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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kaum auf Rufweite.
    Plötzlich wurde es heller. In der Wohnung unter uns war Licht eingeschaltet worden, und der helle Schein fiel auch in den Garten. Er leuchtete dort einen Teil aus.
    Unsere Blicke fielen auf eine Terrasse. Dahinter begann Rasen. Wir erkannten auch die typische dreieckige Form von Tannenbäumen und hörten dann Mallmanns Stimme.
    »Bleib stehen! Verdammte Bestie!«
    Suko stieß sich ab. Plötzlich schwebte er in der Luft und landete einen Augenblick später auf der Terrasse. Mein Partner schien Gummiknochen zu haben. Er rollte sich geschickt ab und stand schon wieder auf den Füßen, um mir zuzuwinken.
    Auch ich sprang.
    Den Aufprall spürte ich sogar im Gehirn. Zum Glück waren wir immer in Form. So überstand auch ich den Sprung aus der ersten Etage unbeschadet und lief wenig später schon über weichen Rasen.
    Suko war zwischen den Tannen untergetaucht. Er rief auch den Namen des Kommissars und bekam Antwort.
    »Ich stecke hier im Nachbargarten.«
    Das war links von uns.
    Wir beeilten uns, kletterten über eine kleine Bruchsteinmauer und sahen den Schatten des Kommissars. Er stand mit schußbereiter Waffe neben einer hohen Birke und schaute in eine Richtung, die uns entgegengesetzt lag.
    »Hast du gesehen, wo er hingelaufen ist?« wollte ich wissen.
    »Ja, so ungefähr.« Will deutete nach vorn. »Aber ich konnte ihn nicht stoppen. War nur Munitionsverschwendung. Tut mir leid, Freunde. Der Wertiger oder die Wertigerin läuft frei herum.«
    Was das bedeutete, war uns allen klar. Barbara Päuse würde versuchen, ihrem unheilvollen Trieb nachzukommen, und es würde weitere Opfer geben.
    Obwohl Wills Aussagen ziemlich pessimistisch geklungen hatten, machten wir uns auf die Suche. Wir fanden sogar Spuren im weichen Rasen. Einen normalen Fußabdruck sahen wir und einen weiteren, der nur einem Raubtier gehören konnte.
    Es gab hier einfach zu viele Ecken, wo sich jemand verstecken konnte.
    Wir konnten stundenlang suchen, ohne ihn zu entdecken. Uns blieb nur die Chance einer Großfahndung und des Zufalls. Jeder Polizist in Hamburg mußte ein Auftauchen dieser Bestie sofort melden.
    Darüber sprachen wir mit dem Kommissar.
    Mallmann war unserer Meinung. Er wollte sich sofort mit Kölzer in Verbindung setzen.
    Suko und ich verfolgten einen anderen Plan. Wir erinnerten uns an den Mann, der geschrien hatte. Auf der Treppe, die zur Wohnung der Päuse führte, hatte er gelegen. Ob er mehr über die Frau wußte, das sollte er uns sagen.
    Als wir das Haus betraten, erlebten wir es in einem regelrechten Aufruhr.
    Die Menschen, auch Nachbarn, standen im Flur und diskutierten miteinander. Niemand wußte so recht, um was es eigentlich ging. Der Begriff Terror-Anschlag fiel, und wir hüteten uns zu widersprechen.
    Sollten die Leute es dabei belassen.
    Uns schaute man scheu an. Keiner stellte eine Frage, als wir die Treppe hoch schritten.
    Der Lederjacken-Typ hockte noch immer auf dem Boden. Mit dem Rücken lehnte er dabei an der Wand. Das linke Bein hatte er ausgestreckt, das rechte angezogen. Mit beiden Händen umfaßte er den Fußknöchel, der stark angeschwollen war. »Ich…Ich kann nicht mehr gehen«, stöhnte er.
    Ich bückte mich. »Lassen Sie mal sehen.«
    Er nahm die Hände weg, und ich nickte. »Seien Sie froh, daß…«
    »Wieso?«
    »Sie haben sich nichts gebrochen. Der Knöchel ist nur verstaucht.«
    »Das reicht schon.«
    »Sicher. Nur hätte es schlimmer kommen können. Wir werden dafür sorgen, daß Sie abgeholt werden.«
    »Von den Bullen?« keuchte er.
    »Die Bullen haben Ihnen soeben das Leben gerettet«, erklärte ich. »Wären wir nicht erschienen, sähe es böse für Sie aus. Ein wenig Dankbarkeit können wir verlangen.«
    »Wollen Sie Geld?«
    Ich schluckte. Mir lag eine scharfe Antwort auf der Zunge, die ich mir allerdings verbiß.
    Will Malimann kam die Treppe hoch. Er nickte uns zu. »Alles klar«, sagte er. »Kölzer weiß Bescheid. Er wird gleich hier eintreffen.« Will stieß den Atem aus und stemmte seine Arme in die Hüften, bevor er nickend auf den Lederjacken-Typ schaute. »Wer ist das denn da?«
    Da konnte ich dem guten Will keine Antwort geben. Wir wußten den Namen des Mannes nicht.
    »Ich bin Gigi Gruber!«
    »Aha.« Mallmann nickte. »Sie sagen das so herausfordernd. Müßte ich Sie kennen?«
    »Polizisten gehören normalerweise nicht zu meinen Kunden.«
    »Sind Sie Geschäftsmann?«
    »Coiffeur, Haar-Stylist…«
    »Also Friseur«, stellte ich trocken fest, was mir einen bösen

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