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0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg

Titel: 0259 - Ich stürmte den rollenden Sarg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorplatz unter uns.
    Zu dieser Stunde herrschte noch Betrieb. Straßen liefen hier zusammen.
    Es gab kaum einen freien Platz, bis auf den in der Nähe liegenden Busbahnhof.
    Dort landeten wir.
    Butterweich schwebte der Hubschrauber nach unten. Einige Busse standen in den Parkbuchten. Die Fahrer sprangen aus ihren Wagen und schauten uns zu. Andere Neugierige liefen ebenfalls herbei, denn daß ein Hubschrauber so mir nichts, dir nichts dort landete, war schon ein Ereignis.
    Die Kufen bekamen Kontakt.
    Wir standen, lösten die Gurte und sahen zu, so schnell wie möglich aus der Maschine zu kommen. Mit eingezogenen Köpfen rannten wir unter den Rotorenflügeln hinweg und nahmen direkten Kurs auf das Bahnhofsgebäude, während Axel Bomhoff wieder startete.
    Er flog noch einen Kreis und verschwand so rasch, wie er gekommen war.
    Inzwischen stürmten wir in die Halle. Die sich dort aufhaltenden Menschen schauten uns erstaunt und verwundert an, als wir den Weg zu den Gleisen einschlugen.
    Der Zug war noch nicht eingelaufen. Ich schaute auf die große Uhr.
    Noch drei Minuten hatten wir Zeit.
    Will Mallmann hielt inne und sprach mit einem Bahnbeamten. Ich sah, wie der Mann den Kopf schüttelte und etwas zu Will sagte.
    Der Kommissar nickte. Er deutete schräg nach links. Wieder rannten wir und kamen überpünktlich auf dem Bahnsteig an, wo der Zug jeden Moment einlaufen mußte.
    Keuchend blieben wir stehen. Auf unseren Gesichtern zeichnete sich Erleichterung ab.
    »Geschafft!« Will Mallmann sprach das aus, was wir dachten.
    Ich allerdings wiegelte ab. »Bisher ist alles ein Kinderspiel gewesen. Der harte Strauß kommt noch auf uns zu.«
    »Falls sie sich verwandelt hat«, sagte Will.
    »Das genau ist das Problem.«
    Suko hatte die ganze Zeit über nach rechts geschaut. Plötzlich sagte er:
    »Da kommt er!«
    Wir blickten ebenfalls hin und sahen zwei Lichter, die sich sehr schnell näherten. Schon hoben sich die Umrisse der Lok ab. Dann rollte der Koloß am Bahnsteig entlang.
    Wir traten unwillkürlich zurück. Wenn ein Zug auf mich zurollte, bekam ich immer ein komisches Gefühl.
    Langsam »schwebten« Wagen für Wagen vorbei. Wir wollten in den letzten einsteigen und rannten an der langen Reihe entlang. Es war alles völlig normal. Die Lautsprecherdurchsagen schallten auf, kaum daß der Zug stand. Die Türen öffneten sich. Reisende verließen die Wagen, andere stiegen zu.
    Nichts deutete auf eine Gefahr hin…
    Wir blieben dicht zusammen, denn wir wollten zu dritt den Zug durchsuchen.
    Die Ungewißheit zerrte an unseren Nerven. Ich sah eine Frau mit zwei kleinen Kindern in den Zug steigen. Wenn die Bestie sich tatsächlich in der Wagenschlange befand und die Kinder sah…
    Die Abfahrt würde angekündigt. Wir mußten einsteigen. Noch einmal schaute ich an der Wagenreihe entlang. Weiter entfernt sah ich den Bahnbeamten mit hocherhobener Hand.
    Suko stand schon in der Tür. »John!« drängte er, »beeile dich. Los, mach schon!«
    »Okay.«
    Ich huschte hinein. Will Mallmann hatte den Zug ebenfalls betreten, und kaum stand ich im Wagen, als die Türen automatisch zugingen.
    Jetzt erst atmete ich auf.
    Wir standen so, daß wir ein Dreieck bildeten. Obwohl keiner etwas gesagt hatte, dachten wir alle das gleiche.
    Ich sprach es aus. »Gehen wir!«
    ***
    Die Reaktion der Wertiger-Bestie war so schnell, daß dem Schaffner keine Chance mehr blieb, auszuweichen. Er kam nicht einmal mehr dazu, einen Schrei auszustoßen. Die gefährliche Pranke erwischte ihn voll, und die Wucht des Treffers schleuderte ihn zu Boden.
    Der Schock lähmte seine Stimme. Er fühlte das mörderische Brennen im Gesicht und am Hals sah, als er den Blick senkte, sein eigenes Blut und über ihm schwebend, einer teuflischen Gestalt gleich, den Wertiger mit der blutigen Pranke.
    Halb Mensch, halb Bestie. So präsentierte sich Barbara Päuse dem Schaffner.
    Noch einmal konnte er den Anblick in sich einsaugen. Es war das letzte Bild in seinem Leben, bevor ihn der zweite Schlag traf und ihn hinüber in den Tod schaffte.
    Als die Bestie ihre Pranke wieder zurückzog, drang aus dem Maul ein helles Fauchen. Aus kalten Augen schaute sie auf den so sinnlos gestorbenen Mann, dessen Gesicht noch von dem Schrecken gezeichnet war, den er in den letzten Sekunden seines Lebens empfunden hatte.
    Opfer Nummer eins!
    Sie war zufrieden. Zudem hatte sie es geschafft und die Verbindung zur Außenwelt zerstört. Jetzt gehörte der Zug ihr, und sie würde ihn zu einem rollenden Sarg

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