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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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aber verändert! Und was ist das für eine Uniform, die Sie da anhaben? Sind Sie vielleicht Omnibusschaffner?“
    „Nein“, sagte Clay und grinste, als er ihm ein 5-Cent-Stück für die 2-Cent-Zeitung gab. „Aber fast so schlimm.“
    Clays Schritte wurden noch länger. Wenn er zwei Stationen weiter mit der U-Bahn gefahren wäre, hätte er viel näher gehabt.
    Aber er genoss es, wieder unbeschwert laufen zu können und sich des Rhythmus’ seiner Bewegungen zu erfreuen.
    Vergnügt pfeifend gelangte er an das alte Haus. Es war ihm warm geworden vom Laufen und er konnte es kaum noch
    erwarten, Laura in die Arme zu schließen und ihr die großartige Neuigkeit zu verkünden, aber verwundert blieb er stehen. Wieso wirkte die vorher so düstere Burg auf einmal so einladend?
    Drei Schritte auf einmal nehmend, rannte er die Stufen hoch
    und riss die Haustür auf. Laura kam zum Kopfende der breiten Treppe und winkte ihm zu.
    Sie hatte ein Tuch um das Haar gebunden, trug eine alte Kleiderschürze, und ihr Gesicht war schmutzig. Hinter ihr lächelte ihm das irische Hausmädchen, hinter mit Russ vermischten Seifenflocken fast verborgen, ein Willkommen zu.
    „Komm herunter!“ brüllte Clay.
    „Nie!“ schrie Laura zurück.
    „Dann komme ich hinauf und hole dich!“
    „Aber ich muss mich doch erst schönmachen für dich“, jammerte sie. „Wir haben hier oben alles auf den Kopf gestellt.“
    Clay raste die Treppe hinauf, dass Laura kaum noch Zeit hatte, sich ins Badezimmer einzusperren. Weder Drohungen noch flehentliches Bitten öffneten ihm die Tür.
    Die kleine Irin lachte. „Sie sollten es aber wissen, Mr. McLean, das sich eine Frau in ungepflegtem Zustand nicht von einem Mann sehen lässt.“
    Er stimmte in ihr Lachen ein und schaute staunend durch die offene Tür in den nächstgelegenen Raum. Das Zimmer war vorher abweisend und finster gewesen, aber jetzt hatten Tapeten und ein heller, freundlicher Teppich es völlig verwandelt.
    „Sie sollten es doch noch gar nicht sehen, Mr. McLean, ehe es nicht ganz fertig ist. Das ist das letzte. Auch die neuen Möbel haben wir sonst schon überall eingeräumt. Sie werden Augen machen!“
    „Phantastisch! Nicht zu glauben!“ staunte Clay. „Es sieht ja aus wie ein ganz anderes Haus.“
    „Es ist ein anderes Haus, Mr. McLean!“
    Er hörte Lauras leise Schritte hinter sich und wirbelte herum, um sie in die Arme zu reißen. Immer wenn er sie wieder sah, auch wenn er nur ein paar Minuten von ihr fort gewesen war, überwältigte ihn ihre liebliche Schönheit. Er wagte es kaum zu glauben, dass sie wirklich sein war, genauso wenig wie er, ohne sich ständig davon zu überzeugen, sicher sein konnte, dass er wirklich wieder ein ganzer, gesunder Mensch war.
    Als er sie endlich losließ, betrachtete Laura mit großen Augen seine Kappe, seine Jacke.
    „Das“, sagte Clay stolz und deutete auf den goldenen Streifen auf seinem Ärmel und dann auf die Schwingen an Mütze und Revers, „bedeutet, dass Clayton McLean alle vorgeschriebenen Tests bestanden hat und dass ein zukünftiger Chefpilot der Ost-West-Luftfahrtgesellschaft vor dir steht.“
    „O Clay! Das ist ja herrlich!“
    „Natürlich muss ich die erste Zeit als Kopilot mitfliegen. Aber ich darf wieder da oben sein …“
    „Clay, das müssen wir feiern. Mit Eiskrem zum Dinner und Napoleon-Cognac danach. Erinnerst du dich an unseren ersten Abend?“
    „Wie könnte ich ihn je vergessen?“
    „Ich hatte das Besteck völlig verkehrt gedeckt, und die Blumen waren viel zu groß, und die Kerzen qualmten …“
    „Es war wunderschön. Und du bist wunderschön, mein Liebling!“
    „Na, na, na! Wenn wir etwas essen wollen, muss ich mich aber zuerst darum kümmern. Kommst du mit mir nach unten?“
    „Jawohl, meine Dame.“
    Mit erwartungsvollem Blick führte sie ihn in den Salon. Und wieder staunte er, wie ein Raum sich so verändern konnte.
    „Gefällt es dir?“ fragte sie ihn ängstlich.
    „Ich hätte nie gedacht, dass so ein Wunder möglich ist. Du musst eine Zauberin sein, mein Liebling.“
    Sie freute sich sichtlich und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
    „Wo hast du das Album versteckt?“ fragte Clay.
    „Das Album. Um Himmels willen, was willst du denn damit?“
    „Ich möchte gern, dass es auf dem Tisch liegt, wie damals.“
    „Aber Clay …“
    „Wie könnte ich dir sonst zeigen, wie klein du einmal warst.“ Er grinste sie an und fuhr schmunzelnd fort: „Mit drei Jahren.“
    Sie lachte und holte gehorsam das

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