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0259 - Der Prophet des Teufels

0259 - Der Prophet des Teufels

Titel: 0259 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Prophet des Teufels
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denkt man immer in erster Linie an Los Angeles, wo dieser Humbug wächst, blüht und gedeiht.
    Vorsichtshalber zog ich unsere Kartei zu Rate, ohne etwas finden zu können. Leider hatten wir nicht einmal ein Bild von ihm, aber dem konnte abgeholfen werden. Ich beauftragte drei unserer Kollegen, das Haus in der 128. Straße im Auge zu behalten und nicht nur alles zu registrieren, was dort geschah, sondern auch bei der ersten, sich bietenden Gelegenheit den Burschen auf den Film zu bekommen.
    Natürlich bliesen wir die Suche nach dem Propheten, dessen Anhänger die bewusste Nadel trugen, nicht ab.
    Am gleichen Vormittag wurde die Gesellschafterin von Rebecca Rhodes, Dolores Ardmore, verhaftet.
    Staatsanwalt Blunt hatte darauf gedrungen und Lieutenant Angel hatte die Festnahme, wie uns gesagt wurde, unter Protest vorgenommen.
    Die Ardmore hatte, wie er kombinierte, das Gift aus dem Gewächshaus entwendet. Sie musste den Mord schon vor längerer Zeit geplant haben, sonst hätte sie sich nicht geweigert, an dem Giftschränkchen ein Sicherheitsschloss anbringen zu lasen.
    Zu allem Überfluss passte einer ihrer Schlüssel zu .dem Schloss. Weiter kombinierte Blunt, sie habe Alexander Rhodes durch die Rasierklinge vergiftet und das Fläschchen mit dem Rest des Giftes aus dem Fenster geworfen.
    Da es nicht, wie sie angenommen hatte, zwischen die Sträucher, sondern 54 auf den Weg fiel, wo es leicht gefunden worden wäre, hatte sie es zurückgeholt und auf Cynthias Toilettentisch versteckt.
    So schlug sie zwei Fliegen mit einer Klappe. Rhodes war tot und Cynthia unter zwingendem Mordverdacht, den sie durch alle möglichen Andeutungen noch schürte.
    Auch ein Motiv war vorhanden. Alexander war der einzige Sohn. Weitere Verwandte außer Cynthia gab es nicht, und diese Verwandtschaft war sehr weitläufig. Jedenfalls stand Miss Ardmore der alten Frau näher als Cynthia, und sie rechnete wohl damit, dass ihr nach dem Tod von Rebecca Rhodes der Löwenanteil des Vermögens zufallen werde.
    Sie hatte sich bemüht, alle Entlastungszeugen für Cynthia aus dem Weg zu schaffen und deshalb das Ehepaar Rice entlassen. Offen blieb, wer das Ehepaar Rice ermordet und vielleicht auch Rosie Holly umgebracht hatte, die sich ja auch für Cynthia einsetzte. Einen Giftmord konnte man der Ardmore ohne Weiteres Zutrauen, aber bei dem Ehepaar Rice handelte es sich um etwas ganz anderes. Es war die typische Manier von Gangstern, und es war kaum anzunehmen, dass die alte Ardmore derartige Beziehungen hatte.
    Ähnlich stand die Sache bei Rosie Holly.
    Diese war besonders kräftig gewesen, was man von der Ardmore nicht gerade behaupten konnte. Es schien unwahrscheinlich, dass diese die Frau mit der Vorhangschnur erdrosselt und dann am Fensterkreuz aufgehängt haben könnte.
    Noch etwas, was dem Staatsanwalt nicht aufgef allen war, ging mir nicht aus dem Kopf. Warum hatte Dr. Carr plötzlich den Laufpass bekommen? Er war absolut neutral geblieben. Es gab nur eines, nämlich, dass die Gesellschafterin die Absicht gehabt hatte, auch die alte Frau zu beseitigen und sich fürchtete, Dr. Carr könne ihr einen Strich durch die Rechnung machen oder es sofort merken.
    Alles das aber hatte so gut wie nichts mit der Sekte und dem Propheten zu tun. Nur Rhodes hatte am Abend, bevor er ermordet wurde, davon gesprochen, er werde einem derartigen Quacksalber wahrscheinlich noch am gleichen Abend das Handwerk legen.
    Wenn überhaupt jemand fähig war, Aufklärung über alles das zu geben, so war es die alte Mrs. Rhodes und so nahmen Phil und ich uns vor, ihr auf den Zahn zu fühlen.
    Es war zwölf Uhr, als wir sie aufsuchten. Es war nicht der fette Diener, der uns einließ, sondern Kathleen. Wir hatten geglaubt, sie in Tränen aufgelöst zu finden, aber stattdessen begegnete sie uns mit kalter Verachtung und Wut. Anders stand es um Mrs. Rhodes. Auch die war wütend, aber in größter Erregung und empfing uns sofort, ohne auf eine Frage zu warten.
    »Gut, dass Sie kommen. Diese Leute von der Stadtpolizei sind Idioten. Wie kommen sie darauf, Dolores des Mordes an Alexander zu verdächtigen und zu verhaften? Ich habe ihnen auch die Meinung gesagt, aber sie halten mich für ein altes Weib, das nicht mehr richtig bei Verstand ist.«
    Plötzlich kicherte sie.
    »Rebecca Rhodes ist klüger als diese ganze Bande. Ich habe Cynthia geliebt, und sie hat mich so eingewickelt, dass ich sogar wünschte, sie würde meine Schwiegertochter. Alexander wollte nicht. Wahrscheinlich hat er sie

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