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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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du. Hast du verstanden?«
    Ich brummte Unverständliches vor mich hin. Es war klar, dass ich die Absichten dieses Gangsters im Trampkostüm vereiteln würde, aber ich entschloss mich, sein Spiel bis zum vorletzten Augenblick mitzuspielen.
    ***
    Wir erreichten die 143rd Street ziemlich genau zur angegebenen Zeit. Ich hielt, und der Hinker stieg aus. Er griff in die Brusttasche seiner zerrissenen Jacke und zog ein weißes Kuvert heraus, das er auffällig in der Hand behielt.
    »Fahr auf deinen Platz!«, befahl er und hinkte langsam die 143. hinunter.
    Hier, in der Nähe des Marys Park ist die 143. stellenweise unbebaut. Die Mietskasernen, die früher hier standen, sind abgerissen worden und sollen durch moderne Bauten ersetzt werden, aber zurzeit waren nur einige dieser Neubauten in Angriff genommen worden, und so bot die Straße ein ziemlich wüstes Bild.
    Das Haus, von dem der Hinker gesprochen hatte, war ein Neubau, der einzige, der so gut wie fertig war, aber noch nicht bezogen. Aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich wegen Geldmangels waren die Arbeiten eingestellt worden. Trotzdem konnte man annehmen, dass der Bau schon bewohnt sei.
    Ich parkte den Mercury unmittelbar vor dem Hauseingang, der eine provisorische Tür aus Brettern hatte. Ich kurbelte die Seitenfenster herunter und wartete.
    Zwei, drei Leute, die offenbar zur Arbeit gingen, kamen an mir vorbei. Dann erschien der Hinker in meinem Blickfeld. Er trug den Brief in der Hand und sah sich so um, als suche er eine Hausnummer. Praktisch gleichzeitig kam von der anderen Seite ein dunkelhaariges Mädchen in einem Trenchcoat, dessen Kragen sie hochgestellt hatte. Es war Sandra Spent.
    »Verzeihung, Miss!«, rief der Hinker sie an. Sandra Spent blieb stehen, und als sie die Körperbehinderung des Mannes sah, tat sie zwei Schritte auf ihn zu.
    Der Hinker sprach zu leise, als dass ich alles hätte verstehen können. Ich schnappte nur Wortfetzen auf.
    »… Brief besorgen… Adresse… vielleicht dieses Haus!«
    Er verstand es, Sandra Spents Mitleid zu erwecken. Ich erkannte es an ihrem Gesichtsausdruck. Sie nahm dem Mann den Brief aus der Hand und ging auf den Neubau zu.
    Der Gangster hinkte hastig nach.
    Ich legte die Hand auf die Klinke der Autotür.
    Die Brettertür ließ sich leicht aufdrücken. Wieder sprach der Hinker ein paar Worte. Später erfuhr ich, dass er gesagt hatte: »Wenn ich eine Treppe hinauf muss, das kann ich nicht mit meiner Krücke.« Auf diese Weise bekam er es fertig, dass Sandra Spent den Neubau betrat. Der Mann folgte ihr.
    Ich sprang aus dem Wagen, hetzte mit zwei Sätzen über den Bürgersteig und erreichte den Hauseingang in dem Augenblick, in dem das Mädchen den Fuß auf die erste Stufe der Innentreppe setzte. Es wandte dem Gangster den Rücken zu. Der Hinker ließ seine Krücke fallen und warf seinen rechten Arm um Sandra Spents Hals. Das Girl taumelte rückwärts. Es konnte nicht schreien.
    »Lass los!«; rief ich scharf.
    Sein Kopf fuhr herum. Seine schwarzen Augen glühten mich an. Er ließ sein Opfer los. Das Mädchen taumelte gegen die Wand. Ich ging langsam auf den Hinker zu, der jetzt fest auf beiden Beinen stand. Er zog den Kopf zwischen die Schulter, sein Rücken krümmte sich wie der einer wütenden Katze.
    »Was soll das?«, zischte er tonlos.
    »FBI«, sagte ich. »Hoch mit den Pfoten! Du bist verhaftet!«
    Er sprang mich an, geschmeidig wie ein Panther. Er war nur ein schmächtiger Mann, aber in seinem Ansprung lag Kraft.
    Ich fing ihn mit einem rechten Haken ab, der nicht genau traf, aber ausreichte, um ihn zurückzuwerfen. Er torkelte gegen den Pfosten des Treppengeländers. Sandra Spent, die bisher keinen Laut von sich gegeben hatte, stieß einen leisen Schrei aus und flüchtete drei Stufen die Treppe hinauf.
    »Gib auf!«, sagte ich.
    Der Hinker bückte sich blitzschnell, packte seine Krücke, schwang sie über seinen Kopf und führte einen wütenden Schlag. Ich wich aus, aber der enge Flur behinderte meine Bewegung. Das obere Ende der Krücke traf mich schwer an der Schulter. Der Hieb warf mich gegen die Wand. Die Krücke zersplitterte. Der Hinker nutzte seine Chance. Noch einmal schlug er mit dem Krückenrest nach mir. Ich riss den rechten Arm hoch und fing den Schlag mit dem Unterarm ab, aber ich konnte nicht verhindern, dass der Gangster an mir vorbei nach draußen rannte.
    Ich setzte ihm nach, erreichte die Tür, als er schon auf dem Bürgersteig war. Er stürzte an dem Kühler des Mercury vorbei blindlings auf

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