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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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ab.
    „Fahrgestell?“
    „Eingeholt“, meldete Clay.
    „Unsere DN-160 muss Ihnen ja recht lahm vorkommen, verglichen mit einer Vickers Spitfire.“
    „Mir gefällt sie“, erklärte Clay.
    „Recht eintönig alles.“
    „Glaube ich nicht.“
    „Na, Sie werden es noch früh genug merken. New York – Chikago, Chikago – New York. Keine Geschütze, keine Bomben. Nur Passagiere. Ziemlich langweilig.“
    „Es wird mir Spaß machen.“
    „Selbst dann“, klang eine sanfte Stimme über seine Schulter, „wenn Mrs. Tenderguts wünscht, dass Sie etwas ruhiger fliegen?“
    „Selbst dann“, versicherte er ihr.
    „Gut“, meinte sie. „Sie verlangt es nämlich. Sie möchte nicht, dass ihr preisgekrönter Teint unter einem holprigen Flug zu leiden hat. Außerdem erwähnte sie, dass ihr Exehemann Aktien einer Fluggesellschaft besitzt. Sie ist sich nur nicht sicher, ob es sich um unsere handelt.“
    „Geh und frag sie“, schlug Wayne vor. „Wir werden uns danach verhalten – und Sie kümmern sich bitte ums Wetter!“ befahl er Clay. „Wehe Ihnen, wenn es schlecht ist.“
    „Okay. Käpten, ich werde mich bemühen“, versicherte Clay lachend.
    Einige Zeit später saß Clay am Steuerruder, während Wayne sein Glück mit dem Wetter versuchte. Inzwischen hatte der Nebel seine Finger nach ihnen ausgestreckt, verdichtete sich zeitweilig, wurde wieder dünner und ließ manchmal die Erde unter ihnen völlig verschwinden.
    Wayne nahm die Kopfhörer ab. „Wir müssen wohl nach dem Peilstrahl gehen“, sagte er ein wenig zu ruhig.
    Clay warf ihm einen fragenden Blick zu.
    „Es braut sich vor uns eine ganz schöne Suppe zusammen“, brummte Wayne. „Der Wind hat sich gedreht.“
    „Und hinter uns?“
    „Hinter uns? Da ist es auch nicht besser.“
    „Und da sprachen Sie von Eintönigkeit!“ erinnerte ihn Clay grinsend.
    Wayne lächelte und beobachtete die Anzeiger.
    „Na, wie steht es?“ fragte Cartwright. „Mr. Ganz-von-oben-herab beschwert sich. Er sagt, er hätte vor dem Abflug den Wetterbericht studiert – keine Suppe.“
    „Dann hat er halt die falsche Speisekarte erwischt“, feixte Wayne. „Wir fliegen nach Peilstrahl und er braucht sich keine Sorgen zu machen. Erklär ihm das, ja?“
    „Okay, Käpten.“ Cartwright lächelte Clay verführerisch an, dann erinnerte sie sich rechtzeitig, dass er verheiratet war. Mit einem kleinen Seufzer des Bedauerns zog sie sich zurück.
    „Soll ich wieder übernehmen?“ fragte Wayne.
    „Wie Sie wollen.“
    „Dann machen Sie weiter. So lernen Sie die Maschine am schnellsten kennen. Sie ist zwar kein Rennpferd, aber es steckt doch allerhand in ihr, nicht wahr?“
    „Stimmt“, pflichtete Clay ihm bei. „Aber bis jetzt musste sie ja noch nicht zeigen, was sie leisten kann.“
    „Wäre es Ihnen lieber, wenn wir ganz blind fliegen müssten?“
    Clay schaute nach unten. Immer öfter verschwand die Erde und immer länger blieb sie verschwunden, so dass nur ein grauer Teppich unter ihnen zu liegen schien.
    „Halten Sie auf dreizehnhundert Meter“, bestimmte Wayne. „Warum sollen wir jetzt schon zu Tode frieren?“ Er nahm das beruhigende Motorengeräusch in sich auf und war zufrieden. Die Instrumente zeigten an, dass alles in Ordnung war und was machte schon ein bisschen unruhiges Wetter?
    Als Clay dreizehnhundert erreicht hatte und verharrte, nickte Wayne zustimmend. Der Mann verstand sein Handwerk.
    Die Suppe um sie wurde immer dichter und sie vermochten außer dem Grau der Waschküche überhaupt nichts mehr zu sehen. Der Sturm begann an der Maschine zu rütteln.
    „Ich übernehme“, erklärte Wayne.
    Clay räumte den Sitz. Als er losließ und ehe Wayne sie richtig im Griff hatte, bockte die Maschine und schüttelte sie wild hin und her.
    „Ganz schön unruhig“, kommentierte Wayne.
    Clay streifte die Kopfhörer über und rief die nächste Bodenstation. „Flug einundzwanzig. Wayne Stoddard. Nähern uns den Bergen. Bitten um Höhenangaben.“
    „Summit ruft Flug einundzwanzig. Flug einundzwanzig …“ Rollende: Donner verschlug die Stimme einen Moment.
    „Wir hören Sie, Summit.“
    „Sturm über dem Boden. Wind nähert sich mit Stärke sechs von Nordost.“
    „Verstanden. Summit. Ende.“
    „Am Boden“, wandte Clay sich an Wayne. „Und bis zu den Berggipfeln.“
    Wayne hob das Flugzeug um sechshundert Meter. „Ich fliege blind“, murmelte er. „Das habe ich schon fast das ganze Jahr getan, hatte bisher immer nur Nachtflüge. Wir müssten über

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