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0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb hinter mir stehen. Ich fühlte die Wärme, die von seinem Körper ausstrahlte. Seine drei roten Kugelaugen wurden von dem Schirm eines Kontrollgerätes reflektiert. Es sah unheimlich aus.
    Tolot lauschte.
    Ich fuhr mit dem Zeigefinger in die enge Halsmanschette des Druckhelmes und lüftete sie etwas.
    „Also nicht, das freut mich. Ich will nicht meine Lebensjahre und meine Erfahrung in die Waagschale werfen, sondern einfach nur meinen Verstand. Er ist zwar nicht menschlich, sondern nur arkonidisch aber...!"
    „Schweife nicht ab", unterbrach er mich.
    „Bitte, gern. Klipp und klar, Terraner: Ein Mann wie der SUSAMA-Kommandant hatte seine guten Gründe, dieses einsame System anzufliegen. Er hatte noch bessere Gründe, uns stundenlang mit großartigen Ausweichmanövern hinzuhalten, bis es uns durch die Ausschleusung der Korvettenflottillen endlich gelang, ihm einen entscheidenden Wirkungstreffer beizubringen, der sein Hypertriebwerk lahmlegte. Warum, so frage ich dich, hat er die SUSAMA so lange unserem Feuer ausgesetzt, bis seine letzte Chance verspielt war? Er hätte leicht in den Linearraum fliehen, irgendwo ins Normaluniversum zurückkehren und dort ungestört die Duplos herstellen können. Ihm muß bewußt gewesen sein, daß er von den Kopien der entflohenen Originale alles erfahren konnte, was er wollte. Wäre er mit seinem Schiff geflohen, wüßten die 'Meister der Insel' nun sehr genau, wer in den Beta-Nebel eingedrungen ist.
    Weshalb hat ein so erstklassiger Offizier darauf verzichtet, diesen vernünftigen Ausweg zu wählen?"
    Rhodan schaute zu den Bildschirmen hinauf.
    „Er war vielleicht ein noch größerer Narr, als ich es deiner Meinung nach bin."
    „Das ist keine Antwort", fuhr ich auf. „Ich halte dich überdies nicht für einen Narren, sondern nur für einen typisch terranischen Dickschädel."
    „Das ist fast das gleiche."
    „Wie du meinst", spöttelte ich. Perrys Ruhe war aufregend, zumal mir klar wurde, daß er längst einen Entschluß gefaßt hatte. Er fragte nur anstandshalber nach meiner Meinung. Er wollte mich vor der mithörenden Besatzung nicht übergehen, obwohl es zwischen uns nie Kompetenzstreitigkeiten gab. Er war der Chef des Solaren Imperiums, und ich befehligte die USO. Die Befehlsbereiche waren abgegrenzt.
    Ich zwang mich zur Ruhe und hörte flüchtig auf die Impulse meines Extrahirns. Der Logiksektor teilte meine Auffassung. Er irrte sich selten.
    „Die SUSAMA wurde nach dem Ausfall ihrer Überlichttriebwerke mit allen möglichen Kunstkniffen auf Kurs gebracht und auf dem Planeten gelandet. Sie brannte! Trotzdem wäre es noch möglich gewesen, sie mit einfach lichtschneller Fahrt in Sicherheit zu bringen. Hier gibt es Millionen unbekannter Sonnen.
    Der fremde Kommandant hätte gewissermaßen einen fast lichtschnellen Slalomlauf um die ihm bekannten Gestirne einleiten können. Ich wäre dir an seiner Stelle auf alle Fälle entkommen. Da er aber im Big Blue-System blieb, steht es für mich fest, daß er uns hier binden wollte. Da wir diese Welt immer noch umkreisen, scheint es ihm gelungen zu sein."
    „Deine Vorhaltungen sind der Überlegung wert."
    Ich wurde allmählich nervös. Was hatte der Großadministrator vor? Er mußte als klar denkender Mensch einsehen, daß meine Bedenken nicht von der Hand zu weisen waren.
    „Worauf willst du hinaus?" erkundigte ich mich.
    Tolot beugte sich vor. Ich spürte seinen Atem. Melbar Kasom, der ertrusische Umweltangepaßte und Spezialist der USO, hatte sich ebenfalls hinter uns aufgestellt. Die Männer der Zentralebesatzung lauschten atemlos.
    Perry wandte den Kopf. Auf den Bildschirmen erschienen neue Industrieanlagen. Sie waren auf einer weiten Savanne erbaut worden, die nördlich und westlich von flachen, bewaldeten Bergen umgeben wurde. Es war ein eindrucksvolles Bild.
    „Ich vermisse die Einheiten einer tefrodischen Schlachtflotte, die deine Bedenken untermauern würden. Unsere Taster spielen ununterbrochen. Seit Stunden hat sich im Umkreis von drei Lichtmonaten nichts gerührt. Wäre nur ein Beobachter sichtbar geworden, wäre ich nicht mehr hier.
    Das hätte mir nämlich bewiesen, daß der SUSAMA-Kommandant doch noch einen Hilferuf ausschicken konnte. Da dies offenbar nicht geschehen ist, werde ich die Position halten und mit der gebotenen Vorsicht versuchen, die Rätsel dieses Planeten zu lösen."
    Das war es also! Ich hätte mit diesem Argument rechnen sollen. Logisch betrachtet war es kaum umzuwerfen. Wenn man es

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