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0261 - Im Bann der Tiermenschen

0261 - Im Bann der Tiermenschen

Titel: 0261 - Im Bann der Tiermenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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waghalsigen Sprung rückwärts. Mit einem tief gegen ihre Beine geführten Hieb wollte er sie zu Fall bringen, aber sie schnellte sich in die Höhe wie eine Katze und sprang ihn dabei an, die Hände vorgestreckt, die Finger gespreizt. Sie zielte im Sprung nach seinen Augen.
    Aber sie erreichte ihn nicht.
    Der Panther war da!
    Dumpf prallten zwei Körper direkt vor dem taumelnden Zamorra gegeneinander. Cathy schrie, und der Panther fauchte. Zamorra faßte Gwaiyur jetzt mit beiden Händen. Er schob die beiden miteinander ringenden Körper zur Seite und versuchte abermals njit dem Schwert nach der Lia Fail zu stoßen.
    Da packte ihn die Kraft der Hexe selbst.
    Und sie schleuderte ihn hinaus aus dem Kristallei. Hinaus aus dem Versteck im See. Hinaus ins Licht.
    ***
    Er tauchte in seinem Zimmer in der Witche’s Caverne wieder auf, prallte noch in der Bewegung gegen einen Schrank und kam dann erst wieder einigermaßen zu sich.
    »Nicole!« schrie er.
    Da tauchte sie auf - in Schwärze und Leuchten. Ihre Hände waren noch um die Gegnerin gekrallt, die längst nicht mehr da war.
    Nicole in menschlicher Gestalt.
    »Nici!« rief Zamorra. Er schleuderte Gwaiyur aufs Bett. Es war ihm in diesem Moment völlig gleich, ob Nicole sich im nächsten Moment wieder in ein reißendes Raubtier verwandeln würde oder nicht. Er wollte sie in seine Arme schließen, aber sie wich vor ihm zurück.
    »Ich versaue dir ja die Kleidung«, sagte sie.
    Abrupt blieb er stehen und starrte sie an. Die großen roten Flecken. »Ist - das dein Blut?« stieß er hervor. »Bist du verletzt?«
    Sie konnte schon wieder lächeln, aber es war verkrampft. »Das muß von Cathy sein«, sagte sie. »Die Hexe hat uns rausgeschmissen, nicht wahr?«
    Er nickte stumm.
    »Komm mit hinüber zu mir«, sagte sie. »Ich muß mich ein wenig erfrischen. Paß du auf, daß niemand uns überrascht.«
    Sie wechselten das Zimmer. Zamorra nahm das Schwert vorsichtshalber mit. Mangels einer Dusche bediente sich Nicole etwas umständlich im Waschbecken und legte frische Kleidung an. Zamorra lehnte an der Tür und lauschte nach draußen. »Das Dorf ist seltsam ruhig«, sagte er.
    Nicole nickte. »Ich bin sicher, daß es keinen einzigen normalen Menschen mehr hier gibt. Die Rache der Hexe funktioniert. Nach dreizehn mal dreizehn Jahren hat sich der Fluch erfüllt.«
    Zamorra hob die Brauen. »Keine Chance für uns, ihn zu beseitigen«, murmelte er bedrückt. »Wir hatten keine Chance… so etwas habe ich noch nie erlebt.«
    Nicole ließ sich auf der Bettkante nieder. Deutlich sah Zamorra das Hexenmal auf ihrer Stirn. Sie sah ihn an: »Wir sind auch noch niemals unter so falschen Voraussetzungen an eine Sache herangegangen wie diesmal. Wir suchen einen Druidenstein und finden einen Hexenfluch. Wir waren doch total unvorbereitet. Die Hexe hat uns überrascht.«
    Zamorra trat zum Fenster. »Sie hatte auch dort unten keine Gewalt über dich?« fragte er.
    »Doch«, erwiderte Nicole. »Aber nur bis zu dem Moment, als Cathy gegen dich kämpfte. Da brannte irgendwie eine Sicherung durch. Und als die Lage nahezu unhaltbar wurde, hat die Hexe uns rausgeschmissen.«
    »Wenn ich wüßte, was es mit Cathy auf sich hat«, sagte Zamorra. »Sie hat rotes Blut, also kann sie doch nicht dämonisch sein. Lebt sie noch?«
    Nicole nickte stumm.
    »Wir müssen wieder nach unten«, sagte Zamorra. »In den See. Der Hinauswurf verrät mir, daß die Lia Fail dort unten gar nicht so unverwundbar ist, wie sie mir erschien. Wir müssen sie dort unten angreifen und ausschalten.«
    »Sie hätte ihre Tiere zu Hilfe rufen können«, sagte Nicole. »Ich verstehe nicht, warum sie es nicht tat.«
    »Vielleicht braucht sie diese anderswo«, versetzte Zamorra. »Hier oben im Dorf.«
    Nicole schluckte. »Richtig«, erkannte sie. »Ja… sie flüsterte mir mit ihren bösen Gedanken noch etwas zu. Das Dorf ist jetzt unter ihrer Kontrolle. Sie hat die absolute Macht.«
    Zamorra wandte sich um und stützte sich auf das Schwert, die Spitze auf den Teppich gedrückt. Er sah Nicole an. »Ich denke, daß ich mich auf dich verlassen kann, nicht wahr?« fragte er.
    »Hier oben auf jeden Fall.«
    »Gut. Wir zwei fahren in die nächste Stadt. Wir besorgen Taucherausrüstungen und stoßen auf unsere Weise in die Tiefe vor. Wenn die Hexe vernichtet ist, werden wir weitersehen. Dann kümmern wir uns um die Verwandelten.«
    »Um Bill«, sagte Nicole leise.
    Zamorra nickte. Zwischen ihnen dreien bestand ein enges Freundschaftsband, und es

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