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0261 - Vom Teufel besessen

0261 - Vom Teufel besessen

Titel: 0261 - Vom Teufel besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht aufstehen?« wurde die echte Isabella gefragt.
    »Ja, aber…«
    »Zieh dich an!«
    »Und dann?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Isabella nickte. Sie drückte sich von der Bettkante hoch. Dabei zitterte sie am gesamten Körper. In den Knien spürte sie ein weiches Gefühl, und der Weg zum Kleiderschrank kam ihr vor, als würde sie ihn in Trance gehen.
    Verfolgt wurde sie dabei von den Blicken der Doppelgängerin, die genau zuschaute, wie sie die Tür öffnete und etwas hervorholte, das sie mit am liebsten anzog.
    Es war ein schwarzes Kleid.
    Licht, weit geschnitten, im oberen Drittel Falten werfend. Isabella Norton stieg aus ihrem Nachthemd und zog das Kleid über. Es besaß mehrere weiße Knöpfe. Die paßten soeben in die Knopflöcher, so daß es ihr schwerfiel, das Kleid zu schließen, denn ihre Finger zitterten heftig.
    Schließlich war sie fertig, drehte sich um und erstarrte.
    Die Doppelgängerin war ebenfalls umgezogen. Und sie trug das gleiche Kleid wie sie.
    Das war der reinste Höllenspuk, Teufelszauber. Isabella Norton schüttelte den Kopf, sie wurde noch blasser, als sie ohnehin schon war, und sah nur das Lächeln ihrer Doppelgängerin, die orakelhaft sagte: »Es hat alles seinen Sinn, Isabella, glaube mir. Nichts tust du hier umsonst…«
    Sie hatte Fragen, doch das Wort blieb ihr in der Kehle stecken.
    Dafür sprach die andere: »Da ist jemand an der Tür, Isabella. Man will zu dir.«
    »Wer?«
    »Das weiß ich nicht genau. Es scheinen mir keine Freunde von dir zu sein.«
    Isabella zögerte. Sie schaute zum Ausgang des Schlafzimmers. »Soll ich öffnen?« fragte sie dann leise.
    »Nein«, erwiderte die Doppelgängerin. »Es ist bereits offen.«
    »Wie, äh…«
    »Geh nur hin und empfange sie«, erwiderte die falsche Isabella. »Mich aber mußt du entschuldigen…« Sie hatte kaum das letzte Wort gesprochen, als sie sich auflöste.
    Wie ein Spuk war sie weg.
    Isabella Norton verstand nun gar nichts mehr…
    ***
    Es war schon seltsam, daß uns niemand empfing, als wir die Diele betraten. Ein jeder von uns wunderte sich darüber. Bill Conolly fragte:
    »Ob sie doch nicht zu Hause ist?«
    »Wer hat dann geöffnet?« fragte Suko zurück.
    »Vielleicht der Heilige Geist.«
    »Der gleich über uns kommen wird, wenn wir nicht achtgeben«, erklärte ich und blieb erst einmal stehen. Die anderen folgten meinem Beispiel.
    Miriam di Carlo hielt sich dicht an meiner Seite. Ich spürte ihre körperliche Nähe. Ihr Blick war auf die Tür gerichtet, die uns direkt gegenüberlag.
    »Dahinter ist jemand!« hauchte sie.
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte.
    Ich hob die Schultern. Einen ersten Rundblick hatte ich bereits hinter mich gebracht. Die Frau mußte Geld haben. Was hier in der Diele stand, zeugte nicht nur von einer überdurchschnittlichen Finanzstärke, sondern auch von einem erlesenen Geschmack. Moderne italienische Möbel, sehr einfach und klar in ihrem Design, waren mit Jugendstil-Möbeln zusammengewürfelt worden, wobei das eine das andere nicht störte. Ein großer Spiegel, als bis zur Decke reichendes, dreieckiges Gebilde, gab dem Raum noch mehr optische Größe.
    Die Türen bestanden aus Palisanderholz. Und die Tür, hinter der Miriam di Carlo jemand vermutete, wurde aufgedrückt. Dies geschah lautlos, aber mit normaler Stärke.
    Nebeneinander standen wir in der Diele und richteten unsere Blicke auf die Tür. Das Blatt war noch nicht ganz herumgeschwungen, als sie bereits auf der Schwelle stand.
    Ich hatte Isabella Norton bisher noch nicht zu Gesicht bekommen, nur von ihr gehört. Sie war nicht einmal überrascht, als sie uns sah. Sie stand da und schaute uns für einen Moment an, während sie allmählich die wohlgeschwungenen Augenbrauen in die Höhe zog.
    »Guten Abend«, grüßte Bill, ging auf die Frau zu und streckte seine Hand aus.
    Isabella blieb stehen, ohne sich zu rühren, so daß Bill gezwungen war, seine Hand wieder zurückzuziehen. »Wer sind Sie?« fragte sie dann mit leiser Stimme.
    »Mein Name ist Bill Conolly«, sagte der Reporter. »Sie sollten mich eigentlich vom Hörensagen kennen.«
    »Ja, ich habe eine Kundin namens Sheila Conolly.«
    »Das ist meine Frau.«
    »Wie nett.«
    Sie blieb sehr unverbindlich, das störte mich ein wenig. Auch war mir ihr Gesicht eine Spur zu glatt. Da gab es keinerlei Emotionen, die sich auf ihren Zügen abzeichneten. Sie spielte die Gelassene, und sie sah aus, als wäre sie in Trauer.
    Schwarz die dünne Bluse und schwarz auch der Rock. Beides

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