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0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer

Titel: 0266 - Der Hunderttausend-Dollar-Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hunderttausend-Dollar-Koffer
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sie gebraucht werden, rücken sie mit einem großen Lieferwagen an. Sie brachten außerdem einen Schweinwerferwagen der sogenannten Katastrophenabteilung mit. Der Wagen ist mit einem Stromaggregat ausgerüstet und erzeugt den Strom für seine Lichtbatterie selbst.
    Phil kam zusammen mit den beiden Fahrzeugen. John Shamrock, der die Untersuchungs-Abteilung I leitete, fragte nach meinen Wünschen.
    »Macht uns erst einmal Licht in dem Bau dort, John!«, bat ich. »Wir werden die Bude zollweise untersuchen müssen. Ich wette, sie hat uns eine interessante Geschichte zu erzählen, aber nur, wenn wir genau hinsehen.«
    Während Shamrocks Leute das Aggregat in Gang setzten, Kabel ausrollten und die Standscheinwerfer auspackten, ließen wir uns zwei schwere Stabscheinwerfer geben.
    »Pass auf, Phil«, sagte ich. »Ich habe das Haus durchsucht bis zur zweiten Etage. Die Treppe zwischen der zweiten und dritten Etage ist unterbrochen. Niemand kann also ohne Weiteres in die dritte Etage gelangen. Trotzdem kamen die Burschen von oben herunter, als ich im Keller steckte.«
    »Wie kommst du überhaupt in das Haus?«
    »Lil Wayt hinterließ eine Notiz. Houston 39-1841. Was Houston bedeutet, weiß ich immer noch nicht, aber die Angabe 39. Straße Nr. 1841 war richtig.«
    Wir erreichten die Stelle, an der die Treppe unterbrochen war. »Sie können nicht von oben gekommen sein, ohne sich den Hals zu brechen«; sagte ich.
    Der Schein der schweren Taschenlampe tastete über das Loch.
    »Meinst du?«, brummte Phil. Er leuchtete die Wand ab. »Da…«, sagte er, »da und da!«
    In die Mauer waren kurze Stahlstücke eingelassen, auf denen früher die Treppe geruht haben mochte.
    »Das wäre eine ziemlich gefährliche Tumerei«, sagte ich.
    »Nicht besonders gefährlich. Sieh dir das an!«
    Über den Stahlstücken hing noch mit Stahlkrampen in die Mauer eingelassen ein Streifen des ehemaligen Treppengeländers. Im.Allgemeinen ist es nicht üblich, entlang der Wand auch ein Geländer anzubringen, aber hier war es nun einmal so.
    »Halte die Lampe!«, sagte Phil.
    Ich nahm sie ihm ab. »Brich dir nicht den Hals!«
    »Wenn die Gangster mit ihrer Spritze hier heruntergeturnt sind, kann es nicht besonders schwierig gewesen sein.«
    Es war nicht schwierig. Es war sogar sehr einfach. Der einzige Unterschied zu einer normalen Treppe war, dass man von Stahlträger zu Stahlträger größere Schritte inachen musste. Phil erreichte das Podest.
    Ich kletterte ihm nach. Wir durchsuchten die Wohnungen der dritten Etage, ohne auf den ersten Blick Besonderes zu entdecken. Dann stiegen wir zur vierten Etage empor. Hier war die Treppe intakt. Auch der vierte Stock des Hauses hatte einmal drei Wohnungen gehabt. Auch hier fehlten die Türen und die Fenster. Unten im Hause hörten wir die Stimmen unserer Leute. Der erste Scheinwerfer brannte bereits. Ein Schimmer des Lichts drang durch das Treppenhaus bis zu uns.
    »Beeilen wir uns«, sagte ich zu Phil. »Nimm du die rechte Wohnung!«
    Ich wollte in die linke Wohnung gehen, als Phil mich anrief: »Jerry!«
    Ich ging zu ihm. Er hielt den Schein seiner Lampe auf die Wand neben dem Eingang zu der Wohnung gerichtet.
    An der Wand, dort, wo früher einmal die Klingel angebracht gewesen sein mochte, hing noch ein schmales Emailleschild. Der Name darauf lautete: Houston.
    Wir gingen zusammen in die Wohnung. Sie war ebenso vollständig ausgeräumt wie alle anderen. Die Diele und die Zimmer, die nach der Straße lagen, waren leer. Dann, als wir die Lichtkegel der Lampen in das erste Zimmer auf der linken Seite richteten, entriss das Licht die Gestalt einer Frau in der Dunkelheit. Sie lag auf dem schmutzigen Boden. Ihr Kleid war zerfetzt. Die Schuhe fehlten. Die Hände waren verkrampft. Auf der Stirn, am Ansatz der blonden Haare, befand sich eine Wunde, und die Augen starrten gebrochen ins Nichts. Es war Lil Wayt, und sie war tot.
    ***
    Sie war noch nicht sehr lange tot. Ihr Körper besaß noch einen Hauch von Wärme. Phil ging hinunter, um unsere Mordkommission zu alarmieren.
    Ich blieb neben Lil Wayt stehen und leuchtete den Raum ab. Auch hier lag überall der Schmutz, aber trotzdem konnte man sehen, dass die Bude einmal, und zwar nicht vor langer Zeit, bewohnt gewesen war oder richtiger gesagt: Irgendjemand hatte darin gehaust.
    Das Fenster, das zum Hof blickte, war mit einem großen Stück Pappe zugestellt. In einer Ecke lag ein Schlafsack, ein ziemlich teures gefüttertes Nylonding, in dem man es auch auf dem harten

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