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0261 - Im Schatten des Würgers

0261 - Im Schatten des Würgers

Titel: 0261 - Im Schatten des Würgers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Kalmuczak
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Männer eigentlich hereingekommen?«
    »Keine Ahnung. Sie müssen die Tür aufgebrochen haben. Davon haben wir allerdings nichts vernommen.«
    »Die Eingangstür war offen, als wir kamen. Wahrscheinlich hat Callagham sie mit einem Nachschlüssel öffnen lassen. Was geschah weiter?«
    »Callagham behauptete, mein Kellner Allison sei ein Rauschgiftverteiler. Marihuana soll‘s gewesen sein. Er wollte unbedingt wissen, wo Allison wohne. Ich gab ihm die Adresse erst, als er drohte, mich zusammenschlagen zu lassen.«
    »Verdammt«, knirschte Phil. »Wo ist das Telefon. Ah, dort…«
    Phil trat zum Schreibtisch und wählte die Nummer des FBI — LE 5 77 00. Er ließ sich von Gerstein die Adresse des Kellners Allison geben und beauftragte Jimmy Reads und Walter Stein, bei Allison sofort nach dem Rechten zu sehen. Er teilte den Kollegen mit, um was es sich handelte. Als Phil den Hörer auf legte, sagte Gerstein:
    »Wahrscheinlich kommen Sie zu spät!«
    »Wieso? Callagham ist doch erst vor knapp fünf Minuten verschwunden. Bis zu der von Ihnen genannten Adresse fährt man jedoch mindestens eine Viertelstunde.«
    »Das stimmt«, sagte Gerstein. »Aber Callagham hat vor mindestens einer halben Stunde von hier aus telefoniert. Ich weiß nicht, mit wem. Aber er gab den Auftrag, man solle sich um Allison kümmern. Er gab die Adresse durch. Er hat dabei hämisch gelacht.«
    Für eine Minute war es still in dem Zimmer.
    Bibbo und Colon blickten stumpfsinnig vor sich hin. Der Kellner hatte sich zurückgelehnt. Er hielt die Augen geschlossen. Es sah aus, als ob er schliefe.
    Meyer Gerstein brach das Schweigen. »Mir fällt da noch etwas ein, das Sie interessieren dürfte: Callagham sagte, daß er mir Malcolm Messer auf den Leib hetzen wolle, wenn ich noch jemals eine Marihuananudel verkaufen würde.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Callagham sich mit Malcolm Messer zusammengetan hat?«
    »Offenbar, Mister Cotton. Genau weiß ich es nicht.«
    »Wie kam es eigentlich, daß sich Callagham plötzlich hinter uns auf der Treppe befand?« fragte Phil.
    »Als die Unterredung hier in dem Zimmer beendet war, sagte Callagham: ,Macht die drei fertig, damit sie nicht auf den Gedanken kommen, für Gersein ihre Haut zu riskieren. — Dann verschwand Callagham. Colon, Bibbo und Johnson haben sich dann auf dem Flur herumgeprügelt. Irgend jemand muß dabei das Licht ausgeschaltet haben. Ich weiß nicht, wer es war. Ich bekam einen Herzanfall und die Auseinandersetzung nur noch am Rande mit.«
    »Callagham hat in der schwarzen Limousine gesessen«, stellte Phil zu mir gewandt fest. »Er hat uns beobachtet und ist uns gefolgt. Unser Pech!«
    Ich nickte, überlegte sekundenlang und schoß dann eine weitere Frage auf Gerstein ab.
    »Sie sind herzkrank?«
    »Ja!«
    »Trinken Sie Alkohol?«
    Gerstein betrachtete mich einen Augenblick mißtrauisch. Seine Antwort kam stockend.
    »Nein! Das heißt, so ab und zu mal ein Gläschen… Manchmal schon… Aber selten!«
    »Sie trinken lieber Kaffee, was?«
    »Nein. Ich trinke nie Kaffee. Mein Arzt hat mir…«
    Der Barbesitzer schaltete schnell, aber nicht schnell genug. Er merkte, daß er sich vergaloppiert hatte. Aber es war bereits heraus.
    »Nun«, sagte ich freundlich. »Der Arzt hat mir… Wie geht's weiter?«
    »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen.«
    »Erstaunlich, wie schnell Sie schalten! Wirklich erstaunlich. Jetzt aber erklären Sie mir, wie es kommt, daß Allison Ihnen angeblich eine Tasse Kaffee brachte, gestern abend. Und gerade dabei erfuhren Sie angeblich von dem Mord und der Suche nach Malcolm Messer.«
    »Allison brachte mir keine Tasse Kaffee. Das habe ich nur aus Versehen gesagt. Eine falsche Vokabel — Sie verstehen! Allison brachte mir ein Glas Tomatensaft. Es steht übrigens noch auf dem Tisch neben meinem Bett im Schlafzimmer.«
    Ich grinste ihn an. »Und Allison weiß inzwischen genau, was er auszusagen hat. Nicht wahr? Ich bin nur gespannt, ob sich der Sergeant, der Sie bewachte, auch an das Glas Tomatensaft erinnern kann.«
    (Übrigens stellte ich später zu meinem Erstaunen fest, daß es mit dem Tomatensaft durchaus seine Richtigkeit hatte. Jedenfalls konnte sich der Sergeant an das Glas erinnern, das auf einem Tischchen in Gersteins Schlafzimmer gestanden hatte.)
    Wir fragten Colon, Bibbo und Johnson. Sie bestätigten in allen Einzelheiten die Angaben ihres Chefs. Aber ich war sicher, daß sie genauso gut beschworen hätten, für die Heilsarmee zu arbeiten oder zum Frühstück Milch

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