitze umfing mich. Zur Rechten und zur Linken grünten und blühten exotische Pflanzen, die ich nicht einmal dem Namen nach kannte und von der Decke hingen mit Moos gefüllt Körbe mit vielfarbigen Orchideen. Mrs. Rhodes musste eine große Blumenfreundin sein und verfügte zweifellos über einen erstklassigen Gärtner. Dann plötzlich blieb ich stehen. Unter dem Tisch mit

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