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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Music-Box noch funktionierte und Miriam das Lied vom Tod geholt hatte. Da waren wir uns wie zwei Verschworene vorgekommen und hatten uns automatisch in einem vertrauten Tonfall unterhalten.
    Das war Vergangenheit. Jetzt kam mir Miriam di Carlo irgendwie fremd vor, ich hatte sie nach dem ersten Fall nicht mehr gesehen, und auch ihr rutschte das »Du« nicht über die Lippen.
    »Wir sind da«, sagte Suko. »Träumst du?«
    Er hatte mich gemeint. In der Tat hatte ich ein wenig geträumt und hob jetzt den Kopf. »Okay, dann geh mal.«
    »Die Tür ist noch nicht offen«, sagte der Chinese. Er schaute auf die silbrig glänzende Lifttür und hob die Schultern.
    »Zieh sie auf!« forderte Bill Conolly.
    Suko faßte nach dem Griff, und seine Hand schnellte sofort wieder zurück. »Verdammt, der ist glühendheiß.«
    Im selben Augenblick sagte Miriam di Carlo: »Wir sind in Gefahr. Da ist etwas…«
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, als blitzschnell die Wände des Aufzugs in Flammen standen und wir uns inmitten eines Feuerkäfigs befanden.
    Asmodis hatte zugeschlagen!
    ***
    Isabella Norton konnte sich nicht rühren. Sie lag steif wie ein Brett auf dem Rücken. Die grünen, seifigen Arme, unter deren dünner Haut es zuckte und pulsierte, hielten sie eisern fest.
    Obwohl sie selbst so beweglich waren, erinnerten sie an Klammern, und Isabella hatte Angst, daß ihr die Luft aus den Lungen gepreßt wurde.
    Über ihr schwebte der Teufel.
    In all seiner Widerlichkeit präsentierte er seine satanische Fratze, und allein der Blick flößte Isabella Angst ein. Der Satan war mächtig, sehr mächtig sogar, und er hatte Helfer, wie die beiden glitschigen Arme bewiesen.
    Im ersten Augenblick hatte sie Widerstand leisten wollen, diesen jedoch schnell aufgegeben, gegen den Druck kam sie nicht an. Das Untier, das da unten lauerte, kannte keine Gnade.
    Der Satan wollte etwas von ihr, das hatte er ihr im Geschäft bereits deutlich genug zu verstehen gegeben. Was konnte sie ihm geben? Was nahm sich der Teufel normalerweise von einem Menschen?
    Trotz ihrer schlimmen Lage arbeiteten die Gedanken klar und scharf. Es gelang ihr sogar, zurückzublicken und praktisch in die Jugend hineinzutauchen, wo sie Märchen und Sagen gelesen hatte, in denen der Teufel auch auftrat.
    Und er holte sich dort immer die Seele der Menschen!
    Die Seele!
    Tiefes Erschrecken zeichnete sie, als sie daran dachte. Der Teufel würde auch ihre an sich reißen, und er schien ihre Gedanken erraten zu haben, denn Isabella Norton vernahm über sich ein scharfes Flüstern. Es drang geradewegs aus der Teufelsfratze und fiel zischend auf sie herab.
    »Ich werde dir deine Seele nehmen und dich dafür mit Kräften belohnen, Isabella Norton. Nicht umsonst habe ich dich ausgesucht, denn deine Seele ist für mich etwas Besonderes. Freue dich auf deine Zukunft. Du wirst viel erleben.«
    Isabella verstand den Sinn der Worte nicht ganz. Ihr war allerdings klar, daß sie selbst nichts mehr tun konnte und sich ganz in die Hand des Teufels begeben hatte.
    Er begann.
    Abermals roch sie den widerlichen Schwefelgestank, der in einer Wolke durch das Zimmer schwang, und sie sah auch, daß sich der gelblich grüne Schein ausbreitete und ihr Bett wie ein wabernder Käfig umfing.
    Da bauten sich regelrechte Mauern aus Qualm neben der Liegestatt auf, und sie hatte die Augen weit aufgerissen, um wenigstens einen Teil dieser Mauern zu durchdringen.
    Isabella hatte Glück.
    Gestalten sah sie.
    Tanzende, wabernde und zuckende Wesen, manchmal gelblich und grün schimmernd und alle mit Köpfen versehen, die denen des Teufels haargenau glichen.
    Ein lautloser, gespenstischer Reigen hatte sich formiert. Isabella spürte die Wellen des Bösen genau. Sie kamen über sie, packten sie, glitten auf ihren Körper und waren mit ihren Händen überall. Sie hatte das Gefühl, als würden tastende Finger unter ihre Kleidung gleiten und wie ekelerregende Würmer ihre Haut berühren.
    »Der Teufel kommt!« vernahm sie das Wispern. »Er wird sich das holen, was er will…«
    Zuerst war es nur eine Stimme, die ihr das sagte. Eine zweite kam hinzu, eine dritte ebenfalls, eine vierte, und dann war sie eingekesselt von einem wilden Stimmenreigen, der sich steigerte und zu einem regelrechten Gewitter wurde.
    Von allen Seiten drangen die Stimmen auf sie ein. Ein Zischen, Hecheln und Wispern aus der Hölle, das sie seelisch fertigmachte, quälte und malträtierte sie.
    Und die dünnen grünen Klauen lagen nach wie vor auf

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