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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unterrichtet worden sei.
    Es gab keine Hinweise dafür, dass der Mann, den Larry suchte, wirklich hier
in Bideford gewesen war. In den Anmeldelisten der örtlichen Polizeibehörde
tauchte der Name jedenfalls nicht ein einziges Mal auf.
    Zum Glück war Mr. Caldwin ein so gebildeter Mann, dass er außer den
Problemen, die seine Stadt und die ansässigen Vereine betrafen, auch noch etwas
darüber hinaus wusste und interessiert an vielen Dingen war. Im Gegensatz zu
seinem Polizeichef war ihm der Name Yorkshere ein Begriff.
    »Er beschäftigte sich mit der Erforschung des Lichts. Soviel mir bekannt
ist, wollte ihn die amerikanische Weltraumbehörde NASA in die Staaten holen.
Eine Forschergruppe hat den Auftrag, einen besonderen Antrieb für zukünftige
Raumschiffe zu entwickeln. Man wollte sich Yorksheres Wissen zunutze machen.
Doch Yorkshere lehnte ab.«
    »Genauso war es.« Bürgermeister Caldwin nickte. »Ja, wir wissen, um wen es
sich handelt. Aber damit haben wir Ihr Problem, Mister Brent, noch lange nicht
gelöst. Vielleicht aber hilft Ihnen das weiter. Es steht fest, dass es keinen
handfesten Beweis dafür gibt, dass Yorkshere wirklich hier gewesen ist. Sie
behaupten, dass er öfter Besuche machte. Nehmen wir an, es ist so. In der Nähe
des Hartland Points lebte vor Jahren ein Forscher, der auf ähnlichem Gebiet
arbeitete wie Yorkshere. Dodgenkeem hieß der Mann. Aber wenn Sie behaupten,
dass Yorkshere noch kürzlich – eventuell mit diesem Mann – zusammentraf, dann
stimmt hier etwas nicht. Dodgenkeem ist seit zwei Jahren tot. Er ist in der
Familiengruft auf dem Friedhof am Ortsrand von Bideford beigesetzt worden. Ich
selbst habe damals noch eine Grabrede gehalten!«
    »Dorbson oder Wortson. Da tippe ich doch eher auf Dortson. Fangen wir mal
bei D an. Kein Mensch kann Wortson heißen. Normalerweise redet man von Watson.
Vielleicht hat die kleine Biologin auch den Namen nicht richtig verstanden?
Dann wird's kritisch. Watson gibt's wie Müllers in Deutschland und Dumonts in
Frankreich. Dobroj – hier haben wir schon einen Dortson.«
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew blätterte im Telefonbuch.
    Er schrieb sich zwei Dortsons heraus. Beides Männer, der eine hieß Donovan,
der andere Reginald. Auch unter dem Buchstaben W schlug er nach. Einen Wortson
fand er nicht. Nur der Information halber studierte er die Seite mit den
Watsons. Er machte sich die Mühe und fing zu zählen an. Als er bei zwanzig
angelangt war, hörte er auf.
    Dann schrieb er sich außer den Adressen der beiden Dortsons auch deren
Telefonnummern heraus und rief beide an. Unter der ersten meldete sich Donovan
Dortson. Iwan Kunaritschew stellte seine Fragen kurz und geschickt, um sofort
erkennen zu können, ob er es mit dem Richtigen zu tun hatte. Aber der Mann war
Metzger. Von einem Gelehrten namens Yorkshere hatte er nie etwas gehört und so
war nicht anzunehmen, dass er zu Yorksheres Bekanntenkreis zu zählen war.
    Der Russe versuchte sein Glück beim zweiten Träger des Namens Dortson.
    Die Stimme einer Frau meldete sich. »Ja?« fragte sie nur und nannte keinen
Namen.
    »Habe ich die Ehre mit Mrs. Dortson?« fragte er Russe fröhlich.
    »Nein. Hier spricht Elvira Tranquill.«
    Es war eine kleine Unsicherheit in der Stimme, die Iwan Kunaritschew
veranlasste, das Gespräch weiterzuführen. Der Gedanke, dass er sich verwählt
haben könnte, kam ihm nur kurz, und er verwarf diesen sofort wieder.
    »Ist das denn nicht die Nummer meines alten Freundes Reginald?« fuhr er
fort. Er zählte die Ziffern in chronologischer Reihenfolge auf.
    »Ja, das stimmt«, bekam er vom anderen Ende der Strippe her zu hören.
    »Ist er ausgezogen? Lebt er noch? Ich bin auch ein guter Freund von Winston
Yorkshere.« Iwan Kunaritschew hatte die richtige Art, die offenbar ältliche
Gesprächspartnerin aus der Reserve zu locken. Er spürte, dass sie den Auftrag
hatte, ausweichend zu antworten. Aber sie spielte ihre Rolle schlecht.
    »Wer ist da?« Es war eine leise, kaum verständliche Stimme im Hintergrund,
die an Iwan Kunaritschews Ohr klang.
    »Ein Mann, der Winston kennt«, lautete die ebenfalls geflüsterte Antwort
von Miss oder Mrs. Tranquill.
    Offenbar kannte sie sich mit der Technik das Telefons nicht besonders gut
aus. Auch Geflüstertes und weit entfernte Gesprächsfetzen wurden von der
empfindlichen Membrane noch sehr gut aufgenommen.
    »Kann ich Mister Reginald Dortson sprechen?« fragte Iwan laut und deutlich.
    »Leg auf!« zischte es aus dem Hintergrund des

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