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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gefühlsmäßig analysierte, hatte es schwache Punkte. Bei einem Praktiker vom Range eines Perry Rhodan konnte man aber mit Gefühlen kaum operieren. Ich versuchte es nochmals.
    „Freund - das ist für mich kein Grund, noch länger in diesem System zu bleiben. Da du ohnehin nicht landen willst, dürfte eine Untersuchung dieser Welt schwerfallen. Die Fernanalyse steht längst fest. Es handelt sich um eine erdähnliche Welt, Sauerstoffatmosphäre, gutes Klima, Schwerkraft 0,94 Gravos und eine mittlere Entfernung zu Big Blue von etwa achthundert Millionen Kilometer. Die Industrieanlagen sehen wir deutlich genug, die Kriegsgefangenen gehen uns nichts an. Die Erkenntnisse genügen mir völlig."
    „Es ist kein fremdes Schiff in der Nähe!" betonte er erneut.
    „Gerade das halte ich für den Deckel der Falle, wenn du mir einen bildhaften Vergleich gestattest.
    Man hat uns mit der SUSAMA beinahe geschlagen. Es kann erwartet werden, daß unbekannte Kontrollstellen ihren Flug verfolgt haben. Wenn die Tefroder keinen Abfangverband schicken, um uns ins Kreuzfeuer zu nehmen, so haben sie etwas anderes vor."
    „Was?"
    Ich sah mich nach Icho Tolot um. Das Gesicht des Riesen ließ keine Rückschlüsse auf seine Gefühle zu. Nur die roten Augen leuchteten. Er meldete sich auch nicht zu Wort.
    „Wenn ich das wüßte, wäre diese Diskussion überflüssig. Ich fühle nur, daß in deiner Rechnung etwas nicht stimmt. In meiner übrigens auch! Also schlage ich vor, den unbekannten Faktor durch ein sofortiges Absetzmanöver zu annullieren. Die Tatsache, daß wir nicht angegriffen werden, gefällt mir nicht."
    „Ich pflichte dem Lordadmiral bei", meldete sich endlich der Haluter. „Entschuldigen Sie meine Bemerkung."
    Rhodan nickte. Ich lauschte dem Grollen nach, das aus Tolots Mund hervorgedrungen war. Er hatte sicherlich nur geflüstert, und doch war er zu laut gewesen.
    Rhodan stand unvermittelt auf. Er beugte sich über die Schultern des Kommandanten, las die Hauptkontrollen auf dem Instrumentenbord vor dem Hauptschaltsessel ab und blickte dann auf die Uhr.
    Sein Gesicht wirkte abweisend.
    „Nichts zu machen, Sir", raunte mir Oberst Melbar Kasom zu. „Er hat sich in eine Idee verrannt."
    Rhodans Stimme übertönte das eigenartige Raunen in der Zentrale. Er hatte ein Mikrophon der Rundrufanlage vor den Mund gezogen.
    „An alle: Sie haben die Ausführungen des Lordadmirals gehört. Sie sind richtig - oder bedingt richtig.
    Solange wir jedoch keine fremden Flugkörper orten, bleiben wir hier. Sollten Echos einlaufen, können wir immer noch verschwinden. Der Planet wird für uns harmlos bleiben, solange wir uns nicht dazu verleiten lassen, dort zu landen. Das liegt nicht in meiner Absicht. Ich erinnere mich zu gut an die Erlebnisse auf Horror und anderen Festungsplaneten. Der Klarschiffzustand bleibt bestehen.
    Notleitungsbereitschaft für alle Energieversorger ist zu überprüfen. Wenn sich ein Alarmstart als notwendig erweisen sollte, will ich in zwanzig Sekunden auf Manöverfahrt sein. Achtung, Chef Fünfte Flottille, Major Henderson, melden Sie sich."
    Ein Bildschirm leuchtete auf. Das Gesicht eines blondhaarigen Terraners wurde erkennbar. Sven Henderson war ein Draufgänger. Er hatte bereits auf der alten CREST II zur Elitebesatzung gezählt.
    „Major Henderson, Sir", klang seine Stimme aus den Lautsprechern. „Gefechtsposition eingenommen. KC-41 bis 50 klar zum Ausschleusen."
    Ich begann zu resignieren. Henderson befehligte die zehn Beiboote der Fünften Flottille. Sein Gefechtsstand lag nicht etwa in einer der vielen Nebenzentralen der CREST III sondern im Steuerraum seines Flaggschiffes. Es war die KC-41.
    Fünfzig Korvetten neuster Ausführung, bewaffnet mit je einer starken Transformkanone und den neuen Hochenergie-Überladungsschirmen in Kurzform HÜ-Schirm genannt, standen in den Außenbordhangars der CREST III sowie fünfhundert Jäger der neuen Moskitoklasse.
    Zu den dreitausend Mann der Stammbesatzung kamen demnach noch zweitausend hochspezialisierte Soldaten hinzu, die aber mit der Schiffsführung nichts zu tun hatten. Ihre Aufgabe war es, das Mutterschiff gegebenenfalls zu verlassen und mit vernichtender Wucht anzugreifen.
    Vor mir selbst mußte ich zugeben, daß Perry Rhodan allen Grund zu einem gesunden Optimismus hatte. Wenn ein Gegner die CREST III mitsamt ihren Beibooten besiegen wollte, so mußte er schon ein gewaltiges Flottenaufgebot in die Waagschale werfen.
    Rhodan sprach wieder. Ich lauschte beunruhigt

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