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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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meinen Fall milderte, denn außer ein paar Abschürfungen und Kratzer von der zerbrochenen Kanzelscheibe, hatte ich keine Verletzungen. Ich muss auch unmittelbar wieder zu mir gekommen sein, denn ich sah noch, wie sich das Heck in das Eis grub. Ich lief sofort hinüber und versuchte ins Flugzeug zu kommen, aber die Türen waren verklemmt. Schließlich gelangte ich durch ein Loch im Rumpf ins Innere. Die Fluggäste …“
    „Bitte, meine Herren“, warnte der Arzt noch einmal. „Dieser Mann ist einem Zusammenbruch nahe.“
    „Ich möchte aber fertig erzählen“, sagte Clay hartnäckig. „Die Passagiere lagen über- und nebeneinander vor der geborstenen Verbindung zur Kanzel. Ich brachte sie ins Freie, so gut ich es vermochte – aber es – es war umsonst. Sie waren mit Benzin getränkt und ich fürchtete, sie würden bei lebendigem Leib verbrennen …“
    „Gott, was für eine Story.“ jubelte ein berühmter Reporter. „Trotz der Explosionsgefahr …“
    „Seien Sie doch still“, bat Clay leise.
    „Aber Sie sind ein Held. Sie …“
    „Bitte …“ Clay wies auf die Tür und wartete, bis man den Mann hinauskomplimentiert hatte. „Wayne war zwischen seinem Sitz und den Armaturen eingeklemmt. Ich versuchte über eine Stunde ihn freizubekommen aber – er war tot, wie alle anderen.“ Ei fuhr sich mit der Hand übers Gesicht als könne er so die Erinnerung verwischen. „Ich fand eine Strasse, hielt einen Wagen an und kehrte dann mit einer Bergungsmannschaft zurück. Ich veranlasste, dass die Post in Sicherheit gebracht wurde. Ansonsten war aus dem Flugzeug nichts mehr zu retten. Die Maschine selbst dürfte ein Totalschaden sein. Aber das ließen Sie ja inzwischen durch Ihre Beauftragten feststellen. Das ist alles.“
    „Die Stewardess?“ Der Präsident der Gesellschaft wollte es genau wissen.
    „Sie hatte sich nicht angeschnallt gehabt“, murmelte Clay. „Aber es hätte auch nichts geändert. Der ganze Rumpf war wie eine Ziehharmonika zusammengedrückt. Ich brachte sie ebenfalls ins Freie.“
    „Ich danke Ihnen. Mr. McLean“, sagte der Präsident mit belegter Stimme. „Bitte, lassen Sie es mich wissen, wenn ich irgendetwas für Sie tun kann. Wenn Sie ein Flugzeug haben und irgendwohin fliegen wollen, um Abstand zu gewinnen, brauchen Sie es nur zu sagen. Ich bin sehr stolz …“
    „Einen Moment.“ dröhnte eine Stimme aus der Reihe der Anwesenden. Ein kräftiger Mann mit dicken Brillengläsern schob sich in den Vordergrund. Es war Raymond, der Vertreter der Versicherungsgesellschaft.
    „Was ist, Mr. Raymond?“ fragte der Präsident.
    Der Beauftragte sah Clay mit festem Blick an. Dann wandte er sich an die Runde. „Ich bedauere, meine Herren, aber ich muss die Versicherung für jegliches Flugzeug, das dieser Mann fliegt, ungültig erklären.“
    „Was erlauben Sie sich!“ explodierte der Präsident. „Ihr Benehmen ist unmöglich. Ich bestehe darauf, dass Sie sich bei Mr. McLean entschuldigen.“
    „Es tut mir selbst leid“, murmelte Raymond. „Aber als ich heute die Personalakten Ihrer Leute studierte, stieß ich auf interessante Einzelheiten über Mr. McLean, die mir einiges ins Gedächtnis zurückriefen.“
    „Bitte, vertagen wir doch auf morgen“, bat ‚der Arzt. „Mr. McLeans Zustand erlaubt keine weiteren Schocks.“
    „Lassen Sie ihn weiterreden“, wehrte Clay ab.
    „Heute habe ich, wie üblich nach Unfällen, die Personalakten und Berichte über alle Beteiligten genauestens überprüft. Hätte ich von dem Absturz nichts gewusst, hätte ich trotzdem vorhersagen können, dass Unfälle passieren würden und Mr. McLean immer mit heiler Haut davonkommt.“
    „Genug des Unsinns“, rief der Präsident ungehalten. „Wenn Sie nicht mit Beweisen aufwarten können, bitte ich Sie uns mit Ihren Andeutungen zu verschonen.“
    „Es sind keine Andeutungen“, wehrte sich Raymond. „Jede Versicherungsgesellschaft sammelt bestimmte Fakten, die wir jedoch nicht publik machen dürfen. Heute stellte ich fest, dass sich in Mr. McLeans unmittelbarer Nähe in den vergangenen zwei Monaten drei Todesfälle zugetragen haben.“
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    Raymond blickte auf die fünf außer Clay anwesenden Männer: „Die Herren sind doch alle Angehörige Ihrer Gesellschaft, nicht wahr?“
    Der Präsident nickte.
    „Gut. Ich dürfte Mr. McLean anderen unbeteiligten Firmen gegenüber nicht auf die schwarze Liste setzen, obwohl ich in Zukunft die Versicherung für jedes Flugzeug, dem Mr.

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