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026 - Das Mordpendel

026 - Das Mordpendel

Titel: 026 - Das Mordpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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eine schmale Sackgasse ein, schaltete runter und trat stärker auf das Bremspedal. Nach wenigen Metern ging die Gasse in einen Platz über. Osmonde schaltete das Fernlicht ein. Die Scheinwerferstrahlen glitten über eine Hausfassade und wanderten weiter. Dann war die Kirche zu sehen.
    »Wir sind da! Hier ist die Black Angels Cathedral.« Osmondes Stimme klang rauh. Genau vor dem Haupttor blieb er stehen.
    Einige Sekunden war es still im Wagen.
    »Bitte steigen Sie aus!«
    »Ich denke nicht daran«, sagte Alan Thayer wütend. »Auf eines können Sie sich verlassen, Mister, ich werde Sie anzeigen. Ihre Fahrweise ist ja geradezu kriminell. Ihnen gehört der Führerschein abgenommen. Außerdem will ich augenblicklich mein Geld zurückhaben. Ich verzichte auf die Rundfahrt. Haben Sie mich verstanden? So schauen Sie mich doch nicht so dumm an!«
    Jim Osmonde hatte Thayer den Kopf zugewandt. Seine Augen waren glasig; sie schienen durch Thayer hindurchzublicken. »Steigen Sie aus!« wiederholte er. Sein Gesicht veränderte sich. Es schien jetzt zu leuchten, und die Augen funkelten bösartig.
    »Komm«, flüsterte Linda Thayer fast unhörbar. »Steigen wir aus. Der Fahrer scheint wahnsinnig geworden zu sein.«
    Thayer nickte, griff nach der Wagentür und öffnete sie. Seine Frau stieg aus, und er folgte ihr. Edwin Peel schob sich schnaubend aus dem Wagen und blieb stehen.
    Der Platz, auf dem sie standen, war quadratisch. Nirgends war eine Straßenlampe zu sehen. Die einzige Lichtquelle waren die Scheinwerfer des Kleinbusses.
    Die anderen Touristen stiegen ebenfalls aus dem Wagen und blieben stehen. Der Himmel war grau. Die Silhouette der Kathedrale war nur undeutlich zu erkennen. Eine eisige Kälte schien über dem Platz zu hängen, und von Sekunde zu Sekunde wurde es noch kälter.
    »Laß uns gehen«, sagte Linda Thayer.
    »Nicht, bevor ich unser Geld zurückbekommen habe«, sagte ihr Mann und trat auf Jim Osmonde zu.
    Alan Thayer war ein hochgewachsener Mann, der einmal Freistilringer gewesen war. Er überragte den Fahrer um Kopfeslänge. Jetzt baute er sich vor Osmonde auf und hob seine Fäuste. »Wird's bald, Bürschchen?« fragte er grimmig. »Zücken Sie die Brieftasche und geben Sie mir die zehn Pfund, die ich Ihnen für die Besichtigungstour gezahlt habe!«
    Osmonde sah an Thayer vorbei zur Kirche. Ein lautes Knarren war zu hören. Das Kirchentor schwang langsam auf. Eine dunkle Gestalt trat heraus. Sie war nur wenige Sekunden im Scheinwerferlicht zu sehen, dann verschmolz sie mit der Dunkelheit. Schritte kamen näher. Sie hallten seltsam hohl über den verlassenen Platz.
    »Guten Abend, meine Herrschaften!« hörten sie eine tiefe Stimme sagen. »Ich werde Sie durch die Kathedrale führen. Sie können sicher sein, daß Sie diese Führung nie vergessen werden.«
    Thayer sah die Gestalt an, die in einigen Metern Entfernung stehengeblieben war. Sie trug eine bodenlange schwarze Kutte und eine hohe Kapuze, die das Gesicht fast völlig verhüllte.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Ihr Führer.«
    »Ich lege keinen Wert darauf, eine Kathedrale bei Nacht zu besichtigen!« fauchte Thayer. »Ich mache mir überhaupt nichts aus Kirchen! Seit meiner Taufe habe ich keine mehr von innen gesehen. Ich will mein Geld zurückhaben, sonst nichts.«
    »Bitte folgen Sie mir, meine Herrschaften!« sagte die vermummte Gestalt.
    Thayer setzte zu einer bösartigen Bemerkung an, doch plötzlich konnte er nicht mehr sprechen. Seine Gedanken verwirrten sich. Willenlos schloß er sich den anderen Touristen an, die der unheimlichen Gestalt folgten.
    Auf den ersten Blick hätte man die Kathedrale für eine Gotikkirche gehalten, doch das täuschte. Jeder der drei Türme schien in einer anderen Stilepoche entstanden zu sein. Die Wände der Kirche waren grau und brüchig. Über dem gotischen Hauptportal erhoben sich seltsam geformte Türmchen, Strebepfeiler und Bogen; und dazwischen hockten drei unheimliche Steinfiguren, offensichtlich Wasserspeier. Einzelheiten waren bei der Dunkelheit nicht zu erkennen.
    Die Touristen betraten die Kathedrale. Kälte, Finsternis und ein merkwürdiger Geruch empfingen sie. Als sich das Tor krachend hinter ihnen schloß, fiel die Erstarrung von ihnen ab. Sie riefen erregt durcheinander. Undurchdringliche Schwärze war um sie. Alan Thayer gewann als erster die Fassung zurück.
    »Ruhe!«
    Das Stimmengemurmel legte sich.
    »Wo steckt dieser verdammte Kuttenmann?«
    Doch er bekam auf seine Frage keine Antwort. Er öffnete

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