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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles.«
    Damit waren wir einverstanden. Anschließend durchsuchten wir die Wohnung. Vielleicht fanden wir irgend etwas, das auf ein Versteck des Wertigers hinwies.
    Negativ. Kein Erfolg.
    Kommissar Kölzer hob die Schultern. Er stand mitten im Raum und hatte beide Hände in die Taschen seines hellen Mantels gesteckt. »Es tut mir leid, ich muß passen.«
    »Vielleicht weiß der Haarschneider mehr«, sagte ich.
    »Wieso?«
    Kölzer wußte noch nichts von dem Verhältnis zwischen Gruber und Barbara Päuse. Ich klärte ihn mit wenigen Worten auf,, und er war jetzt von meinem Vorschlag angetan.
    »Ja, der könnte in der Tat mehr wissen. Ist er denn wieder okay?«
    »Da fragen Sie mal Ihren Doc.«
    Das brauchten wir nicht, denn der Arzt erschien mit dem Verletzten in der Wohnung. Er stützte ihn, da Gruber humpelte. Sein Gesicht war verzerrt. Schweiß glitzerte auf der braunen Haut. »Da haben Sie mir ja etwas eingebrockt!« schimpfte er uns aus.
    »Wir?«
    Er winkte ab. »Ach, hören Sie auf!«
    »Setzen Sie sich«, sagte Kölzer und deutete auf einen Sessel. »Wir möchten Sie etwas fragen.«
    »Schon wieder?«
    »Ja.«
    Ächzend ließ sich Gruber in einen Sessel fallen. Die Flasche hatte er mitgebracht. Er zog sie aus der Tasche und trank einen Schluck Danach zündete er sich eine Zigarette an.
    Ich holte ihm einen Ascher.
    Kölzer sagte: »Erzählen Sie alles, was Sie über Barbara Päuse wissen, Herr Gruber.«
    Der Friseur stieß uns den Rauch ins Gesicht. »Da gibt es kaum was zu berichten.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    Soweit wir seinen Worten entnehmen konnten, hatte er zwar ein inniges, aber dennoch recht lockeres Verhältnis zu der Frau gehabt. Er besuchte sie praktisch nur, um mit ihr zu schlafen. Und das war nicht selten.
    »Und was wissen Sie sonst noch über sie?« hakte Kommissar Kölzer nach.
    »Nichts.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Ist aber so.«
    »Hat Frau Päuse noch andere Bekannte hier in. Hamburg gehabt? Sicherlich sucht sie ein Versteck, denn sie wird sich kaum so sehen lassen können, und sie wird auch nicht immer als Wertiger herumlaufen. Ich glaube eher, daß sie sich zurückverwandelt.«
    »Ja, sie kennt wohl einige Leute hier.«
    »Und wen?«
    Gruber schaute mich an. »Mit Namen kann ich Ihnen nicht dienen. Darüber haben wir nie gesprochen. Wir hatten schließlich wichtigere Dinge zu tun. Außerdem stammt sie nicht aus Hamburg.«
    »Wo kam sie denn her?«
    »Aus dem Ruhrgebiet.«
    Ich dachte sofort an die Disco Dracula, denn mich hatte mal ein Fall in diesen Landstrich geführt, und es war mir gelungen, in der Disco den Vampir Drago zu stellen und zu vernichten. [3]
    »Stammt sie vielleicht aus Gelsenkirchen?«
    »Nein, aber aus der Nähe.«
    Langsam wurde ich sauer, weil man dem Kerl jedes Wort aus der Nase ziehen mußte.
    »Nennen Sie uns den Ort!« forderte ich.
    »Dortmund!«
    Ich runzelte die Stirn Damit konnte ich nicht viel anfangen, denn die Stadt war mir nur vom Namen her bekannt. Und auch vom Fußball. Ich warf Will Mallmann einen Blick zu. Er verstand meine stumme Frage.
    »Ich war ein paarmal dort«, erklärte er.
    »Und da hat Frau Päuse ihre Freunde?« wollte ich wissen.
    »Hauptsächlich Verwandtschaft.«
    Das war etwas anderes. Aber auch eine Spur. Vielleicht würde sie dort untertauchen, obwohl sie sich eigentlich denken konnte, daß wir darauf kommen mußten.
    Wir fragten noch weiter, doch Gruber gab kaum noch Antworten, mit denen wir etwas anfangen konnten. Wir entließen ihn schließlich.
    Kommissar Kölzer stellte einen Beamten ab, der Gruber in dessen Wagen nach Hause fuhr.
    »Und was machen wir?« fragte Suko. »Dumm gucken und abwarten, nicht?«
    »Nein!« grinste Will. »Wir warten auf das große Fahndungsergebnis. Vielleicht haben wir Glück.«
    Kölzer zog ein saures Gesicht. »Das war doch der reinste Spott.«
    »Wieso? Denken Sie anders?«
    »Ach, hören Sie auf!« Der Kommissar winkte ab und verließ den Raum.
    Ich schlug vor, wieder zurück ins Hotel zu fahren. Dieser Vorschlag traf auf Gegenliebe. Wir sagten Kölzer Bescheid, der mit verbissenem Gesicht nickte.
    Dann dampften wir ab.
    ***
    Sie hatte sich verkrochen! Mit der unwahrscheinlichen Kraft eines Monstrums hatte sie einen Gullydeckel in die Höhe gewuchtet, war in den Schacht gestiegen und hatte den Deckel von innen wieder auf die Öffnung geschoben.
    Der weibliche Wertiger ahnte, was nun geschah. Sicherlich würde eine Fahndung ausgerufen, aber die Polizisten sollten sich wundern. Sie

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