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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schultern.
    »Ist er da?«
    »Natürlich, Herr Kommissar.«
    »Und wo?« fragte Will.
    »In seinem Büro. Wenn Sie durchgehen möchten…«
    »Gern.« Will Mallmann nickte. Er machte auch den Anfang, während wir uns zurückhielten und hinter ihm hergingen.
    Es war noch nicht viel los. Nur zwei Frauen ließen sich verschönern. Sie saßen beide unter Hauben und verfolgten uns mit schiefen Blicken. Auf unser Anklopfen ertönte ein brummiges »Herein«, und als Will die Tür öffnete, sahen wir Gigi Gruber hinter seinem Schreibtisch hocken. Ein Bein, das verletzte, hatte er hochgelegt. Er trug jetzt einen Zinkleim-Verband.
    »Sie sind es«, sagte er.
    Suko, der als letzter gekommen war, schloß die Tür. »Stören wir Sie bei wichtigen Geschäften?«
    »Heute nicht«, erwiderte der Mann und verzog sein Gesicht. »Leider kann ich Ihnen allen keinen Platz anbieten, aber sagen Sie, was Sie zu mir führt. Das erspart mir einen Anruf.«
    »Wieso?« fragte ich.
    Gruber lachte meckernd. Er trug einen violetten Anzug und ein Seidenhemd von etwas hellerer Farbe. Um seinen Hals hatte er einen gelben Schal gebunden. »Mir ist da nämlich etwas eingefallen, meine Herren.«
    »Und was?«
    Der Reihe nach schaute er uns an. »Sehen Sie, jetzt sind Sie gespannt. Kann ich verstehen. Ich will der Reihe nach anfangen. Als ich zu Hause war, ging mir der ganze Fall natürlich nicht aus dem Kopf. Ich habe hin und her überlegt, ob die Päuse mir nicht irgend etwas gesagt hatte, das von größter Wichtigkeit sein, konnte. Als ich so dachte und sie dabei in die tiefste Hölle verfluchte, da fiel es mir ein. Sie hatte ja mal in Dortmund gewohnt. Da fährt sie auch noch oft hin. Sie hatte vor, in den nächsten Tagen wieder in diese Stadt zu fahren.«
    Wir verstanden. »Dann ist sie vielleicht schon weg!« sagte Will und drehte sich heftig um.
    Ich sprach an dem Kommissar vorbei. »Was fährt sie für einen Wagen, und welches Kennzeichen hat er?«
    »Sie besitzt kein Auto.«
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Doch. Ihr alter Käfer hat vor drei Wochen seinen Geist aufgegeben, und für einen neuen Wagen hat sie sich noch nicht entscheiden können. Sie ist nun mal so.«
    »Und das war alles?«
    Gigi Gruber schaute Mallmann ins Gesicht. »Reicht das denn nicht, Herr Kommissar?«
    »Schon, schon«, winkte Will ab. »Wir bedanken uns auf jeden Fall für Ihren Tip.«
    »Bitte, gern geschehen. Ist ja auch in meinem Interesse, daß sie sie finden.«
    »Klar.«
    Wir verabschiedeten uns, liefen durch den Salon zurück und holten draußen tief Luft. Zwar stank es dort nach Abgasen. Die allerdings waren mir lieber als der Mief im Salon.
    »Wenn die Päuse nicht mit dem Wagen nach Dortmund fährt, bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten«, sagte Will. »Entweder begibt sie sich per Anhalter auf die Reise, oder sie nimmt den Zug. Ich frage euch, was ist wahrscheinlicher?«
    »Zug«, sagte Suko.
    »Und du, John?«
    »Ich stimme ebenfalls dafür.«
    »Das ist auch meine Ansicht. Als Anhalter zu fahren, kann zwar reizvoll sein, gleichzeitig aber auch gefährlich. Und wenn sie im Intercity sitzt, der jede Stunde fährt, kann sie sich die Zeit aussuchen. Allerdings gibt es da eine Schwierigkeit. Die Päuse kann hier in Hamburg an mehreren Bahnhöfen einsteigen.«
    »Welche kommen denn da in Frage?« wollte ich wissen.
    »Drei«, erwiderte Will und spreizte die entsprechende Anzahl Finger ab.
    »Altona, Dammtor, Hauptbahnhof. Das mußt du dir mal vorstellen.«
    »Wäre das nicht eine Aufgabe für unseren Super-Kommissar?« fragte Suko grinsend.
    »Und wie.« Will Mallmann nickte. »Der Kölzer läßt die EDV glühen, daß die Speicherplatten auseinanderfallen und die Sichtschirme zu Brei werden. Los, Freunde, wir rücken ihm auf den Pelz!«
    Damit waren wir alle einverstanden. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß sich dieser Fall zu einem Wettlauf mit der Zeit gestaltete. Und Angst hatte ich vor der folgenden Nacht…
    ***
    Barbara Päuse fühlte sich nach dem Bad wie neu geboren. Auch in den Kleidungsstücken fühlte sie sich mittlerweile wohl.
    Nichts, aber auch gar nichts wies darauf hin, welch ein Raubtier in ihr lauerte.
    Um nachdenken zu können, begab sie sich in ein Café. Sie setzte sich schon automatisch so hin, daß sie den Eingang im Auge behalten konnte, denn ihr war klar, daß die Polizei keine Chance auslassen würde, um ihrer habhaft zu werden.
    Die würden sie eiskalt jagen und Hamburg dichtmachen. Vielleicht setzten sie sogar Beamte ein, die sich

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