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0263 - Das gläserne Grauen

0263 - Das gläserne Grauen

Titel: 0263 - Das gläserne Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bleibt nur eine Möglichkeit. Sie waren oder sind Dämonen!«
    Es war natürlich harter Stoff, den ich den Männern da zu verdauen gab.
    Ich las es ihren Gesichtern ab, wie sie sich fühlten. Ziemlich mies, denn sie wurden blaß und schluckten auch.
    »Kann ich mir nicht vorstellen«, lautete ein Kommentar.
    Der Polizeipräsident sagte: »Wenn ich daran denke, daß es unter meinen Leuten Dämonen gibt, möchte ich am liebsten in Pension gehen.«
    »Und die schwarzen Schafe noch hinzu«, schlug sein Stellvertreter in die offene Kerbe.
    »Wenn das so ist«, sagte Sir James, wobei seine Augen hinter den dicken Brillengläsern kalt funkelten, »müssen wir mit einem Großangriff auf die Londoner Polizei rechnen. Vielleicht sogar von zwei Seiten, meine Herren. Der dämonischen…«
    »Und zum anderen?« höhnte der Polizeichef, der allmählich rot anlief. Sir James schaute ihn an. »Zum zweiten von der Seite, die bestochen worden ist, wobei ich einen konkreten Verdacht habe.«
    »Logan Costello!« sagte der Staatsanwalt.
    »Genau!«
    Das war auch meine Meinung. Costello war gefährlicher als sämtliche Klapperschlangen der Welt zusammen. Und er hatte mit den Kräften der Finsternis ein Bündnis geschlossen. Sie unterstützten ihn, er unterstützte sie. Meistens klappte die Zusammenarbeit ausgezeichnet, das hatten wir leider schon oft genug erlebt.
    »An Costello kommen wir nur nicht heran«, sagte ich. »Leider. Oft genug haben wir es ja versucht. Ihm ist nichts zu beweisen, und der baut auf die Hilfe schwarzmagischer Mächte, wobei ich glaube, daß beide Fälle doch zusammenhängen. Ich habe vor Jahren erlebt, wie es ist, wenn sich dämonische Kräfte der Polizei bemächtigen. Schrecklich, sage ich Ihnen.«
    »Wo war das?« fragte der Polizeichef sofort. »Hier?«
    »Nein, in New York.«
    »Ach so.«
    »Winken Sie nicht ab, Sir. Was in New York passiert ist, kann sich hier auf ähnliche Weise wiederholen.«
    »Dann müssen wir es stoppen!« Der Staatsanwalt schlug mit der Faust auf Sir James' Schreibtisch.
    »Und wie?« fragte der Superintendent leise. »Wir wissen ja nicht einmal, wer alles dazugehört.«
    »Sie nicht, ich schon.« Der Attorney lächelte spöttisch. »Zum Glück hat Eric Wade über seine Nachforschungen die entsprechenden Berichte angelegt. Namen sind zwar nicht genannt worden, aber die Spuren weisen eindeutig auf Polizeireviere hin, die in Soho liegen. Dort muß es einige wenige Polizisten geben, die eng mit unseren Gegnern zusammenarbeiten und von ihnen bestochen worden sind.«
    »Aber Konkretes wissen Sie nicht?« fragte Suko.
    »Nein, er ist nicht mehr dazu gekommen. Ich hätte in den nächsten Tagen Namen erhalten, aber so…«
    »Es bringt uns alles nicht weiter«, erklärte Suko. »Wir sind da in eine verfluchte Situation hineingeraten, weil wir nicht wissen, wen unsere Gegner alles unter Kontrolle haben. Es tut mir leid, daß ich so etwas feststellen muß.«
    Da wußten die Chefs der Polizei auch nichts mehr zu sagen. Man sah ihnen an, wie intensiv sie über einen Ausweg nachdachten. Der oberste Boß strich durch sein graues Haar, er wühlte die Strähnen hoch, hob die Schultern, atmete ein paarmal tief durch und konnte dennoch keine Erklärung abgeben, denn er besaß keinerlei Fakten, an denen er ansetzen konnte.
    »Die Frage stellt sich natürlich, wie wir weiteres Unheil vermeiden können«, sagte Sir James. »Haben Sie Vorschläge dazu, Gentlemen?«
    »Wir müßten unsere Beamten überprüfen«, sagte der Vertreter des Polizeichefs, ein kleiner Mensch mit Halbglatze.
    »Wie lange dauert das?« fragte ich.
    »Na ja…«
    »Also, zu lange.« Ich winkte ab, und der Mann bekam einen roten Kopf.
    »Hoffentlich hat die Seuche nicht schon um sich gegriffen«, fuhr ich fort, »und sich an Logan Costello zu wenden, hat keinen Sinn. Dieser Mann ist verschlossen wie eine Auster. Aber es gibt unter Umständen eine andere Möglichkeit«, erklärte ich und sah die Blicke der Männer hoffnungsvoll auf mich gerichtet. »Der Fall in dieser Nacht oder der Mißerfolg werden sich herumgesprochen haben. Ich glaube kaum, daß sich die Polizisten, die bereits keine normalen Menschen mehr sind, in einigen Stunden zum Dienst melden werden. Darin liegt unter Umständen unsere Chance. Filtern Sie diese Personen heraus. Sie haben die entsprechenden Computer in den Personalabteilungen, die mit den Kleinrechnern in den Polizeidienststellen verbunden sind. Da müßte etwas zu machen sein.«
    Der Staatsanwalt hatte mich

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