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0264 - Das Schlangen-Monstrum

0264 - Das Schlangen-Monstrum

Titel: 0264 - Das Schlangen-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Hinterkopf schwoll eine mächtige Beule an. Nicole vermutete nicht zu Unrecht, daß die Riesenschlange ihn hochgeschleudert hatte. Er mußte sich den Kopf an einem der Baumstämme angeschlagen haben, hatte an einem Ast gehangen und war dann ganz langsam abgerutscht. Und dabei hatte er genau Nicole erwischt.
    »Anfassen«, befahl sie, ohne die Waffe aus der Hand zu legen. Gemeinsam brachten sie Straker in die Nähe des Lagerfeuers. Dort kauerte Zamorra etwas benommen am Boden. Fragend sah er die Mädchen an.
    »Die Schlange war da«, erklärte Nicole knapp. »Ich habe ihr eines auf den Pelz gebrannt.«
    »Schlangen tragen keine Pelze«, belehrte Eve sie prompt.
    Nicole schüttelte nur den Kopf und brachte ihre Waffe dorthin zurück, woher sie sie geholt hatte. »Was ist das für eine Pistole?« fragte Eve gespannt. »Das war ja wie im Kino… im ›Krieg der Sterne‹…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Eine Sonderanfertigung«, sagte sie, ohne weiter darauf einzugehen. In der Tat handelte es sich bei den Pistolen, die Zamorra und sie besaßen, um Spezialwaffen, die in den Forschungslabors des internationalen Möbius-Konzerns ausgetüftelt worden waren und hier in den Härtetest gingen. Anstelle von Kugeln verschossen sie je nach Schaltung Laserstrahlen oder Elektroschocks, die vorübergehend lähmten. Allerdings waren es reine Nahkampfwaffen und ihre Reichweite daher naturgemäß auf kaum mehr als dreißig Meter beschränkt. Hinzu kam, daß die Ladung der Waffen sich sehr rasch erschöpfte; Nicoles Kombi-Pistole mußte jetzt erst einmal etliche Stunden lang aufgeladen werden - in hellem Sonnenschein, damit die Solarzellen genug Energie fanden und aufnehmen konnten.
    Aber darüber sprachen sie beide nicht. Die Waffen waren vorläufig noch geheim; in gewisser Hinsicht eine technische Weiterentwicklung jener Lähmwaffe, die Ted Ewigk, ihr gemeinsamer Freund, seit längerer Zeit besaß.
    »Das Biest hat sich einen verflixt günstigen Zeitpunkt ausgesucht«, sagte Zamorra, als Nicole zum Feuer zurückkehrte. »Das Amulett hat mich ausgetrickst. Ich kann es vorläufig nicht einsetzen. Es greift mich an.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Unmöglich«, sagte sie.
    Sie ging dorthin, wohin sie es geschleudert hatte, und hob es auf. Es verhielt sich neutral und war kühl. Zamorra nahm es entgegen. »Ich muß mir da noch etwas einfallen lassen«, sagte er. »Hast du es kurzgeschlossen?«
    »Ich hörte deinen Gedankenruf«, sagte Nicole. »Da habe ich das Ding mit Lähm-Energie bepflastert.«
    »Hat offenbar geholfen«, sagte Zamorra. Er sah zum niedergebrannten Zelt. »Mich dünkt, daß wir nun entweder im Freien oder auf harten Rover-Sitzen nächtigen werden«, überlegte er. »Es wird wohl zwecklos sein, der Schlange in der Nacht zu folgen. Hast du sie verletzen können?«
    »Ich denke schon«, sagte Nicole. »Ich - verflixt, der Braten!«
    Der war nicht mehr zu retten. Er stank bestialisch, vertrieb alle Stechfliegen im Umkreis von fünfzig Metern und war restlos verkohlt.
    Zamorra sah den Wagen an. »Plattfuß«, sagte er. Er begann damit, den zerstörten Vorderreifen zu wechseln. »Noch einen von der Sorte dürfen wir uns nicht erlauben«, sagte er trocken.
    Irgendwann erwachte Boyd Straker, verwundert darüber, daß er noch lebte.
    »Freut euch nicht zu früh«, warnte Zamorra. »Ich bin sicher, daß die Schlange noch ein paar Tricks auf Lager hat. Sie wollte töten und wurde zurückgeschlagen. Wenn sie das ist, was ich in ihr vermute, wird sie sich nicht damit zufriedengeben. Es kommt noch einiges auf uns zu…«
    ***
    Im Tempel des rubinroten Schädels herrschte ständig gleichbleibende Helligkeit. Sirna erreichte die große Halle und glitt auf den Schädel zu. Über ihre Lippen flossen beschwörende, bittende Worte.
    Lautlos drehte sich der Schädel um hundertachtzig Grad. Seine vier Augenhöhlen starrten nach draußen in die Dschungelfinsternis. Dann drehte er sich erneut.
    Die Kiefer mit den starken Knochenreihen anstelle der Zähne öffneten sich einen Spaltweit. Eine seltsam dampfende Flüssigkeit sickerte zwischen ihnen hervor. Der Schädel schloß sich wieder.
    Die dampfende Flüssigkeit suchte sich ihren Weg auf Sirna zu, berührte den Schlangenleib und kroch an ihm hoch. Sie erreichte die Verletzung, aus der immer noch das dunkle Blut sickerte, und spannte sich darüber.
    Sirna schrie. Schmerz durchtobte sie, als der magische Heilungsprozeß einsetzte. Er kostete sie viel Kraft. Aber der rubinrote

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