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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen Beamten herbei. Keiner hatte die Frau entdeckt, nur der eine.
    »Bist du dir wirklich sicher?« wurde er gefragt.
    »Fast.«
    »Gut, dann werden wir den Einsatzleiter alarmieren.«
    »Und dann?«
    »Kriegen wir einen Anschiß, der sich gewaschen hat. Denk doch mal nach, Mensch! Die ist uns entwischt, und dann überlege mal, wie viele Geiseln sich im Zug befinden…«
    ***
    Wir hatten den Tag über zwar nicht verschlafen, waren jedoch untätig geblieben. Uns war wirklich nichts anderes übriggeblieben, als im Präsidium zu warten, und das paßte uns überhaupt nicht.
    In diesem nüchtern wirkenden Gebäude und in den zweckmäßigen Büros fühlten wir uns unwohl und kamen uns gleichzeitig auch überflüssig vor. In der Kantine lief es schließlich besser. Da bekamen wir etwas zu essen und zu trinken.
    Will Mallmann war ebenfalls sauer. »So etwas paßt mir gerade«, schimpfte er, »herumsitzen und darauf zu warten, daß etwas geschieht. Können wir denn da nichts machen?«
    »Was willst du tun?« fragte ich. »Ich meine…« Er stockte und winkte ab.
    Wir hatten inzwischen Nachmittag, und es waren immer wieder Fehlmeldungen eingetroffen. Allmählich kamen wir zu der Überzeugung, daß uns der Fisch von der Angel geglitten und tatsächlich per Anhalter das Weite gesucht hatte.
    Nur Suko teilte unsere Meinung nicht. »Ich kann mir nicht helfen«, sagte er, »aber ich glaube immer noch daran, daß sie mit einem Zug verschwindet.«
    »Dann wird es allmählich Zeit.«
    »Denke daran, daß er letzte Intercity erst um kurz vor 20 Uhr fährt«, sagte der Inspektor.
    »Und wenn sie, auf Umwegen nach Dortmund gefahren ist?« fragte Will Mallmann.
    »Haben wir Pech gehabt.«
    Aber Pech wollte ich nicht haben. Schließlich wurden die Bahnsteige bewacht. Ich mußte aber auch an den Betrieb denken, der auf den Bahnsteigen herrschte. Da konnte eine Person schon leicht untertauchen, trotz Überwachung.
    Es war bereits dunkel. Wir glaubten inzwischen nicht mehr an einen Erfolg, als über Lautsprecher eine Durchsage kam, die uns von den Stühlen riß.
    Kommissar Kölzer verlangte nach uns.
    »Jetzt haben sie das Weib!« sagte Will Mallmann und begann zu rennen.
    Selten habe ich den guten Kommissar so schnell laufen sehen. Wir erwischten einen freien Lift und ließen uns hoch zu Kölzers Büro schießen.
    Der kleine Kommissar war ganz aufgeregt. »Wir haben sie«, erklärte er.
    »Wo?« fragte ich.
    »Gehabt.« Kölzers Gesicht nahm einen zerknirschten Ausdruck an. »Die Idioten haben sie entwischen lassen.«
    Für Sekunden schwiegen wir. Wieder ein Mißerfolg, bis Suko fragte:
    »Wo ist sie denn gesehen worden?«
    »Im Zug nach Dortmund. Sie hat den letzten Intercity genommen.«
    »Dann ist sie gefangen!« flüsterte Will.
    »Aber zusammen mit Geiseln!«
    Suko hatte das gesagt, und wir alle starrten ihn an. Ja, er hatte recht. Die Päuse konnte den Zug in eine fahrende Hölle verwandeln. Wenn sie sich in einen Wertiger verwandelte und die übrigen Fahrgäste angriff, war das nicht zu verantworten.
    »Wie kommen wir an sie heran?« flüsterte Kölzer und knetete seine bleiche Stirn.
    »Der Zug hat Hamburg schon verlassen«, sagte Will Mallmann.
    »Ja.«
    »Und wann stoppt er wieder?«
    »Erst in Bremen.«
    »Wie lange braucht man von hier bis Bremen?« wollte der Kommissar wissen.
    »Zu lange, um den Zug noch einzuholen«, wurde ihm von Kölzer erwidert. »Nach Bremen hält er noch in Osnabrück, dann in Münster, und danach kommt schon Dortmund.« Er hob die Schultern. »Mit dem Wagen schaffen wir das nie, denn der Intercity fährt auf dieser Strecke glatte 200.«
    Ich schnippte mit den Fingern und lenkte so die Aufmerksamkeit auf mich. »Aber mit dem Hubschrauber.«
    »Das schon«, sagte Kölzer, »ein Hubschrauber ist immer…« Plötzlich stutzte er. »Was sagen Sie da? Sie wollen mit einem Hubschrauber…?«
    »Genau.«
    »Das ist Wahnsinn!« schrie Kölzer und schlug sich gegen die Stirn. »Lebensmüder Irrsinn.«
    »Haben Sie einen besseren Vorschlag?« fragte Suko, den ich sowieso auf meiner Seite wußte.
    »Nein.«
    »Dann sollten wir den Hubschrauber nehmen. Außerdem wollen wir ja nicht auf dem fahrenden Zug landen, mein Lieber. So lebensmüde sind wir auch nicht.«
    Kölzer ließ sich auf einen Stuhl fallen und breitete die Arme aus.
    »Hoffentlich kriege ich das genehmigt!« flüsterte er.
    »Wieso?«
    »Mann, Sinclair, so leicht ist das nicht. Ich kann nicht einfach sagen, geben Sie mir einen…«
    »Dann erledige

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