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026 - Das Totenhaus der Lady Florence

026 - Das Totenhaus der Lady Florence

Titel: 026 - Das Totenhaus der Lady Florence Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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denen Winston Yorkshere Kontakt gehabt hatte,
mit denen er seine Probleme besprach. Es konnte falscher Alarm sein, dass sie
jetzt aufbrachen, doch Larry glaubte nicht daran. Ein Geheimnis lag über dem
Leben des toten Gelehrten. Er wollte dieses Leben systematisch durchleuchten,
um den Mörder zu finden. Weniger denn je glaubte er daran, dass Winston
Yorksheres Tod auf natürliche Art erfolgt war.
    Larry legte sich, während er den Wagen mit ruhiger Hand über die Landstraße
steuerte und sich dem Moorgebiet von Devon näherte, genau zurecht, auf welche
Weise er vorgehen wollte.
    Doch seine Pläne sollten vergebens sein. Es kam alles ganz anders.
     
    ●
     
    Mr. Raunsley sah übernächtigt aus. Sein Sohn war letzte Nacht nicht nach
Hause gekommen, und er machte sich Sorgen. Er spielte ständig mit dem Gedanken,
die Polizei zu benachrichtigen, doch dann wartete er wieder ab in der Hoffnung,
die Tür werde jeden Augenblick aufgehen und Gene eintreten.
    Der Makler ging in seinem Büro auf und ab. Gene hatte sich in der letzten
Zeit verändert. Das war selbst ihm aufgefallen. Seitdem Lady Florence tot war,
war auch mit Gene eine Wandlung vorgegangen. Hingen diese Dinge unmittelbar
zusammen? Raunsley ging in das Büro seines Sohnes. Alles lag unverändert. Wie
oft hatte er diesen Morgen schon hereingeschaut – in der Hoffnung, Gene am
Tisch sitzen zu sehen. Doch auch jetzt war der Stuhl hinter dem Schreibtisch
noch leer. Abwesend und mechanisch ordnete er die Briefbogen auf dem Tisch,
legte einen Bleistift in die Federschale und zog eine Schublade auf. Er
überflog die Etiketten der Ordner, ohne die Aufschriften wahrzunehmen. Dann
griff er nach der Korrespondenzmappe, in der die Briefe der letzten Woche
abgeheftet waren. Ein Teil war noch nicht beantwortet, einige enthielten mit
roter Tinte Bemerkungen für die Sekretärin.
    Plötzlich stutzte er und erwachte aus seiner Lethargie.
    Er hielt einen Brief in der Hand, der vor sieben Tagen geschrieben worden
war. In diesem bestätigte der Anwalt Mr. Henderson noch einmal die Abmachungen,
das Haus der Lady Florence zum Höchstpreis von 61 Pfund monatlich zu vermieten.
    Raunsley schluckte. Seine Augen wurden groß. Er musste den Brief noch einmal
durchlesen, um zu begreifen, dass dies Wirklichkeit war. Schweißperlen bildeten
sich auf seiner Stirn.
    Mr. Henderson war mit 61 Pfund zufrieden gewesen! Der Vertrag jedoch, den
er aufgrund der Bedingungen entwarf, die sein Sohn ihm vorgelegt hatte, war auf
130 Pfund ausgestellt und auch so von Richard Burling unterschrieben worden!
    Raunsley fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen zu wanken begann. Er
musste sich setzen. Der Preis für das alte Haus der Lady Florence war ihm von
Anfang an zu hoch vorgekommen, zwei Interessenten hatten deshalb ihr Angebot
auch zurückgezogen.
    Die Zeilen vor seinen Augen verschwammen. Sein Sohn hatte manipuliert! Gene
hatte einen falschen Preis genannt. Seine Hände zitterten, als er den Ordner
auf den Tisch zurückschob. Alles Blut war aus seinem Gesicht gewichen. Er griff
nach dem Telefonhörer. Er musste sich mit Mr. Henderson in Verbindung setzen
und den Fall klären und sich entschuldigen. Vielleicht war jetzt noch Zeit, das
Ganze als einen Irrtum hinzustellen. Die Zahlen konnten verwechselt worden
sein, irgendeine Ausrede würde ihm schon einfallen.
    Plötzlich klopfte es an die Tür. Er blickte auf und sagte mit dumpfer
Stimme: »Herein!«
    Seine Sekretärin trat über die Schwelle. Sie war jung, hübsch und
attraktiv. Ihr Make-up war so geschickt aufgetragen, dass man es beinahe als
kunstvoll bezeichnen konnte. Sie musste morgens eine kleine Ewigkeit brauchen,
um sich zu schminken.
    »Da ist ein Herr, Mister Raunsley.«
    »Ich bin für niemand zu sprechen.« Er erschrak vor seiner eigenen Stimme.
    »Er sagt, es sei wichtig und er wolle zu Ihrem Sohn Gene.«
    Der Name seines Sohnes genügte, um ihn in die Wirklichkeit zurückzureißen.
»Führen Sie ihn in mein Büro, Peggy!«
    »Jawohl, Mister Raunsley.« Sie zog leise die Tür hinter sich zu. Der Duft
eines rassigen Parfüms blieb in dem Raum zurück. Raunsley erhob sich. Langsam
ging er in sein Büro hinüber. Er wirkte ernst und niedergeschlagen.
    Kaum hatte er Platz genommen, wurde die Sprechanlage aktiviert.
    Die Stimme der hübschen Peggy, leise und geheimnisvoll, als gelte es, einem
Liebhaber etwas ins Ohr zu flüstern, kündigte den Gast an.
    »Mister Walt Donan, Mister Raunsley.«
    »Soll hereinkommen.«
    Walt Donan war etwa im

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