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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schossen vom Boden aus kerzengerade vor mir in die Höhe und bildeten, da sie dicht nebeneinander lagen — eine starre Wand.
    Konnte ich sie vernichten?
    Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hätte, das mich aber faszinierte und gleichzeitig auch erschreckte. Innerhalb der Flammen sah ich schemenhaft ein Gesicht. Irgendwie hatte ich es schon mal gesehen, und ich erinnerte mich in diesem Augenblick an den Seher, aber von ihm kannte ich ja nur die Augen.
    Das Gesicht hatte eine Stimme. Sie sagte Sätze, die ich sehr wohl verstand und mir unauslöschlich einprägte.
    »Sieben Tore des Unheils und des Schreckens gibt es, die du öffnen mußt, um den dunklen Gral zu finden. So sehen es die Schriften des Aibon vor. Doch jedes Tor ist eine tödliche Falle für den Menschen, der nicht guten Willens ist. Sieben Tore des Unheils. Wenn du sie öffnest, wirst du die Macht des dunklen Grals erkannt haben und Aibon verstehen lernen…«
    »Wer bist du, Aibon?« hauchte ich.
    »Der dunkle Gral will zurückkehren, aber der Teufel muß es verhindern. Sieben Tore des Unheils. Ich weiß nicht, ob du es jemals in deinem Leben schaffen wirst. Wir können dir nicht gut genug helfen, denn die Zeiten sind andere geworden, doch wenn du die sieben Tore findest, besitzt du die Macht über den dunklen Gral.«
    Im selben Augenblick fielen die Flammen wieder zusammen. Wir befanden uns in einem völlig normalen Fahrstuhl, ich drehte mich um und blickte meine Freunde an.
    Auch sie waren sprachlos.
    Suko, Miriam und Bill hatten das Gesicht ebenfalls gesehen und auch die Worte verstanden, dennoch konnten sie ebenso wenig damit anfangen wie ich.
    Die Tür öffnete sich.
    Ich trat sofort einen Schritt vor und stellte mich auf die Schwelle, um den Kontakt zu unterbrechen, damit die Tür nicht mehr zufallen konnte.
    »Versteht ihr das?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete Bill.
    »Von einem Aibon habe auch ich noch nichts gehört«, gab der Chinese ehrlich zu.
    Miriam hob nur die Schultern.
    »Dieser Aibon und der dunkle Gral müssen in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen«, murmelte ich.
    »Und die sieben Tore des Unheils«, fügte Bill hinzu.
    »Ja, auch die.«
    »Ich habe nichts davon gehört oder gelesen«, gab der Reporter zu. »Es war mir einfach unmöglich, mehr über den dunklen Gral herauszufinden. Ich habe zahlreiche Bücher gewälzt, Sagen, Legenden gelesen, aber vom dunklen Gral war nichts zu bekommen.«
    »Ob er mit Asmodis zusammenhängt?« fragte Suko.
    Ich hob die Schultern. »Schon möglich, dann müßte er auch gleichzeitig mit Isabella Norton zu tun haben.«
    »Das können wir ja herausfinden«, sagte Bill. Entschlossen ging er vor, ich machte Platz und ließ meine beiden Freunde aus dem Fahrstuhl.
    Miriam di Carlo folgte als letzte. Ihr lächelte ich zu, sie allerdings erwiderte mein Lächeln nicht.
    »Was ist mit Ihnen?« fragte ich.
    Scheu schaute sie mich an. »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Es wird etwas Schreckliches passieren. Wir stecken in einem Käfig, der uns vernichten kann.«
    »Noch leben wir.«
    »Ja, sicher…« Sie hob die Schultern. »Aber dieser Mann vorhin, das Gesicht. Wer war er?«
    »Ich weiß es nicht genau.«
    »Kann es der Seher gewesen sein?« Diese Frage stellte Suko, nicht Miriam.
    »Den Verdacht habe ich auch.«
    »Dann müßten er und Aibon ein- und dieselbe Person sein«, folgerte Bill Conolly.
    Ich lächelte. »Wenn das so einfach wäre, mein Lieber. Nein, daran glaube ich nicht.«
    Suko hob die Schultern und schritt über den dicken Teppich auf die Tür zum Penthouse zu. »Was soll die ganze Fragerei, die im Endeffekt doch nichts bringt. Kümmern wir uns um Isabella Norton. Sie scheint es nötiger zu haben.«
    Vor der Tür versammelten wir uns. Wir waren nicht direkt in die Wohnung gefahren, sondern in einem Vorflur gelandet, in dem besonders die große dunkle Tür aus Palisanderholz auffiel. Die hatte sicherlich ein kleines Vermögen gekostet.
    Neben der Tür sahen wir einen Klingelknopf. Er besaß eine gläserne Umrandung, der Knopf selbst schimmerte in einem hellen Rot.
    Bill schaute mich fragend an, als sich sein Finger dem Knopf näherte. Ich nickte, dann schellte der Reporter.
    Wir hörten einen Gong, der wohlklingend durch das Penthouse schwang.
    Falls Isabella Norton zu Hause war, würde sie öffnen, denn zu spät für einen Besucher war es noch nicht.
    Aus Erfahrung und auch dem seltsamen Feuerüberfall Tribut zollend, hatten wir uns rechts und links der Tür aufgebaut.

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