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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lichtschalter, fand ihn, und es wurde hell.
    Im selben Augenblick hörten wir den Schrei!
    ***
    Wie eine Fanfare der Angst gellte er durch das Treppenhaus, und er riß uns aus unserer Erstarrung. Suko und ich standen am günstigsten.
    Gemeinsam starteten wir und erreichten auch zusammen die nach oben führende Treppe.
    Wir konnten weiterhin nebeneinander laufen, ließen Will zurück und hörten hinter uns auch die erschreckten Stimmen der wohnenden Hausbewohner.
    Der Schrei hallte noch durch den Flur, als wir den Mann auf dem Treppenabsatz erreicht hatten. Er lag dort auf der Seite, hielt einen Arm ausgestreckt und deutete schräg nach oben.
    Sein Zeigefinger wies haargenau auf die Wohnungstür, und dort sahen wir diejenige Person, der unser Besuch galt.
    Barbara Päuse!
    Aber eine veränderte Frau. Sie war bereits zur Bestie geworden, denn die Hälfte des Körpers hatte sich verwandelt und zeigte das gestreifte Fell eines Tigers.
    Genauso kannten wir ihn.
    Sie hatte uns ebenfalls gesehen. Ob sie uns nun erkannt hatte und demnach wußte, wer wir waren, blieb unklar. Jedenfalls sah sie uns nicht als Opfer an, denn sie warf sich auf dem Absatz herum, wuchtete die Tür auf und floh in ihre Wohnung.
    Ich sah Suko regelrecht die Treppe hochfliegen, so wuchtig hatte er sich abgestemmt, aber er kam zu spät. Kaum hatte er die oberste Stufe hinter sich gelassen, als die Tür so wuchtig von innen zugerammt wurde, daß sogar ihr Futter zitterte.
    Suko hämmerte noch mit der Faust dagegen, bevor er sich umdrehte und mir entgegensah, als ich ebenfalls die Treppe hoch stürmte.
    »Aufbrechen«, sagte ich noch im Laufen.
    Suko ging schon zurück. Einen großen Anlauf konnten wir nicht nehmen, denn dicht hinter uns begann die Treppe. Aus dem unteren Flur hörten wir Will Mallmanns Stimme. Der Kommissar versuchte, die Leute zu beruhigen.
    »Will!« schrie ich. »Schau nach einem Hinterausgang. Die Päuse ist bereits ein Wertiger!«
    »Verstanden, John!«
    Wir konnten uns auf den Kommissar verlassen. Wenn er sich an der Rückseite des Hauses aufbaute, würde er achtgeben wie ein Luchs, dessen waren wir sicher.
    Suko schaute mich an. »Bist du bereit?«
    »Okay, immer.«
    »Dann los!«
    Gemeinsam liefen wir die wenigen Schritte zum Ziel und wuchteten unsere Schultern gegen die Tür.
    Das war kein Sozialbau. Wer hier wohnte, zahlte eine hohe Miete und konnte etwas für sein Geld verlangen.
    Die Tür war so stabil, daß sie unserem ersten Ansturm standhielt.
    Wir mußten es ein zweites Mal versuchen. Inzwischen bekam die Bestie Zeit, das Weite zu suchen.
    Zudem tobten Schmerzen in meiner Schulter. Der erste Aufprall hatte mich ganz schön mitgenommen. Beim zweiten Mal versuchten wir es nicht mit den Schultern, sondern mit den Füßen.
    Und darin war Suko Meister. Er trat mit seiner Fußkante einen Ziegelstein durch, wenn er wollte, und als wir uns gemeinsam die Tür vornahmen, hatte sie den Tritten nichts mehr entgegenzusetzen. Wir hatten auf Schloßhöhe gezielt und auch getroffen. Ein Krachen, ein Splittern, die Tür bebte noch kurz, dann wurde sie aus den Angeln gefetzt, fiel nach innen, und wir hatten freien Eintritt.
    Ich stolperte zuerst in den schmalen Flur und blickte mich blitzschnell um. In ein Bad konnte ich schauen, sah auch nach vorn und spürte den Durchzug im Gesicht.
    Der entstand nicht nur, weil die Tür hinter uns offen war. Er mußte seine Ursache in einer weiteren Quelle haben, und die entdeckten wir sehr schnell im Wohnraum.
    Wahrscheinlich war die gewaltige Scheibe gebrochen, als wir die Tür aufgerammt hatten. Der Krach hatte das Splittern übertönt. Jedenfalls pfiff die kühle Luft durch das große Loch, und wir sahen, auf welche Art und Weise der Wertiger geflohen war.
    »Will ist doch hinten«, sagte Suko und blieb an der Öffnung stehen.
    Ich hielt mich neben ihm auf. Viel konnten wir nicht sehen. Es war zu dunkel. Wahrscheinlich lag hinter dem Haus ein Garten oder ein ähnliches Gelände, denn wir erkannten die Zweige der Bäume, die vom Wind bewegt wurden.
    Da wir sowieso im Licht standen konnte ich auch den Kommissar rufen.
    »Will!« schallte meine Stimme.
    Wir bekamen keine Antwort.
    »Ob er nicht da ist?« flüsterte Suko.
    »Oder der Wertiger hat ihn…«
    Der Knall eines Schusses riß mir die weiteren Worte von den Lippen.
    Das mußte Will Malimann gewesen sein. Am Klang hatte ich seine Dienstwaffe erkannt. Wo er allerdings steckte, konnte ich nicht erkennen.
    Vielleicht unten im Garten, allerdings

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