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0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor

Titel: 0267 - Der Hexenwürger von Blackmoor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Henkeln hingen.
    Mitten im Raum blieben wir stehen. Suko schüttelte den Kopf, bevor er fragte: »Wo trinkt man denn heutzutage noch aus Tongefäßen?«
    »Hier, das siehst du ja.«
    Mein Freund verzog die Mundwinkel. »Ich weiß nicht so recht, John, ob ich dir da folgen kann. Mittlerweile habe ich das Gefühl, in einer anderen Zeit zu sein.«
    Was Suko da ausgesprochen hatte, war fantastisch. Aber nicht unglaubwürdig, denn ich konnte mir gut vorstellen, daß wir eine Zeitbarriere überschritten hatten, ohne es zu merken.
    Und gerade das machte mich stutzig.
    Wie war es möglich, daß wir in einer anderen Zeit gelandet waren, ohne es zu merken?
    Und wer trug die Verantwortung dafür?
    »Du sagst ja nichts, John. Hat es dir die Sprache verschlagen?«
    »Ein wenig schon«, gab ich zu. »Aber deine Idee ist nicht schlecht. Es paßt eigentlich alles. Die Häuser, die Einrichtung der Wohnungen, überhaupt das ganze Klima. Ich werde das Gefühl nicht los, daß wir uns in einem Dorf befinden, das schon im auslaufenden Mittelalter existiert hat. Mein lieber Freund, wenn das wahr ist…«
    »Wo stecken dann die Menschen?« fragte Suko dazwischen und lauerte auf eine Antwort.
    Die konnte ich ihm leider nicht geben.
    »Wir müssen sie suchen.«
    »Falls sie nicht das Dorf verlassen haben oder von der Pest dahingerafft worden sind.«
    »Jetzt siehst du aber verdammt schwarz, mein Lieber.«
    »Nein, ich sehe es realistisch«, erwiderte ich und ging an dem primitiven Tresen vorbei. Als ich dahinter schaute, sah ich die durch einen Vorhang abgedeckte Tür und sogar Fußspuren auf dem Boden. Er war hier mit Sägemehl bestreut. Die Füße hatten Abdrücke hinterlassen. So ausgestorben schien das Dorf also doch nicht zu sein.
    Ich schob den Vorhang zur Seite und gelangte in eine Kammer. Düster war es, meine Nase nahm einen typischen Geruch auf. Es roch nach Speck und Schinken.
    Hier wurde geräuchert.
    Gleichzeitig hörte ich die ersten Geräusche. Das Fiepen und Kreischen kam mir sehr bekannt vor. Ratten meldeten sich auf diese Weise. Ich ging einen Schritt, konnte etwas besser sehen und erkannte, daß sich die aufgehängten Schinken und Würste bewegten. Sie pendelten hin und her. Von allein taten sie das nicht. Schuld daran trugen die Ratten, die sich, wie Fledermäuse an einer Decke, an den Schinken- und Wurststücken festgeklammert hatten.
    Da die Tiere bei ihrer Mahlzeit gestört wurden, reagierten sie auch so erregt. Bei diesem Wirt hätte ich freiwillig kein Menü bestellt, das war sicher.
    Rückwärtsgehend verließ ich die Kammer wieder.
    »Ich habe sie schon gehört«, sagte Suko. »Ratten. Dann frage ich mich nur, ob die Menschen ihr Dorf den Ratten überlassen haben.«
    »Laß uns weitersuchen.«
    Ich stieß mit dem Fuß gegen einen Schemel.
    »Hast du die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben?«
    »Nein. Aber ich will das Dorf durchsuchen, solange es noch hell ist.«
    »Ja, das ist gut, okay.« Kopfschüttelnd trat ich hinaus. Wenn alles stimmte, waren wir mit dem Bentley tatsächlich in die Vergangenheit gefahren, ohne es zu merken.
    Suko erwartete mich vor dem Haus. Er hatte sich schon umgesehen und auch einen Plan gebastelt. »Eigentlich müßten wir jedes Haus durchkämmen und bei den größeren anfangen. Hast du was dagegen?«
    »Nein.«
    Das Schicksal wollte es anders. Wir brauchten uns der Mühe nicht zu unterziehen, denn etwas lenkte uns ab.
    Stimmen!
    Nicht laut, aber vorhanden. Sie durchbrachen die geisterhafte Stille, die über dem Ort lag. Und sie waren so deutlich zu hören, daß wir sicherlich nicht lange zu suchen brauchten.
    »Das ist hinter dem Gasthaus«, flüsterte ich.
    Suko ging schon vor. Neben dem Haus führte ein schmaler Trampelpfad an der Wand entlang. Er endete auf einer Wiese, die von einem mehrmals zusammengebrochenen Holzzaun umfriedet war, über dessen Trümmern wir steigen mußten, und dann entdeckten wir ein schrägstehendes großes Gebäude aus Holz.
    Es hatte ein spitzes Dach, aus dem dicht unter dem Giebel der Galgen eines Flaschenzuges hervorragte.
    Er wirkte auf uns wie das Gerüst eines Henkers. Zudem baumelte eine sorgfältig geknüpfte Schlinge nach unten und wurde leicht vom Wind bewegt.
    Das Haus sah aus wie eine Scheune und hatte eine große Doppeltür, die nicht völlig geschlossen war, so daß wir hinter ihr die Stimmen vernehmen konnten.
    Noch immer waren die Worte nicht zu verstehen, erst als wir uns mit sachten Schritten näherten, hörten wir, wie jemand das Wort

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