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026 - Das Mordpendel

026 - Das Mordpendel

Titel: 026 - Das Mordpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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weiter mit dem Drudenfuß spielen zu lassen, aber es ist doch zu gefährlich. Wir wissen nicht, welche unheimlichen Kräfte dadurch freigesetzt werden. Vielleicht fällt mir eine andere Möglichkeit ein, wie wir an sie herankommen können.«
    Coco nickte. »Ich bin ziemlich sicher, daß sich die Schwarze Familie mit uns in Verbindung setzen wird. Sie will den Drudenfuß. Ich glaube, Geduld ist alles, was wir jetzt brauchen.«
    »Möglich. Aber es liegt mir nicht besonders, zu warten, bis die Gegenseite etwas unternimmt. Und wahrscheinlich denkt sie sich etwas Böses aus.«
    »Wir sind Kummer gewohnt«, sagte Cohen lässig. »Sehen wir uns mal diesen Osmonde an.«
    Der Dämonenkiller blieb hinter dem Schreibtisch sitzen und sah Coco und Cohen nach. Er hatte mit dem O. I. auch kurz über den neuen Mann gesprochen. Sullivan hatte darauf bestanden, daß Leslie Mitton vorerst bei der Inquisitionsabteilung blieb.
    Hunter stand unwillig auf und legte Osmondes Karteikarte in den Schnellhefter zurück, nachdem er noch flüchtig einen Blick auf das Foto des Mannes geworfen hatte. Er schob den Schnellhefter in eine Lade des Schreibtisches und verschloß sie. Langsam ging er aus seinem Arbeitszimmer.
    Don Chapman, der Puppenmann, kam ihm entgegen. Chapman hielt sich in letzter Zeit meist in seinem Zimmer auf oder blieb bei Phillip, mit dem er sich recht gut verstand. Hunter grinste und hob den dreißig Zentimeter großen Mann auf seinen rechten Arm.
    »Ich war gerade bei Phillip«, sagte Don Chapman und runzelte die Stirn. »Er hat mich überhaupt nicht beachtet. Er liegt in seinem Zimmer auf dem Bauch und zeichnet Gesichter. Einige sind nur angedeutet, doch einige überraschend gut ausgeführt.«
    »Das will ich mir mal ansehen.«
    Als sie das Zimmer betraten, lag Phillip auf dem Bauch. Vor sich hatte er einen Zeichenblock liegen; in der rechten Hand hielt er einen Filzschreiber. Hunter blieb neben dem Hermaphroditen stehen, der ihn keines Blickes würdigte. Schließlich zog er sich einen Stuhl heran, setzte sich und stellte Chapman auf den Boden.
    Der Puppenmann sammelte die Zeichnungen zusammen und reichte sie Hunter, der sie der Reihe nach ansah. Die ersten drei Zeichnungen waren ziemlich primitiv geraten: schlecht ausgeführte Männerköpfe. Die vierte Zeichnung war wesentlich besser; sie zeigte eine dunkelhaarige Frau mit großen, weit aufgerissenen Augen. Hunter starrte die fünfte Zeichnung an und stutzte. Er kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf.
    »Was ist?«
    »Hm«, brummte der Dämonenkiller und stand auf. »Komm mal mit, Don!«
    Er hob den Puppenmann hoch und ging in sein Arbeitszimmer. Chapman setzte sich auf die Tischplatte und ließ die Beine herunterbaumeln.
    »Sieh dir mal diese Zeichnung genau an!« sagte Hunter und sperrte den Schreibtisch auf.
    Chapman beugte sich über das Blatt. Es zeigte einen hohlwangigen, etwa vierzig Jahre alten Mann, der weit auseinanderstehende, dunkle Augen hatte und lange Koteletten trug. Hunter holte Osmondes Foto hervor und legte es neben Phillips Zeichnung. Die Ähnlichkeit der Bilder war überraschend.
    »Das ist derselbe Mann«, erklärte Chapman.
    »Ich habe mich also nicht getäuscht«, sagte Hunter nachdenklich. »Phillip kann das Foto Osmondes nie zuvor gesehen haben. Trotzdem glaube ich nicht an einen Zufall. Phillip will uns etwas sagen.«
    »Aber was?«
    Der Dämonenkiller berichtete Don von dem neuen Fall, den Sullivan ihm übertragen hatte.
    »Ich kann mir nur vorstellen, daß uns Phillip sagen will, daß wir auf diesen Osmonde achten sollen«, sagte Chapman.
    »Möglich. Sehen wir nach, ob er noch weitere Zeichnungen angefertigt hat.«
    Phillip hatte mit dem Zeichnen aufgehört. Er saß jetzt auf dem Bett und starrte vor sich hin. Das tat er oft stundenlang, und Hunter gewann dabei immer wieder den Eindruck, er würde einer unhörbaren Stimme lauschen, einer Stimme, die nur der Hermaphrodit verstehen konnte.
    Auf dem Boden lagen noch einige Zeichnungen. Zwei stellten Frauen dar, drei weitere Männer, die aber ziemlich schlecht ausgeführt waren. Die letzte Zeichnung paßte nicht zu den anderen. Sie zeigte einen hockenden Engel, der die Flügel weit gespreizt hatte. Der Engel war schwarz, das Gesicht eine verzerrte Fratze mit einer langen Zunge.
    »Ein schwarzer Engel«, sagte Hunter. »Was will er uns damit sagen?«
    »Keine Ahnung«, murmelte Chapman.
    »Phillip!« Hunter schüttelte den Jungen an der Schulter.
    Doch der Hermaphrodit erwachte nicht aus

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