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0261 - Im Schatten des Würgers

0261 - Im Schatten des Würgers

Titel: 0261 - Im Schatten des Würgers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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in die Flamme des Feuerzeuges gefallen. Der Riese stürzte zu Boden. Es gab einen dumpfen Ton, als er auf den Teppich plumpste.
    Florence schrie gellend auf.
    Ich wandte den Kopf und sah zwei Gestalten, die in der gleichen Art wie der Riese vermummt waren und mit Messern in den Fäusten auf mich eindrangen. Der erste war nur noch anderthalb Yard entfernt.
    In der Linken hielt ich immer noch däs brennende Feuerzeug, die einzige. Beleuchtung.
    Wieder schrie Florence angstvoll auf. Über die Schulter meines vordersten Angreifers konnte ich einen schnellen Blick werfen. Ein vierter Mann — ebenfalls vermummt — hielt Florence an der Kehle gepackt. Ich sah das angstverzerrte Gesicht der Frau. Ich sah, wie der Vermummte ihren Hals zusammenschnürte.
    Es gab keinen Zweifel darüber, daß es sich hier nicht um einen Raubüberfall handelte, der nur unsere Brieftaschen zum Ziel hatte. Was sich hier abspielte, war geplanter Mord. Eine Falle war uns gestellt worden, und wenn ich mich nicht ganz energisch meiner Haut wehrte, waren Florences und mein Leben keinen alten Hut mehr wert.
    Diese Überlegung fuhr mir blitzschnell durch das Hirn.
    Mein rechtes Bein schnellte vor, und die Schuhspitze landete ziemlich genau dort, wo sich eine Kniescheibe des Messerhelden vermuten ließ. Er stieß einen Schrei aus, kam aus dem Tritt und stolperte vorwärts. Er lief genau in meinen rechten Haken, der punktgenau auf der Kinnspitze saß.
    Um diesen Gegner brauchte ich mich nicht mehr zu kümmern. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem dritten zu und kam um ein weniges zu spät.
    Das Messer blitzte dicht vor mir. Die Klinge fuhr auf mich herab, und ich konnte nur noch mit dem linken Arm abwehren. Zwar entging ich dem Stich, aber das Feuerzeug verlöschte ob der heftigen Erschütterung.
    Das Zimmer waf jetzt in undurchdringliche Finsternis gehüllt.
    Blitzschnell zog ich die Pistole.
    Ich ließ das Feuerzeug, das mir zum Glück nicht entfallen war, wieder aufflammen. Der Gegner Nummer drei stand noch unmittelbar vor mir. Er hatte den Arm erhoben und wollte soeben die Klinge wieder auf mich herabfahren lassen. Mitten in der Bewegung erstarrte der Verbrecher, als ich ihm unsanft den Lauf meiner Smith and Wesson gegen den Bauch stieß.
    »Laß das Messer fallen!«
    Er gehorchte.
    Ich holte blitzschnell aus.
    Das Gewicht der Smith and Wesson 38er Special ist beträchtlich. Ich hatte genau berechnet. Die Wucht mußte ausreichen, den Gegner zu betäuben, ohne daß die Schädeldecke zertrümmert wurde.
    Der dritte Verbrecher suchte den Teppich auf, und ich war mit wenigen Sätzen bei Florence, die bewegungslos in den Armen des vierten hing.
    Ich hielt in der Linken das Feuerzeug, das auf keinen Fall verlöschen sollte. Aus diesem Grunde streckte ich den linken Arm weit zur Seite. Mit der Rechten ging ich wild punchend auf meinen Gegner los. Dieser benahm sich wie ein asiatischer Boxkämpfer, das heißt, er benutzte nicht nur die Fäuste, sondern auch die Füße. Ich war zu einem dauernden Vor- und Zurückspringen gezwungen. Ich hatte nur meine Rechte als Waffe. — Die Pistole hatte ich in die Schulterhalfter zurückgesteckt, was ich besser nicht getan hätte. — Mein Gegner dagegen bediente sich mehrerer Schlagwerkzeuge. Eine Faust also gegen zwei Füße und zwei Fäuste.
    Kein Wunder, daß ich anfangs im Nachteil war. Zwar konnte mich der Vermummte keinen Augenblick ernsthaft gefährden, aber ich hatte genug zu tun, um seinen Schlägen auszuweichen, und ich konnte selbst keinen ordentlichen Treffer landen. Zu allem Unglück stolperte ich schließlich noch über Florence, die vor dem Schrank auf dem Teppich lag. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, nahm ich den linken Arm nach vorn, erhielt im gleichen Augenblick einen Hieb gegen den Unterarm und ließ das Feuerzeug fallen. Er verlöschte.' Wieder war der Raum in Finsternis getaucht.
    Während ich vorsichtig nach dem Feuerzeug tastete, hörte ich Geräusche an dör Tür. Etwas streifte meine rechte Schulter. Ich griff danach, bekam Stoff zu fassen. Sofort wurde mir der Stoff aus der Hand gerissen.
    Schritte! Keuchen! Ein Fluch, dem ein Poltern folgte.
    Dann fiel die Zimmertür ins Schloß. Ich hörte, wie ein Schlüssel gedreht wurde.
    Meine Finger stießen gegen das Feuerzeug.
    ***
    Als der Raum von der kleinen Flamme spärlich erhellt wurde, stellte ich fest, daß keiner der vier Verbrecher mehr anwesend war. Meine Betäubungen hatten nicht sehr lange vorgehalten.
    Die Wohnungstür wurde

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