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0260 - Sie jagten ihn durch Florida

0260 - Sie jagten ihn durch Florida

Titel: 0260 - Sie jagten ihn durch Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie jagten ihn durch Florida
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bringen.
    ***
    Auf der Shirokko wurde emsig gearbeitet. Der Kapitän trug heute einen Sweater und gab seine Befehle. Dora kam mir entgegen und drückte meine Hand. Ihr Blick streifte mein Gepäck und sie lächelte.
    »Du bleibst also, Jerry?«
    Ich nickte. »Wenn es dir nichts ausmacht, Dora? Ein paar Tage wenigstens, dann sehe ich mich nach einem Zimmer um.«
    »Wohnst du nicht mehr mit deinem Kollegen zusammen?«, fragte sie.
    »No. Man hat mich fristlos entlassen. Ich weiß noch nicht, was ich machen soll.«
    Ich fischte das Telegramm aus der Tasche und gab es ihr. Sie las es durch und sah mich dann nachdenklich an. Dann gab sie es mir zurück und hakte sich bei mir ein.
    »Komm herunter, Jerry! Jetzt trinken wir erst einen Schluck zur Begrüßung. Deine Entlassung ist kein Grund, dass du dir graue Haare wachsen lässt. Wir werden schon etwas finden. Die Vereinigten Staaten bestehen schließlich nicht nur aus New York und Miami.«
    Mit diesen Worten zog sie mich zu der Treppe, dife zu den Kabinen hinunterführte. Eine Minute später waren wir mit einem eisgekühlten Whisky allein.
    »Cheerio, Jerry!«
    »Cheerio, Dora!«
    Wir tranken. Dann setzte sie ihr Glas ab und beugte sich zu mir herüber. Ich schob sie sacht zurück.
    »Lass diesen Unsinn, Dora! Du bist schließlich verheiratet.«
    Verärgert stand sie auf und ging in dem engen Raum auf und ab.
    »Verheiratet nennst du das? Meine Ehe mit Victor ist eine Farce, verstehst du, Jerry? Eine Farce, um die Öffentlichkeit zu täuschen. Er hat längst eine andere kennen gelernt, mit der er sich in Hollywood amüsiert. Scheiden lassen möchte sich der noble Herr, aber da hat er sich geirrt. Den Gefallen tue ich ihm nicht. Er wollte mich zu einer Schauspielerin machen. Vielleicht träumen Millionen Mädchen davon, doch mir liegt nichts daran. Ich möchte ein freier Mensch sein, Jerry, und kein schablonenhaftes Pinup-Girl. Aber das versteht Victor natürlich nicht.«
    Sie griff nach dem Glas und leerte es auf einen Zug.
    »Victor Ashley«, sagte sie höhnisch, »der geniale Künstler. Wenn seine Umwelt wüsste, welch ein Jammerlappen er ist.«
    »Warum hast du ihn geheiratet, Dora?«
    Ein bezauberndes Lächeln machte sie sofort wieder anziehend.
    »Weil ich eine Schwäche für jede Art von Luxus habe, Jerry. Aber ich bin heute nicht mehr auf Victors Bankkonto angewiesen. Ich besitze selbst Geld. Freunde haben für mich an der Böse spekuliert und zum Glück mit Gewinn.«
    Ich spielte, mit dem Glas in meiner Hand. Die Eisstückchen klirrten scheppernd gegen den Rand.
    »Warum lässt du dich dann nicht scheiden?«
    Sie musterte mich lange und eindringlich.
    »Ja, warum eigentlich nicht?«, meinte sie leise. »Jetzt würde ich mich scheiden lassen, und daran bist du schuld.«
    »Ich? Was habe ich damit zu tun, Dora?«
    »Mit dem einzigen Motiv, das eine Frau jede Dummheit begehen lässt. Ich habe mich verliebt, Mr. Stacy. Wenn Ihnen das noch nicht genügt, dann sage ich Ihnen auch noch, in wen.«
    Ich wehrte ab. »Lieber nicht, Dora. Dein Motiv könnte zu einleuchtend sein. Lassen wir es lieber.«
    Sie näherte sich mir. Als ich ihr Gesicht von Nahem sah, spürte ich eine jähe Ernüchterung in mir. So groß hatte ich ihr Gesicht schon einmal vor mir gesehen. Und plötzlich fiel mir alles wieder ein. Am Ufer des Mirror Lake war es gewesen. Als ich das Bewusstsein verlor, nahm ich dieses Gesicht mit den schön geschwungenen Augenbrauen und den vollen roten Lippen in die Traumwelt mit hinüber.
    Dora Ashley, oder wer sie sonst sein mochte, war faszinierend. Unter anderen Umständen wäre ein Flirt mit ihr ein Vergnügen gewesen. Ihre Schönheit war geradezu beklemmend. Sicherlich war sie in mich verliebt. Nur aus diesem Grunde war ich noch am Leben. Alle meine unerklärlichen Erlebnisse hatten nur einen Zweck gehabt. Ich sollte vor der Polizei und allen Menschen in Miami als ein Phantast dastehen, damit man mir die Geschichte mit der Toten an Bord nicht glauben sollte. Diese Frau war eine Mörderin. Um diesen Fall zu lösen, musste ich ihr Spiel spielen.
    Der geringste Fehler konnte mich das Leben kosten. Ich musste so tun, als ob mich die Sache gar nicht mehr interessierte, und ich musste außerdem mit ihr flirten. Einmal musste sie sich doch verraten.
    Ich stand auf. »Die letzte Nacht hat mich sehr mitgenommen, Dora. Ich bin müde. Erlaubst du mir, erst einmal richtig auszuschlafen? Wahrscheinlich werde ich von einer bezaubernden Frau träumen.«
    ***
    Als ich am

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