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026 - Bote des Grauens

026 - Bote des Grauens

Titel: 026 - Bote des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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fliegen können.“
    „Okay, Käpten.“ Clay morste, während seine Augen am Höhenmesser hingen, der nun immer tiefer fiel, bald die Höhe des Bergrückens erreichte und noch weiter sank. Das spiegelnde Glas reflektierte nicht Wayne, sondern Laura.
    „Einundzwanzig bitte melden“, kam es durch die Kopfhörer.
    Clay sprach ins Mikrophon. „Flug einundzwanzig ruft Summit. Verlieren weiter an Höhe. Motoren überhitzt. Erwarten Anweisungen. Das ist alles.“
    „Ja“, murmelte Wayne. „Das ist auch alles. Wer hatte die Nerven zu behaupten, die Enteiser seien perfekt? Nicht bei einer Belastung wie unserer. Mutter wollte, dass ich Pfarrer werde. Recht hatte sie.“ Mechanisch bewegten sich seine Hände, um nichts zu ihrer Rettung zu unterlassen. „Ich hätte Cartwright doch heiraten sollen.“
    Der Zeiger des Temperaturmessers war nun zum Ablesen zu hoch, und die Tachos zitterten gerade noch innerhalb der Fluggeschwindigkeit. Das Flugzeug wurde immer schwerer unter der zusätzlichen Last.
    „Flug einundzwanzig. Fliegen Sie genau Süd“, wies Summit sie an. „Bergspitzen vor und hinter Ihnen. Genau vierundzwanzig Kilometer geradeaus, dann bei zweiundneunzig Grad nach West und Sie haben es geschafft.“
    „Wir bleiben im Tal, wenn wir es mit hundertachtzig angehen, Käpten.“
    Wayne nickte und lächelte grimmig. Er drehte tiefer und fluchte, als er die Maschine abfangen wollte. Der Steuerknüppel klemmte. „Eis am Querruder“, knurrte er. „Halten Sie sich fest.“
    Gemeinsam versuchten sie das Flugzeug abzufangen, während der Höhenmesser weiter sank.
    Mit einem Ruck kam das Steuer frei. Wayne hielt auf hundertachtzig. Clays Augen hingen an den Armaturen. Sie verkündeten Unheil.
    „Schnallen Sie sich an“, riet Wayne.
    „Nein, lieber nicht.“
    „Wie Sie wollen. Versuchen Sie noch mal Summit zu erreichen.“
    Clay tat sein Bestes, aber Summit antwortete nicht.
    Cartwright kam in die Kanzel. „Wie stehen die Aktien?“
    „Sieh zu, dass du noch einen Gürtel auftreibst. Dann schnall dich an. Vielleicht schaffen wir es, vielleicht auch nicht.“
    „Okay, Käpten.“
    „Und Cartwright“, rief Wayne ihr nach. „Wenn du mich vor ein paar Monaten erhört hättest, saßest du jetzt zu Hause am warmen Ofen.“
    „Man kann nicht alles haben, Käpten.“
    „Cartwright“, rief er noch einmal.
    „Ja, Käpten?“
    „Ein Pilot dürfte sich eben nicht in eine Stewardess verlieben.“
    „O Wayne …“ Sie rannte davon.
    „Und vergiss nicht, dich anzuschnallen.“
    „Der Höhenmesser muss lügen“, brummte Clay. „Wir sind schon unter Meereshöhe.“
    „Ich hab dem Ding noch nie getraut; von mir aus soll er anzeigen, was er will. Stehen Sie bereit, Clay. Vier Augensehen mehr als zwei.“
    „Okay, Käpten.“
    „Unter uns verlauft ein Fluss. Völlig vereist. Lässt sich vielleicht als Landebahn verwenden. Unsere einzige Chance. Einverstanden, wenn ich die Maschine drossle?“
    „Sicher. Warum soll der Motor in die Binsen gehen?“
    Wayne stellte die Motoren ab und drehte die Schaller auf Null. Die einsetzende Stille schmerzte in ihren Ohren. Einen Augenblick später hörten sie das Stöhnen der Tragflächen. Die DN-160 fiel wie ein stromlinienförmiger Sack.
    Clay wischte über die Scheibe. Vor ihnen ragte ein Felsbrocken auf. „Rechts ausweichen!“ brüllte er. Aber der Aufprall verschluckte seine Worte.
     

     

Es war am Spätnachmittag des folgenden Tages, als Clay im New Yorker Büro der Fluggesellschaft Bericht erstattete. Sein Gesicht war bleich und eingefallen, aber es wirkte verbissen. Er zweifelte nicht mehr, dass Unheil wieder einmal daneben getroffen hatte.
    „Als wir aufschlugen“, erklärte er, „war es zu spät, dem Findling auszuweichen. Wir waren keine sechzig Meter von der Flussmitte und Waynes Berechnungen stimmten fast ganz genau, aber der Felsbrocken …“
    „Und Sie …“, sagte einer der Sitzungsteilnehmer.
    „Meine Herren, dieser Mann“, mahnte der anwesende Arzt, „stand unter schwerem Schock. Er kämpfte sich meilenweit durch tiefen Schnee, ehe er an eine Strasse kam, und führte dann eine Rettungsmannschaft den ganzen Weg zurück. Nur während der kurzen Bahnfahrt kam er bisher dazu, sich auszurasten. Kann die Sache denn nicht bis morgen warten?“
    „Ich möchte es hinter mich bringen“, erklärte Clay und fuhr fort. „Offensichtlich war ich herausgeschleudert worden. Ich fand mich rechts neben dem Findling im tiefen Schnei’, der höchstwahrscheinlich

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