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0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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ausgelegt.
    Die Lia Fail war gespannt, wie er darauf reagieren würde, daß ihm völlig unerwartet ein weibliches Kuckucksei untergejubelt worden war. Eins mit dem schönen Namen Nicole…
    ***
    Paddy hockte auf einem Hocker neben der Couch, auf der Cathy schlief, als er durch das Geräusch der sich öffnenden und anschließend wieder ins Schloß fallenden Tür der Gaststube aufgeschreckt wurde.
    Er fuhr zusammen, weil er etwas eingenickt war und sah zur Kaminuhr, die erst zehn Uhr vormittags anzeigte. Die Zeit, zu der er den Pub normalerweise öffnete.
    Aber heute hatte er gleich nach Zamorras Abfahrt ein Pappschild an der Außentür befestigt, mit dem Hinweis, daß der Pub bis auf unbestimmte Zeit geschlossen war. Der Doc hatte ihm dazu geraten, weil Cathy seiner Ansicht nach vor allem unbedingte Ruhe brauchte.
    Und wenn Paddy das Mädchen auch oft genug eine alte Schlampe nannte, so hing er doch sehr an ihr. Deshalb waren die Ratschläge des Does in diesem speziellen Fall ausnahmsweise mal Gesetz für ihn, auch wenn er dadurch alle männlichen Dorfbewohner über zwanzig Jahre verärgern würde, die zu seinen Stammgästen zählten und regelmäßig zu einem kleinen Frühschoppen vor dem Essen bei ihm auftauchten.
    Aber jetzt schien doch einer seine Brille beim Glaser gelassen und den Pub betreten zu haben…
    Paddy stand auf.
    Ein schwieriges Geschäft, wenn man ein solches Biergeschwür wie der Wirt vor sich herschaukeln mußte. Aber Paddy meisterte das Problem souverän.
    Er warf einen letzten Blick auf das schlafende Mädchen, dessen Gesichtshaut unnatürlich bleich und transparent wirkte, dann verließ er den Wohnraum, um hinüber in die Gaststube zu gehen.
    Als er durch die Verbindungstür trat, stellte er überrascht fest, daß er sich geirrt hatte.
    Es war kein Gast da.
    Der Schankraum war leer.
    Totenstille herrschte, nicht einmal aus dem Keller, wo dieser verhexte Amerikaner untergebracht war, drangen irgendwelche Geräusche.
    Aber gerade dieses Fehlen jeglichen Lärms ließ Paddy stutzen.
    Er konnte sich nicht erinnern, daß es jemals so still im ganzen Haus gewesen war.
    Direkt unheimlich.
    Plötzlich hoffte er, daß dieser Zamorra so bald wie möglich zurückkehrte.
    Mit einem zum Tier gewordenen Burschen im Keller und einer Kranken im Wohnzimmer fühlte er sich alles andere als behaglich.
    Paddy wollte gerade wieder zu Cathy zurückkehren, als ihn das Geräusch aus einem der oberen Räume erreichte!
    Etwas fiel laut scheppernd zu Boden. Eine Schüssel, ein Eimer oder sonstwas Paddy hatte das Gefühl, als ramme ihm jemand seine Faust direkt auf die empfindlichste Stelle: seinen Bauch. Ihm wurde ganz flau in der Verdauungsgegend.
    Doch dann fiel ihm etwas ein, und er beruhigte sich selbst.
    Zamorra!
    Natürlich - warum war er nicht gleich darauf gekommen, der Franzose war zurückgekehrt! Deshalb auch das Geräusch an der Tür, die nicht abgeschlossen war!
    Paddy war zufrieden mit sich und seiner Kombinationsgabe und wollte sich letztere nur noch bestätigen lassen. Deshalb schob er seine zwei Zentner gekonnt zwischen den Tischen hindurch zu der Wirtshaustür und warf einen Blick nach draußen.
    Sein Selbstvertrauen wurde stark erschüttert, als er sah, daß allerhand auf der Straße los war, nur der unverwechselbare Jaguar war nirgends zu sehen!
    Kein Wagen, kein Zamorra! schlußfolgerte der Wirt und wurde ganz bleich unter der Nasenwurzel.
    Ihm war plötzlich wieder alles andere als wohl zumute, wenn er daran dachte, daß er ins Haus zurückkehren sollte.
    Sein Blick wanderte hilfesuchend die Straße hinauf und hinunter, aber es war, als hätte sich heute alles und jeder gegen ihn verschworen, denn von seinen Stammgästen war keine einzige Säufernase weit und breit zu entdecken!
    Verdammt, dachte Paddy, warum war er nur so hirnrissig gewesen und hatte auf den alten Quacksalber gehört. Hätte er das Schild nicht aufgehängt, wäre seine Gaststube jetzt gefüllt mit einigen bärenstarken Typen gewesen.
    Aber so…
    Der Wirt überlegte, ob er hier draußen auf die Rückkehr des Dämonenjägers warten sollte.
    In diesem Augenblick öffnete sich hinter Paddy die Tür zum Pub, die er wieder zugedrückt hatte.
    Mehrere kräftige Hände packten den völlig überraschten Wirt von hinten und zerrten ihn mit einem heftigen Ruck zurück ins Innere der Gaststube.
    Paddy versuchte zu schreien, kam aber nicht mehr dazu.
    Die Tür flog wieder zurück ins Schloß.
    Kein Mensch im Ort hatte irgend etwas von dem

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