Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Blick einbrachte: Wer heutzutage beim Haare schneiden ein gewisses Preis-Limit überschritt, nannte sich nicht mehr Friseur, da gab es dann exquisitere Namen.
    »Und Sie wollten zu Frau Päuse?« fragte Will.
    »Ja.«
    »Sind Sie mit ihr liiert?«
    Gruber verzog das Gesicht, weil er seinen Fuß falsch bewegt hatte. »Es geht Sie zwar nichts an, aber so könnte man es nennen.«
    »Wunderbar. Dann können Sie uns sicherlich einige Tips geben, was das Leben der Frau betrifft.«
    »Ich will in ärztliche Behandlung!« regte sich der Haarkünstler auf. »Ich muß morgen arbeiten. Wichtige Kunden…«
    »Wir schlafen auch nicht!« hielt Will ihm entgegen. »Ich habe meine Kollegen alarmiert. Die werden einen Arzt mitbringen, der sich um Sie kümmern kann. Sie sehen, wir tun alles für Sie. Zeigen. Sie sich ein wenig kooperativ, Herr Gruber.«
    »In der Wohnung steht ein Drink. Holen Sie mir die Flasche.«
    Suko drehte sich um und ging. Er kam mit Whisky zurück, und Gruber nahm einen kräftigen Schluck.
    »Wie war das also?« fragte ich, als der Mann die Flasche abgesetzt hatte.
    »Wir kennen uns seit einigen Monaten«, erklärte Gigi Gruber. »Ich besitze einen Schlüssel zu der Wohnung, und es ist ganz natürlich, daß ich Babs hin und wieder besuche. So auch heute abend. Als ich kam, fand ich die Wohnung leer. Das Licht brannte…«
    Er berichtete ziemlich genau, während wir gespannt zuhörten. Als er auf die Szene im Bad zu sprechen kam, da stockte sein Redefluß.
    Wahrscheinlich sah er die Szene wieder zu deutlich vor seinem geistigen Auge. Er ballte die Hände. Schweiß trat auf seine Stirn, und wir erfuhren von der furchtbaren Verwandlung, die Barbara Päuse hinter sich hatte.
    »Und Sie haben zugesehen?« fragte Suko.
    »Ja, verdammt. Ich… Ich konnte einfach nicht anders. Ich stand da und war fasziniert und gleichzeitig abgestoßen. Sie können es sich nicht vorstellen, was das für ein Gefühl ist, aber…«
    »Das können wir«, erklärte Will Mallmann. »Und dann wurden Sie angegriffen, nicht?«
    »Genau. Zum Glück war ich schneller, rettete mich in den Hausflur und bin über diese verfluchte Treppe gestolpert. Die Folgen können Sie ja sehen.« Er atmete tief aus. »Ich dachte, daß es vorbei ist. Dann wurde Licht gemacht, und Sie kamen.«
    »Gut«, sagte Will Mallmann. »Ich danke Ihnen für diese Informationen.«
    »War das alles?«
    »Vorerst«, erklärte der Kommissar. »Wir werden uns noch weiter unterhalten müssen, aber erst, nachdem Ihr Fuß behandelt wurde.«
    Als wäre dieser Satz ein Stichwort gewesen, so hörten wir von unten Stimmen. Eine übertönte alle anderen. Es war die von Kommissar Kölzer. Jemand aus dem Haus verwies ihn in die obere Etage, und wenig später huschte der kleine Kommissar schon die Treppe hoch.
    »Sinclair!« rief er. »Immer, wenn Sie auftauchen, gibt es Ärger.« Er redete gleich weiter. »Und wer ist das?« fragte er mit einem Blick auf Suko gewandt.
    Ich stellte meinen Kollegen vor.
    »Dann sind Sie ja mit großer Mannschaft angerückt.«
    »Sie ist weniger groß als Ihre«, erwiderte ich und deutete auf die Männer, die die Treppe hochkamen. Ein Arzt war ebenfalls dabei: Er kümmerte sich um den Knöchel des »Haar-Stylisten«.
    Wir standen nur im Weg herum und verzogen uns deshalb in die Wohnung. Kölzer blieb an unserer Seite. Er schaute in jedes Zimmer, und als er die zerstörte Scheibe sah, schüttelte er den Kopf. »Da muß man sich doch verletzen, wenn man hindurchspringt.«
    »Ist nicht unbedingt gesagt«, erwiderte ich. »Es gibt Leute, die schaffen das ohne Verletzungen.«
    »Und die Päuse gehört dazu?«
    »Das ist anzunehmen.«
    »Na, ich weiß nicht.« Kölzer hob die Schultern. »Auf jeden Fall ist sie euch entwischt!« stellte er mit bitterböse klingender Stimme fest, was sofort einen Einspruch Mallmanns herausforderte.
    »Moment, Herr Kollege. Sie ist uns nicht entwischt, denn wir hatten sie überhaupt nicht. Wir sind leider um Minuten zu spät gekommen, sonst gäbe es das Problem Wertiger nicht mehr.«
    »So müssen wir damit rechnen, daß wieder alles von vorn beginnt«, sagte Kölzer und schüttelte sich. »Nein, ich habe keine Lust, wieder hinter diesen Bestien herzujagen.«
    »Steht denn die Fahndung?« wollte Suko wissen.
    »Natürlich. Ich habe auch Anweisung gegeben, daß niemand den Wertiger angreift, wenn er ihn sieht. Dann kann er sich gleich begraben lassen. Sollte die Bestie gesichtet werden, möchte ich Bescheid bekommen. Das ist

Weitere Kostenlose Bücher