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0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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er weit genug vom Haus entfernt war…
    AA
    Immer wieder sah er sich um.
    Nichts rührte sich.
    Dann stand er am Wagen, an der Fahrertür. Vorsichtig streckte er die Hand aus, schloß sie um den Griff und öffnete. Nichts geschah.
    »Steig ein«, sagte er.
    Nicole wieselte um den Wagen herum auf die linke Seite und ließ sich auf den Beifahrersitz gleiten. Zamorra klemmte sich hinters Lenkrad, zog die Tür zu und lehnte Gwaiyur rechts von sich an.
    Der Zündschlüssel steckte noch immer. Hier klaute niemand Autos. Zamorra drehte ihn. Der Zwölfzylinder-Motor begann zu schnurren.
    »Dann los«, brummte Zamorra erleichtert.
    Im gleichen Moment zuckten von hinten zwei Hände hoch und schlossen sich wie Stahlklammern um Nicoles Hals.
    ***
    Das war der Angriff, den Zamorra befürchtet hatte! Er schalt sich einen Narren, daß er nur auf die Umgebung geachtet hatte, nicht aber auf das Innere des Wagens. Das rächte sich jetzt - an Nicole!
    Sie stöhnte auf. Reflexartig fuhren ihre Hände nach hinten, zu den Pranken, die sie umklammerten. Zamorra fuhr herum. Seine Faust traf den Kopf des Mannes, der da so plötzlich aus dem Fußraum zwischen Vordersitzen und Rückbank aufgetaucht war.
    Ein Mann! Kein Tier!
    Das war Bill Fleming!
    Zamorra begriff’s erst, als Bill aufstöhnte und auf die Rückbank zurückfiel. Sein Griff löste sich. Nicole ließ sich nach links aus dem Wagen fallen. Da flog die Fondtür auf. Bill hatte sich schon wieder von Zamorras Fausthieb erholt und setzte nach!
    Rechts sprang Zamorra aus dem Wagen. Er riß das Schwert hoch. Es widerstrebte ihm, damit zuzuschlagen, aber vielleicht konnte er Bill betäuben. Dazu mußte er aber erst einmal um den Wagen herum. Er sah, wie Nicole stolperte und aufschrie. Schon war Bill über ihr. Nicole wehrte sich nur mit halber Kraft. Sie hatte Hemmungen, gegen den Freund anzugehen.
    Zamorra kam heran.
    »Bill!« schrie er. »Hör auf! Komm zu dir!«
    Der Amerikaner schüttelte Nicole heftig durch. Sie, die sonst mit einem Mann spielend fertig wurde, wagte nicht, ihre Karatekünste gegen ihn einzusetzen, weil sie ihn nicht verletzen wollte. Zamorra drehte das Schwert und hieb mit dem Knauf zu. Bill sank benommen zur Seite. Nicole kroch in Sicherheit und richtete sich auf.
    Bill knurrte drohend.
    Zamorra griff in die Tasche und zog den Kristallsplitter heraus. »Da haben wir dich ja rascher gefunden, als wir dachten«, sagte er. »Halte mal einen Moment still.«
    Den Gefallen tat ihm der Amerikaner nicht. Bill überwand seine Benommenheit überraschend schnell, drehte sich und setzte eine Beinschere an. Zamorra stürzte hart. Schwert und Kristallsplitter entfielen seinen Händen. Der Kristall kullerte irgendwohin. Zamorra stöhnte enttäuscht auf. Er sah den Splitter nicht mehr!
    Das hätte nicht passieren dürfen!
    Als er sich aufrichten wollte, erwischte Bill ihn mit einem gemeinen Tritt. Zamorra krümmte sich zusammen. Er bestand sekundenlang nur noch aus fleischgewordenem Schmerz. Wie durch dicke Nebelschleier sah er, wie Bill Gwaiyur aufhob und sich damit der entsetzten Nicole näherte.
    Irgendwie fand Zamorra noch Zeit, sich zu wundem. Gwaiyur ließ sich normalerweise nicht von jedem führen. Das Schwert suchte sich selbst aus, ob es für das Gute oder das Böse kämpfen wollte. Derzeit lag es gut in Zamorras Hand, aber auch Bill konnte es führen! Das mußte daran liegen, daß irgendwo tief in seinem Innern noch eine positive Kraft war und Gwaiyur sich nicht entschließen konnte, ihm den Dienst zu verweigern, solange es für das Gute focht. Und so konnte Bill das Schwert mißbrauchen!
    Er schwang es gegen Nicole.
    Die begriff endlich, daß sie mit härteren Bandagen kämpfen mußte, wenn es ihr nicht ans Leben gehen sollte. Jetzt endlich besann sie sich ihrer Tricks und setzte sie ein. Sie wurde zu einem rasenden Wirbelwind. Gwaiyur ñog durch die Luft, schepperte gegen den Kofferraum des Jaguar und hinterließ einen langen Kratzer im Lack. Bill Fleming röhrte wie ein angeschossener Hirsch. Er flog förmlich zur Seite, drehte sich, ruderte mit den Armen wie Windmühlenflügel und kam hart zu Fall.
    Reglos blieb er liegen.
    »Was?« schrie Nicole auf und kam heran. »Bill! Bill! Was ist mit dir? Bist du verletzt?«
    Bill rührte sich immer noch nicht.
    Langsam wich der Schmerz und der Nebel von Zamorra. Der Parapsychologe erhob sich und schleppte sich zu seinem amerikanischen Freund. Nicole war schon da. »Hoffentlich habe ich ihn nicht umgebracht!« keuchte sie

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