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0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

0260 - Ein Totenopfer für Clarissa

Titel: 0260 - Ein Totenopfer für Clarissa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Beretta hatte ich gezogen und die Lampe in die linke Hand gewechselt.
    Wer lauerte vor mir?
    Es war kein gutes Gefühl zu wissen, daß ich vielleicht von Feinden umgeben war, die mir ans Leder wollten und die ich nicht sehen konnte.
    Ich konnte überhaupt nichts sehen und traute mich auch nicht, die kleine Lampe einzuschalten.
    Ich verließ mich ganz auf mein Gehör.
    Alles blieb still. Wenn wenigstens das Heulen erklungen wäre, hätte ich ein Zeichen bekommen.
    Kaum war der Gedanke in meinem Hirn aufgezuckt, als ich es wieder vernahm. Und abermals fiel mir der Vergleich mit den aufgestellten, leeren Flaschen ein.
    Mir rann eine Gänsehaut über den Rücken. Ich geriet ins Schwitzen, Furcht keimte in mir auf, wobei es mir immer schwerer fiel, meinen Atem unter Kontrolle zu halten.
    Waren da nicht Schritte?
    Nachdem das Heulen verklungen war, glaubte ich, sie zu hören, und ich setzte einfach alles auf eine Karte.
    Meinen rechten Arm schwang ich zur Seite, drehte dabei das Handgelenk und schaltete meine Lampe ein.
    Der Strahl stach aus der Öffnung – und fand ein Ziel.
    Ich hatte die Lampe etwas schräg nach oben gewinkelt, so daß sie haargenau das flache Gesicht und den viereckigen Schädel eines der Wesen traf, das ich bereits in London gesehen hatte.
    Diesmal sah ich nur eines dieser Wesen. Was mir allerdings völlig reichte, denn den rechten Arm hatte es in die Höhe geschwungen, um die mir unbekannte Waffe auf mich zu schleudern…
    ***
    Nadine, die Wölfin, wußte kaum, was mit ihr geschah. Sie wurde zusammen mit Kara und Myxin in den magischen Sog hineingerissen, und als sie einen Gegendruck spürte, da stellte sie fest, daß sie sich woanders befand.
    Eine völlig andere Umgebung hatte sie aufgenommen. Sie sah Hügel, viel Wald, hörte und entdeckte einen kleinen Bach, und sie sah die gewaltigen vier Steine, die so standen, daß sie die Enden eines Quadrates bildeten.
    Nadine selbst war keine normale Wölfin. Die Seele eines Menschen, der Körper eines Tieres. Von beidem leitete sich ihr besonderer Instinkt ab. Genauer hieß das, sie konnte ohne weiteres feststellen, daß sie sich in einem Gebiet befand, das magisch aufgeladen war. Zwischen den Steinen schwebte etwas.
    Erklären konnte sie es sich natürlich nicht, aber ihre Reaktionen bewiesen, daß sie die Magie gewittert hatte. So schauten Kara und Myxin zu, wie die Wölfin im Kreis lief, sich dabei ziemlich aufgeregt gab und herausfinden wollte, was geschehen war.
    Sie lief von einem Stein zum anderen, blieb davor stehen und strich mit ihrer Schnauze daran entlang.
    Myxin und Kara mischten sich nicht ein.
    »Ob sie John Sinclair wittert?« fragte Myxin.
    »Kann sie das denn?«
    »Sie wird gemerkt haben, daß er sich zumindest hier befunden hat«, gab Myxin zurück.
    »Das kann allerdings sein. Oder aber«, Kara ging einige Schritte vor, »sie spürt den Wolfszauber, schließlich gehört sie selbst zu dieser Gattung.«
    »Wenn beides zutrifft, könnte es eine Chance geben, John Sinclair zurückzuholen«, behauptete Myxin. »Ich möchte Nadine als Katalysator benutzen und John eine Brücke bauen, durch die er wieder in das Gebiet der flaming stones zurückkehrt.«
    Karas Blicke steckten voller Zweifel, sie sagte jedoch nichts.
    »Hast du etwas dagegen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich frage mich nur, wie du es anstellen willst?«
    »Ist es uns vorher nicht auch gelungen, einen Kontakt herzustellen? Wir sahen erst den Schatten des Kreuzes und dann den des Wolfs.«
    Kara hob die Schultern. »Sicher, das stimmt, doch beim erstenmal ist es mehr oder weniger freiwillig geschehen, nun müssen wir nachhelfen. Ob das gelingt, ist fraglich.«
    Myxins Augen funkelten. »Du und dein Pessimismus. So kenne ich dich nicht. Es ist einen Versuch wert, Kara. Laß uns beginnen, und ich schlage vor, daß du dein Schwert nimmst.«
    Die Schöne aus dem Totenreich nickte. Myxins Worte, die so eindringlich gesprochen waren, hatten sie letztendlich überzeugt.
    Sie zog das Schwert mit der goldenen Klinge aus dem Gürtel.
    Es war ein Erbteil ihres Vaters, des Atlanters Delios. An seinem Sterbebett hatte sie ihm versprechen müssen, dieses Erbe in Ehren zu halten und das Schwert nur dann einzusetzen, wenn sie im Kampf für die Kräfte des Lichts, des Guten, stand.
    Die Klinge war sehr schmal. Sie zeigte sich ein wenig gebogen, und der Griff besaß die Form, die genau in die Hand der Frau mit den schwarzen Haaren paßte.
    Diagonal schritt Kara jeweils auf die Steine zu. Mit dem

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