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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiß ich wirklich nicht. Ich meine, ich habe hier eine Verantwortung und kann doch nicht jeden…«
    »Jeden nicht«, sagte Suko, »aber Scotland Yard.«
    »Ja, ja, natürlich.« Er hob die Schultern und verschwand wieder in seiner Loge.
    Wir warteten. Jeder von uns zeigt eine gewisse Portion Ungeduld. Wir schauten uns an; traten von einem Fuß auf den anderen und hofften, daß wir Isabella Norton in einem normalen Zustand antrafen.
    Hinter der Haustür erschien eine Gestalt. Es war eine Frau, das konnten wir sehen. Ein Summer erklang in der Portiers-Loge, und der Mann öffnete.
    Die Frau betrat das Haus. Ich bemerkte es nebenbei. Sie zögerte, schaute sich suchend um und näherte sich dann dem Glaskasten.
    Jetzt nahm auch ich eine andere Haltung ein, drehte mich, konnte die Frau sehen und glaubte, von einem Donnerschlag getroffen zu werden.
    Ich kannte sie.
    Es war Miriam di Carlo!
    Auch sie hatte mich gesehen, blieb stehen, ihre Augen wurden groß und das Gesicht blaß. »John Sinclair«, flüsterte sie. »Himmel, damit habe ich nicht gerechnet.«
    »Das ist ein Zufall«, lachte ich und begrüßte sie herzlich.
    Miriam di Carlo war völlig durcheinander. »Dann ist sicherlich etwas daran.«
    »Woran?«
    »An meinem plötzlichen Sehen, Einfall oder Wissen. Wollen Sie auch zu Isabella Norton?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf, so daß ihre langen Haare flogen. »Nein, das kann kein Zufall sein. Das gibt es einfach nicht! Da steckt etwas dahinter.«
    »Möchtest du uns die Dame nicht mal vorstellen?« fragte Bill Conolly.
    »Sorry, Freunde, aber das ist Miriam di Carlo. Ich habe euch gegenüber ihren Namen bereits erwähnt« Und dann erklärte ich, auf welch eine Art und Weise ich die Bekanntschaft dieser Frau gemacht hatte.
    Das jedoch war Vergangenheit. Die Gegenwart und die nahe Zukunft interessierten uns viel mehr.
    Es ging um Isabella Norton. Wir hofften, mehr zu erfahren, wurden jedoch enttäuscht, als wir hörten, in welch einer Beziehung Miriam zu ihr stand.
    In gar keiner.
    Uns war allerdings bei ihrem Bericht klar geworden, daß sich Sheila und Shao nicht getäuscht hatten, als sie das Gesicht des Teufels sahen, denn sonst hätte Miriam nicht diese schreckliche Visage aufgemalt.
    »Was ist nun mit dem Schlüssel?« mischte sich der Portier ein. »Wollen Sie hoch oder nicht?«
    Bill Conolly drehte sich scharf um. »Natürlich wollen wir ihn. Und zu keinem ein Wort, verstanden?«
    »Ja, ja. Ich bin kein Schwätzer.«
    Zu viert näherten wir uns der schmalen Aufzugtür. Die Frau konnte sich noch immer nicht beruhigen. »Also damit hätte ich nicht gerechnet«, sagte sie. »Wie das Leben so spielt.«
    »Ich weiß nicht, was uns erwartet«, sagte ich zu ihr und reichte Suko den Schlüssel, damit er aufschließen konnte, »aber es könnte gefährlich werden, und da möchte ich Sie lieber aus der Schußlinie haben, Miriam, wenn Sie verstehen.«
    »Natürlich habe ich verstanden. Ich werde mich nur nicht daran halten.«
    Sie faßte nach meinem Arm. »Verstehen Sie doch! Ich muß wissen, was da vorgefallen ist.«
    Im Prinzip gab ich ihr recht. Ich hätte an ihrer Stelle auch nicht anders gehandelt.
    Suko hatte die Tür aufgezogen. »Ihr könnt einsteigen«, erklärte er und nickte.
    »Du machst das schon gut«, meinte Bill. »Bist du mal Türsteher gewesen?«
    »Klar, ich war der unheimliche Rufhalter und kassierte jedesmal Trinkgeld.«
    »Auch Scheine?«
    »Die besonders gern.«
    »Dann mal dir welche.« Bill grinste und betrat als letzter die Kabine, die eine dem Haus entsprechende luxuriöse Innenausstattung besaß. Die drei Wände waren gepolstert. Der Stoff schimmerte hellblau. Es gab nur wenig Knöpfe.
    Ich drückte auf den obersten, wo auch der Name der Penthouse-Mieterin stand.
    Wir hoben ab. Jedenfalls hatte ich das Gefühl. Es war vergleichbar mit dem Start eines Flugzeuges. Das mußte schon ein Expreßlift sein, der uns da nach oben schoß.
    Von der Seite her schaute ich Miriam di Carlo an. Sie hatte ihren Blick gesenkt und biß sich nachdenklich auf die Unterlippe. Ein gutes Gefühl schien sie nicht zu haben.
    »Ist was mit Ihnen?« erkundigte ich mich.
    Sie hob die Schultern. »Nein, eigentlich nicht, aber ich fühle mich, als würde ich in ein Vakuum fahren. Weshalb haben Sie sich vorher nicht angemeldet?«
    »Hätten Sie es an meiner Stelle getan?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Wir hatten uns mal geduzt. Damals, als wir fast allein in einem zerstörten London hockten. In einer Kneipe, wo die

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